27.Margaretha

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Ich wog das Geld in meiner Hand. Was hatte der Mann genau gemeint? Seltsam ... Ich steckte es ein und nahm die Kisten mit dem Gemüse wieder auf. „Margaretha?" hörte ich die Stimme meiner Mutter. „Komme schon!" rief ich zurück und eilte zur Tür. Die eigenartige Begegnung schwirrte in meinen Gedanken, doch musste ich noch einige Aufgaben erledigen. Heute würde die Lieferung für Joachim, den strengen Feldherrn im Osten des Landes abgeholt werden.

Gerade als wir die Waren zum Mitnehmen bereitstellten, traf Noah ein. „Hallo ihr beiden, wie geht es euch?" erkundigte er sich freundlich. Es war durchaus selten, dass er alleine kam, den auf dem Hof seines Herrn war viel zu tun. Gewöhnlich fuhr der Bauer selbst oder heuerte jemanden dafür an. „Hallo Noah, bist du heute ganz allein?" Wollte nun auch meine Mutter wissen. Der Junge nahm uns erst einmal die schwere Last ab und stapelte die Kisten in den hölzernen Wagen und erklärte: „Naja, der Gutsherr hat sich vor Monaten einen neuen Gehilfen besorgt. Ein netter Junge, zierlich, eher klein für seine siebzehn Jahre, aber niedlich. Er war Anfangs sehr unbeholfen, doch nun arbeitet er schon ohne meine Hilfe. Ich hoffe seine schwarzen Haare werden nicht weiß in der Tagen die ich nicht zu Hause bin", lachte er fröhlich und man konnte hören, dass er den Kleinen mochte. „Er heißt Gilbert." Ich dachte nach, so einen Namen hatten ich hier in unserer Gegend noch nie vernommen. Und auch die Beschreibung passte auf keinen der Jungen, die in meinem Alter waren. „Gilbert?" wiederholte meine Mutter. „Ein sehr seltener Name..." woraufhin Noah sichtlich vergnügt lachte. „Naja, so nennt ihn der Meister, eigentlich heißt er Henry", gab er Preis und begann wieder mit dem Aufladen. „Der Arme, schafft Henry denn die Arbeit alleine?" wollte ich etwas neugierig wissen. „Wenn er so zierlich ist?" Es war schwer sich den klapprigen Jungen, der aus Noahs Beschreibung heraus entstanden war beim Tragen schwerer Dinge vorzustellen. Er lächelte mich verschmitzt an. „Ja ja, keine Sorge, er schafft es schon. Vielleicht schickt Meister Joachim nächstes Mal sogar ihn? Wer weiß?" Er machte eine Pause in der er meiner Mutter das Geld reichte. Dann meinte er noch: „Ist aber eher unwahrscheinlich, Henry ist nicht sonderlich geschickt im Reiten und kommt außerdem nicht mit Gerda klar..." er wies auf die Stute vor dem Wagen. „Das würde höchstwahrscheinlich in einem Desaster enden. ... Egal, ... ihr werdet ihn irgendwann kennen lernen, da bin ich sicher. ... Also dann ... auf Wiedersehen und vielen Dank." Mit diesen Worten schwang er sich auf den Karren und trieb seinem Pferd an.

„Henry also," murmelte ich, glaubte aber nicht den Jungen jemals zu treffen. Doch sollte Noah recht behalten. Ich würde ihn kennen lernen, nur unter ganz anderen Umständen. 

Neuer Charakter, POV eingefügt, Mission cleared, welche Rolle sie noch in der Geschichte spielt? Na lasst euch überraschen XD

BTW: Der Song oben heißt: Kono sekai de ichiban no shiawase-sha ni hasuru koto nado dekinai kamo shirenaikedo... was soviel wie ( Auch wenn ich nicht der glücklichste Mensch auf Erden sein kann...) bedeutet. 

Hört ihn euch an, wenn ihr Lust habt, würde mich freuen, wenn es euer Interesse weckt könnt ihr ja mal nach den englischen Lyrics googlen.^^

LG Tsuna-saw-ada

I was King (Deutsche Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt