10 || Kopfüber für Gryffindor

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Das letzte Quidditchspiel der Saison stand an und alle befanden sich in höchster Aufregung. Denn es ging auch um den Pokal. Wenn Gryffindor mit 210 Punkten Abstand gewann, wären sie der diesjährige Meister.

In den Tagen vor dem Spiel sah man James und Marlene nur noch im Unterricht. Beim Essen steckten sie stets die Köpfe mit den anderen Teammitgliedern zusammen und besprachen Taktiken und neue Erkenntnisse aus ihren Spionage-Trips zu den Ravenclaws. James, der Kapitän des Teams, brütete 24 Stunden am Tag über Aufstellungen, Techniken und Strategien. Doch als er vorschlug, man könnte Vielsafttrank aus Slughorns Büro klauen und sich im Ravenclaw Team einschleichen, um deren Pläne herausfinden, gebot Lily ihm Einhalt.

„Es ist nur Quidditch, James! Ich werde nicht zulassen, dass du sämtliche Schulregeln brichst, wegen dem Zeug." James schnappte nach Luft, wie ein Fisch auf dem Trockenen.

„Zeug? Zeug? Lily, das ist Quidditch, meine Zukunft. Und mein letztes Spiel in Hogwarts! Wenn nötig, werde ich über Leichen gehen, um dieses Spiel zu gewinnen." Als alle ihn entsetzt anstarrten, gab er klein bei. „Metaphorisch gesprochen. Aber es ist wichtig! Mehr als wichtig! Es ist lebenswichtig!" Lily schüttelte darüber nur den Kopf.

„Dieser Mann", murmelte sie für sich, konnte sich ein kleines Grinsen jedoch nicht verkneifen.

„Nach sechs Jahren Quidditcherfahrung sollte man meinen, er könnte so etwas lockerer nehmen." Sirius beobachtete seinen besten Freund stirnrunzelnd.

„Ich fürchte, er hat gleich einen Nervenzusammenbruch", kicherte Ariana.

„Lily, wie wär's, wenn du dein T-shirt ausziehst? Vielleicht beruhigt er sich dann." Lily schenkte ihm nur einen abfälligen Blick.

„Klappe, Black."

„Kommst du diesmal zuschauen?", fragte Sirius Ariana.

„Klar", erwiderte die mit vollem Mund. „Das lasse ich mir nicht entgehen." Alice, die heute wegen ihrem Freund Frank beim Frühstück bei den Gryffindors saß, kündigte an, sie wolle große Transparente malen, um das Team anzufeuern. Und Lily bot an, allen die Haare rot-gold zu färben. Natürlich nur für kurze Zeit.

„Das wird sensationell!", rief Peter aufgeregt. Ariana war sich nicht sicher, ob er das Spiel oder die Party danach meinte.

„Ich hab schon alles mit den Hauselfen geklärt", fügte Remus hinzu. „Wir haben ein Buffet, Getränke... Und ich hab auch schon Aberforth gefragt, er spendet Alkohol!"

„Und was ist, wenn wir nicht gewinnen?", wagte Ariana einzuwenden. Die Gruppe verstummte und schaute sie an, als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen.

„Ariana." James packte sie an den Schultern. „Ich weiß, du bist noch nicht so lange bei uns. Aber das ist... Das ist Verrat!"

„Eigentlich müssten wir dich dafür öffentlich exekutieren", meinte Remus trocken und alle lachten.

„Wir werden gewinnen", versprach Marlene. „Alles andere ist keine Option." Ergeben hob Ariana die Hände.

„Okay. Go Gryffindor und so."

„Das ist die Einstellung, die wir brauchen!", rief James wieder fröhlich und widmete sich wieder seinem unordentlichen Strategie-Papier.

„Wenn wir verlieren, säuft James den ganzen Alkohol alleine auf", flüsterte Lily Ariana zu und erntete einen bösen Blick von Marlene. James hatte das glücklicherweise nicht mitbekommen.

Ganz Hogwarts schien zu diesem Spiel aufgetaucht zu sein, denn die Ränge waren brechend voll. Nachdem Sirius sich zum kommentieren zu den Lehrern verabschiedete, quetschten Ariana, Lily und Alice sich durch die menge, bis sie einen Platz ganz vorne gefunden hatten.

Gaias Töchter (2) - Zwischen den WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt