Vampir und doch hilflos...

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Pechschwarze Augen musterten mich eiskalt.  „Du kennst die Regeln, also halte dich gefälligst daran, wenn du keine Schwierigkeiten bekommen willst!“ fauchte Demetri. Felix nickte zustimmend. „Du kannst dich zwar weiterhin so benehmen, allerdings musst du mit Konsequenzen rechnen. Glaub mir, wir hatten hier schon einige schwierige Fälle. Keinen von denen kannst du zu ihrer Zeit hier befragen.“ sagte Felix leichthin. „Wieso denn das?“ wollte ich verwirrt wissen. Alle Drei lachten. „Weil du nicht mit Toten sprechen kannst!“ gluckste Felix. „Ihr habt sie alle umgebracht?!“ Stellte ich schockiert fest. „Natürlich. Wer sich wehrt, verliert den Kopf; wortwörtlich.“ erwiderte Demetri eiskalt. 

Durch Demetris fester werdenden Würgegriff um meinen Hals, war ich kaum in der Lage zu atmen. Als Mensch wäre ich schon längs bewusstlos geworden. Doch jetzt machte es mir nichts aus. Im Gegenteil, es war mir relativ egal. Das Einzige was mich gerade extrem unruhig machte, war das, was Felix gerade eben gesagt hatte. Und die Tatsache, dass Demetri mir eindeutig zu nahe war.

Er merkte es offenbar. „Ach, bin ich dir zu nahe gekommen?“ fragte er höhnisch grinsend. Ich knurrte. Felix trat jetzt neben Demetri  und scheuerte mir eine. „Bist du wahnsinnig?!“ fauchte ich aufgebracht. Zumindest soweit es mir durch die fehlende Luft in den Lungen möglich war. „Denk an das, was die Beiden gerade gesagt haben!“ knurrte Jane. „Wenn du nicht freiwillig hörst, und du brauchbar für Aro bist, wirst du mit Gewalt gezwungen, dich zu benehmen. Die, die gestorben sind, waren alles bloß Krieger und hatten Gaben, die man austauschen kann. Aber ich bezweifle, dass DU eine Gabe hast. Und wenn nicht, als Kämpferin bist du sicher zu Garnichts zu gebrauchen. Und dann wirst du entsorgt.“ Erklärte Demetri weiterführend. Dabei setzte er ein so fieses Grinsen auf, dass ich ihm am liebsten mit einem ordentlichen Hieb aus der Fresse gewischt hätte.

„Wie dem auch sei…“ setzte die kleine Hexe an, doch sie wurde unterbrochen, von Santiago, der die Tür öffnete. „Was ist?“ knurrte Jane leicht gereizt. „Essen. Und die Neugeborene da soll solange eingesperrt werden.“ sagte er. Ehe ich protestieren konnte, packte Demetri mich grob am Arm und zerrte mich noch tiefer in das unheimliche Gemäuer der Kerker. Dort warf er mich an die Wand und schloss die Zelle ab. Es war ein geschlossener, verdammt massiver Raum. Vielleicht sogar so massiv, dass nicht einmal ein neugeborener Vampir hier raus kam. Zu allem Überfluss hörte ich genau, wie eine andere Wache Demetri ablöste und vor dem Raum stehen blieb.

Eine kleine Ewigkeit hatte ich lauthals geschrien und getobt, doch dann wurde die Wache wieder von Demetri abgelöst. Und dieser kam in den Raum…

„HALT DEN RAND DU UNGEZOGENE GÖRE!“ fauchte er und begann, mich bei jedem einzelnen Wort zu schlagen. Jedes einzelne Wort knurrte er.

Erst als ich stillschweigend auf dem Boden lag und mich vor Schmerz nicht mehr rührte, ging er einen Schritt zurück, ehe er sich umdrehte, den Raum verließ und die Tür zu knallte.

Meine Gefühle spielten hier wohl keine Rolle. Aber das was ich mitbekommen hatte, war das hier die Reinste Diktatur. Niemand hatte etwas zu sagen. Alle mussten auf die drei Meister hören, besonders auf Aro. Wer seine Befehle nicht fehlerfrei ausführte, starb. Oder wenn es nicht ganz so krass ausfiel, wurde derjenige oder diejenige das Opfer von Janes Foltergabe.

Schritte näherten sich. Dennoch blieb ich ruhig liegen und schloss die Augen. Ich wollte gar nicht wissen, was jetzt passieren würde, als die Tür auf ging.

Irgendjemand zog mich hoch. Als ich die Augen öffnete, stand Demetri vor mir und zog mich ohne ein Wort zu sagen, hinter sich her. Auch als ich nachfragte, was jetzt kommen würde, antwortete er mir nicht.

Im Thronsaal angekommen, begann mein Hals schmerzhaft zu brennen. Irgend ein Geruch lag in der Luft. Etwas köstliches, irgendetwas was mein Verlangen weckte, zuzubeißen und zu saugen… War das die natürliche Reaktion eines Vampires auf diesen Geruch? Aber was war das für ein Geruch?

Felix kam auf mich zu und zog meine Hand von meiner Kehle. Unbemerkt hatte ich danach gegriffen um zu versuchen, die brennenden Schmerzen zu löschen.

„Meister? Soll ich das Mädchen holen?“ fragte Demetri, Aro nickte stumm und wies Demetri mit einer kleinen Geste daraufhin, mich zu ihm zu bringen, was ich erst kapierte, als er mich in Aros Richtung zog.  Aro hielt mich nun fest. Felix kam mit einem schluchzenden und weinenden Mädchen in den Saal zurück, dass sich versuchte, panisch zu wehren.

„Was habt ihr mit meinen Eltern gemacht?!“ schluchzte sie, als Felix sie grob auf den Boden stieß. Nur noch Aro, der neben mir stand und mich fest hielt, Demetri, der am Eingang stand, Jane und Alec daneben und Felix bei dem zitternden Mädchen. Zudem saßen Marcus und Caius unbeteiligt auf ihren Thronen.

Felix schnappte sich den Arm des Mädchens ohne auf dessen Frage ein zu gehen und kratzte ihre dünne Haut auf. Sie schrie kurz auf, ehe sie sich aufrappelte und verzweifelt den Raum nach einer Fluchtmöglichkeit absuchte.

Eine Woge dieses köstlichen Geruchs traf mich mit voller Wucht. Erschrocken griff ich mir wieder an die Kehle. „Ja, Liebes, das ist Durst.“ erklärte Aro beinahe sanft. „Ist übel, was?“ gab Caius gehässig von sich. „Bruder, ich bitte dich.“ wies Aro ihn zurecht, ehe er sich wieder an mich wandte. „Denk gar nicht darüber nach. Du kennst das Mädchen nicht. Tu einfach, was dein Instinkt dir sagt.“

Aro ließ mich los und ich stürzte mich völlig ausgehungert auf das Mädchen.  

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Sorry, dass es so lange gedauert hat,

bis ich endlich heute wieder

zum schreiben kam.

Aber ich bin zur Zeit Schuletechnisch

voll eingespannt, immerhin hab ich diesen

Monat 3 Prüfungen...

Aber im Dezember hab ich wieder etwas

mehr Luft zum schreiben :)

Ich freue mich über jeden Kommentar :)

Der BlutspenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt