14.David

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Nach dieser eigenartigen Vorstellung lies David sich von den Dreien erst einmal aufklären. „Nun gut, ... wer ist diese Person? Sagt es mir bitte Tom und Tam", forderte er sie auf. Man merkte deutlich, wie sie schluckten. Tam erhob schließlich das Wort: „Also ... hier handelt es sich um niemand anderes als den ..." Doch der Dunkelbraunhaarige unterbrach sie schnell: „Ich weiß ja nicht in wie fern sie mit diesen beiden vertraut sind, Herr Magier. Aber ich bin sozusagen ein Bekannter. Guter Bekannter, mein Herz hatte eine Weile tatsächlich für diese Frau geschlagen, doch bin ich über diese unerwiderte Liebe hinweg", erklärte er und es war nicht einmal ganz gelogen. Er hatte sehr wohl Interesse an Tam gezeigt, doch was ihn gerade mehr interessierte, als eine Beschreibung seines Lebens war der Grund, weshalb die Zwillinge sich bei dem Zauberer befanden.

Sein Blick fiel neugierig auf Tamora, die nach kurzem Überlegen erzählte: „Nach dem wir unser Reich verlassen hatten, stellten wir fest, dass es trotz des Geldes, das wir besaßen, nicht leicht war zu Überleben. Darum suchten wir einen Platz an dem es Arbeit gebe ..." hilfesuchend blickte sie zu David. Der große Blonde übernahm das Wort. „Und da ich sie vorher schon mal getroffen habe und wir in ein Gespräch kamen, entwickelte sich die Idee, sie einzustellen. ... Jetzt sind die Zwillinge ein Teil meiner Show und ich bin sehr zufrieden mit ihnen", endete er und lächelte bittersüß. Die Stimme dieses Mannes faszinierte John, weshalb er anfangs oder endens nicht mitbekam, dass er aufgehört hatte zu sprechen. Er hing an seinem Mund, bis ihm plötzlich die Stille bewusst wurde. „Äh", versuchte er Zeit zu gewinnen und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „So war das also ... ha ha, ja da habt ihr ganz schön was erlebt", merkte er stammelt an und spürte sofort den Blick des Magiers abwartend auf sich. Was sollte er jetzt tun? David gab ihm großzügigerweise einen rettenden Hinweis. „Und du bist ...?"

Natürlich! Er spitzte auf seinen Namen. Wie sollte er heißen? Jonathan entschied sich nahe an der Wahrheit zu bleiben. „Mein Name ist Jonathan, Jonathan Morrow", sagte er fast etwas zu feierlich. „Und wie ich bereits erfahren durfte, sind sie der große Zauberer David Yavildore, nicht wahr?" Der Blonde schien amüsiert, lenkte dann aber ernster ein: „Fast, das ist nur ein Künstlername. ... David Yavril, erfreut dich wieder zu treffen, Jonathan Marrow." Er streckte dem Lockigen seine große Hand entgegen, der sie zaghaft ergriff. Dieser fragte sich schon die ganze Zeit, ob es sein konnte, dass David ihr erstes Treffen vergessen hatte. Aber das schien eindeutig nicht der Fall zu sein, denn in seinem Blick lag ein Funken Misstrauen. Der Königssohn war etwas eingeschüchtert, versuchte aber tapfer den großen Augen standzuhalten. Ein Außenstehender würde meinen, einem Starrkontest beizuwohnen. Irgendwie funkte es zwischen den beiden.
Ein Räuspern brach den innigen Blickkontakt. „Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, doch sollten wir nicht langsam wieder zu unserem Schlafplatz zurückkehren? Erkundigte sich Tom mit Vorsicht. Augenblicklich wurden die Zwei wieder munter. „Richtig, ... wir machen uns sofort auf den Weg", merkte David an, ließ aber den Mann vor sich immer noch nicht aus den Augen. Jonathan schluckte schwer. Ahnte der Größere etwas? Was wenn er von Anfang an wusste, wer er war? Hatte er sich zu verdächtig verhalten? Falls er seine wahre Identität schon herausfand, weshalb belies er es bei diesem stoischen Blick und fragte nicht genauer nach?

Leicht verwirrt schüttelte John seinen Kopf. Das war ihm alles ein wenig zu viel. So vieles, was andere Leute machten, war für ihn unbegreiflich und beschäftigten seine Gedanken ständig. Doch jetzt sollte er eine Entscheidung treffen. Wollte er sich den Dreien anschließen und mit ihnen ziehen? Was würde ihn sonst erwarten, außer der Einsamkeit in den Wäldern.

„Du kannst uns gerne begleiten", meinte der Magier schließlich, als er bemerkte wie John mit sich kämpfte. Er lächelte freundlich und letztendlich nickte der Kleinere schüchtern. „Hm ... schön ...", murmelte er etwas unverständlich und fühlte eine Wärme in seinem Herzen. Er brauchte wohl doch einfach nur Gesellschaft.

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Lg Tsuna-saw-ada

I was King (Deutsche Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt