11.Henry

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„Sir! Warten Sie! Ihnen ist wohl bewusst, dass der Zugang für sie hier nicht gewährt ist!" Ich schnaufte. Ja, der Zugang zu den Türmen war mir letzte Woche verwährt worden, da Theodore fürchtete, ich könnte von dort aus über die Mauern springen, oder so. „So ein Quatsch ...", fluchte ich und wendete wieder. „Ja und als Nächstes verbietet er mir aufs Klo zu gehen. Da ich durch das Loch in der Kackgrube verschwinden könnte", fuhr ich den Wachmann giftig an. Dieser versuchte noch mich zu beschwichtigen, doch schenkte ich ihm kein Gehör mehr. Auch Alex ging mir ein wenig auf die Nerven. Die Wachen befolgten ihre Befehle, Theodore bemühte sich um seinen Ruf und sein beschissenes Gefolge und Alex?, bei ihm drehte sich alles nur um Jonathan. Natürlich wollte ich nach wie vor helfen, doch meine eigene Situation würde mich früher oder später in den Wahnsinn treiben. Dachte hier denn niemand an mich? Wie ich mich fühlte? Bevor der Wächter mir hinterher steigen konnte, knallte ich die Zimmertüre zu. „Wieso bin ich bloß der Jüngste? ... 16 verdammt! Ich bin erst 16 Jahre. Das ist doch kein Alter!" donnerte ich los und trat gegen das große Himmelbett. „Wenn ich älter wäre, könnte ich für mich selbst entscheiden." Meine Wut stieg immer weiter an. Um mich zu beruhigen, kramte ich meine Teesammlung hervor und begann die Sorten, nur nach dem Geruch nach zu ordnen. Es war ein seltsames Hobby, doch es erfüllte seinen Zweck.
Es klopfte und ich war fest davon überzeugt gewesen, es sei wieder der Wächter, weshalb ich ein halbes Duzend Schimpfwörter und Kraftausdrücke in Richtung Türe rief, die jedoch ohne meine Aufforderung hin geöffnet wurde. Alex streckte seinen Kopf herein. „Na? Hast du Infos besorgen können?" fragte er leise. Ich verneinte in dem ich meine Augen übertrieben verdrehte. Gleich würde er wieder mit der gleichen Leier anfangen ... „Henry, wir schaffen es schon, Jonathan kann auf uns zählen." Er zeigte einen Daumen hoch und zwinkerte mir zu. „Bis dann ...", und weg war er. Müde nickte ich vor mich hin. So lief das jetzt seit zwei Wochen. Ich hatte echt keine Lust mehr. „So ein Scheiß, ... wir können so nicht weitermachen! Mein ... Ahh ... verdammte Scheiße!" Das Fluchen lernte ich definitiv in dieser Zeit und ich hasste es. Aber es war der einzige Weg, meinen Gefühlen Freiraum zu schaffen.
Nach einer geraumen Zeit des Grübelns, kam ich zu einem Entschluss. Einen Trick um meine Wache auszutricksen, hatte ich bereits im Kopf. Ich wollte abhauen, so schnell wie möglich und allein.

Die meisten meiner Fluchtversuche schlugen fehl. Jedes bescheuerte Mal, wurde ich von diesen Holzköpfen aufgehalten. Theodoof verstärkte die Wachen abermals und lud mich wieder und wieder zu kleinen Sitzungen ein. Doch ich erteilte ihm immer eine Abfuhr. Ich wollte ihm einfach nicht mehr gegenüber treten. Sie trieben es so weit, dass ich tatsächlich beinahe aufgab. Doch meine kindliche positive Seite, half mir durchzuhalten und neue Wege zu suchen. Eines Morgens, nach dem Gang zur Toilette, bog ich unbemerkt in den Keller. Die Erwachsenen erzählten sich die schauerlichsten Geschichten über die endlosen Gänge und zahllosen Abzweigungen. Vielleicht war das meine Chance. Mit nichts außer meiner Wäsche am Körper, verschwand ich in dem finsteren Gang. Ich rechnete nicht wirklich mit einem Erfolg, doch plötzlich bemerkte ich ein Licht. Es kam aus dem hintersten Gang und es war sehr hell. Kein Feuerschein einer Lampe oder Kerze,sondern das sonnige Tageslicht. Ohne irgendeinen Proviant, ohne Geld ohne Begleitung lief ich los. Ich verschwendete keinen Gedanken an das was mich erwartete. Die Euphorie darüber hier rauszukommen blockierte meinen Verstand. Als ich das Fenster erreichte, ließ ich mich durch die Kleinigkeit einer Glasscheibe nicht aufhalten. Mit dem Ellbogen durchstieß ich die durchsichtige Fläche und krabbelte hoch. Plötzlich hörte ich aus einer geringen Entfernung die Rufe der Wachen. „Sir Henry!" Doch ignorierte ich diese. Das einzige was jetzt zählte, dass ich endlich frei war. Und ich dachte nicht an ein Zurück!

Danke fürs Lesen😊
Lg Tsuna-saw-ada

I was King (Deutsche Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt