Das war ein Tag gestern. Im einen Moment dachte ich noch dass es wirklich geil wäre die Türe offen zu lassen in der Hoffnung Mister Collins käme herein und im anderen Moment war ich wirklich geschockt dass er tatsächlich in meinem Zimmer stand, jedoch mit kaputter Türe.
Dieser Mann wird mich noch fertig machen, das habe ich im Gefühl.
Als Vater dann ankam, hatte ich einen Moment wirklich das Gefühl ich pinkel mir gleich in die Hose so ging mir die Düse, doch dank Mister Collins ist alles in Ordnung. Zwei Stunden später kam dann der Handwerker und reparierte nicht nur meine Türe, sondern installierte auch die Bewegungsmelder. Ich habe ziemlich schnell herausgefunden wie ich sie wieder deaktivieren kann. Leute, ich studiere Ingenieurwissenschaften im Bereich Elektrotechnik, Verkabelungen sind für mich Peanuts. Ich habe es von Anfang an nicht verstanden wieso mein Vater sowas bei mir installieren wollte, außer er hat vergessen was ich studiere, oder dachte einfach ich bin zu dumm.
"Über was denkst du nach Kumpel?" fragt mich Lloyd, der wie ich zur selben Zeit Mittagspause hat.
"Ach ich dachte an gestern." als ich das sage wird Lloyd ganz rot im Gesicht. "Oh Sorry, nein nicht daran, sondern eher was danach passierte." beschwichtige ich ihn gleich.
"Wieso? Was ist denn danach passiert?" fragt er mich neugierig und ich erzähle ihm alles, von Sonntag bis gestern und lasse kein Detail aus, denn Lloyd weiß wirklich alles von mir.
"Wow Alter. Also erstmal, dein Vater ist echt voll der Arsch, das ist er schon seit ich ihn kenne und wenn ich mutiger wäre würde ich dich da wohl rausholen. Und dieser Mister Collins, der scheint dir ja gehörig den Kopf verdreht zu haben." kichert er.
"Nein Lloyd, ich bin nicht verliebt oder so, das ist einfach nur sexuelle Anziehung. Ich will mit ihm Sex haben, viel und hart." schmolle ich, was Lloyd zum Lachen bringt.
"Ich liebe dich so sehr, weißt du das? Du bist so irre und dennoch so klug. Und du bist einfach du." meint er dann ehrlich.
"Ich bin nicht immer ich, alleine schon dass ich mit einer Perücke herumlaufe, was mein Vater auch nicht weiß, sagt ja schon alles. Er bestraft mich dafür ihren Ruf beschädigen zu wollen, dabei achte ich wirklich darauf mich in der Öffentlichkeit zu verleugnen und wen anders zu spielen. Nur daheim verhalte ich mich wie ich bin beziehungsweise zum Teil, denn würde Vater wissen was ich nachts so treibe würde er mich wohl sofort verstoßen. Es reicht dass er weiß dass ich schwul bin. Mehr brauch er nicht wissen."
"Das weiß ich Virgil und es tut mir verdammt leid dass du so leben musst." sagt er und legt seinen Arm um meine Schulter und drückt mich. Mein Blick gleitet auf meine Schuhspitzen die auf dem harten Beton unter uns hin und her reiben.
"Nun erzähl mal von deinem Mister 'Seine Geilheit hat mich so angemacht, dass ich mir sofort einen runterholen hab müssen'." meine ich grinsend und kann zu sehen wie Lloyd von rosa zu rot wird.
"Mhm, Montag Abend hatte Dad doch dieses Geschäftsessen mit einem Scheich. Mum und ich sollten ihn begleiten. Da der Scheich etwas besonderes ist, wurden ihm Personenschützer an die Seite gestellt und einer davon war er. Clay heißt er, ist 25 und sieht atemberaubend aus."
"Langsam glaube ich diese Personenschützer sehen alle geil aus." unterbreche ich ihn mit dem Gedanken an Mister Collins. Ich schüttel den Kopf und sehe Lloyd wieder an. "Entschuldigung, erzähl weiter."
"Clay beobachtete mich die meiste Zeit, außer er wurde direkt angesprochen und ich versuchte auch jedesmal einen Blick auf ihn zu erhaschen ohne das es auffällt. Immer wieder zwinkerte er mir zu, oder ich aß mein Dessert sehr langsam und schob den Löffel immer wieder langsam rein und raus. Ich konnte beobachten, wie ihm immer mehr Schweißtropfen über die Stirn liefen. Irgendwann stand ich auf und entschuldigte mich bei meinen Eltern und dem Gast, das ich auf die Toilette müsste. Nach nicht einmal einer Minute stieß Clay die Türe auf und ohne irgendetwas zu sagen drückte er mich in eine Kabine und presste mich gegen die Wand. Es entstand eine heftige Knutscherei und zum Schluss blies ich ihm einen. Damit es nicht zu lange dauerte und meine Eltern aufmerksam werden, tauschten wir noch Nummern aus und ich ging unerledigter Dinge wieder zurück an den Tisch. Da meine Anzugjacke etwas zu groß war sah man nicht dass ich mit einem Harten rumsaß. Der Rest vom Essen, grinste Clay mich die ganze Zeit an." Lloyd wird ganz verlegen und seine Wangen sind ganz heiß und rot.
"Gott du bist so süß wenn du so aufgeregt bist." entwischt es mir und Lloyd dreht verwirrt seinen Kopf herum. "Virgil?....." "Nein man, ich steh immer noch nicht auf dich, aber es ist trotzdem Tatsache." lache ich und nehme ihn in den Arm.
"Hast du dich in ihn verliebt?" frage ich Lloyd und er nickt leicht.
"Ich denke schon." nuschelt er und drückt sein Gesicht an meine Schulter.
Mit meiner freien Hand streiche ich durch sein wuscheliges schwarzes Haar.
"Ich freue mich für dich und ich hoffe sehr dass es zwischen euch was Ernstes wird, denn du hast es dir verdient glücklich zu sein. Und wenn Clay Scheiße baut dann sag es mir, ich hau ihn dann." lachend wiege ich uns hin und her, was Lloyd auch zum Lachen bringt und brummt ein "Ok".
Nachdem unser Gespräch beendet ist, gehen wir zurück zu unseren Vorlesungen. Da Lloyd drei Jahre älter ist als ich, ist er im Studium auch schon viel weiter, aber dennoch verbringt er die Zeit hier auf der Uni nur mit mir und nicht mit seinen Mitkommilitonen.
Nachdem der Tag vorbei und ich wieder zu Hause bin, nähert sich der Abend. Abendessen mit meiner Schwester und meinem Vater sind immer anstrengend. Meine Schwester behandelt er wie seinen Engel und mich wie ein Stück Scheiße. Mich wundert es dass ich überhaupt etwas zu Essen bekomme, am liebsten würde er mich doch im Keller verrotten lassen. Heute war es allerdings etwas ruhiger und das lag sicher daran, weil Mister Collins am Tisch saß. Vater verwickelte ihn in ein Gespräch über die anstehenden Wahlen und Virginia schmachtet ihn an. Ich denke jeden Moment ich sollte zum kotzen aufs Klo gehen.
Nach dem Abendessen, sitze ich nun in meinem Zimmer und schaue auf die Uhr.
Gegen elf Uhr stehe ich vom Bett auf, hole meine Schraubenzieher und mache mich an dem Bewegungsmelder an der Türe zu schaffen. Es dauert keine zwei Minuten und schon bin ich gestylt und sexy angezogen auf dem Weg in den Armory Club.
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Liberation
RomanceBand 1 der Liberation-Reihe Als Senatoren Kind hat man es nicht immer einfach. Die meisten denken mein Leben sei toll und spektakulär. Ich habe viel Geld und demnach keine Probleme. Was wissen die schon? Ja mein Leben ist toll und spektakulär, aber...