Als ich den Club verlassen hatte, stellte ich mich in eine Ecke und wartete bis Will ging. Nachdem er weg war begab ich mich wieder hinein. Ich wollte noch nicht nach Hause, jedoch wollte ich das Will nicht sagen. Wieso auch immer. Wahrscheinlich reine Vorsichtsmaßnahme.
Mit schmerzendem Körper setze ich mich in eine dunkle Ecke und schaue anderen beim Tanzen zu.
"Hey, Babyboy, du bist ja noch da. Hat Will dir nicht gereicht oder willst du einfach nur noch nicht nach Hause?" fragt mich Val, der sich ungefragt neben mich setzt. Ich sehe ihn an und erkenne, dass er wohl auch Spaß gehabt hatte.
"Eher letzteres." antworte ich ihm und nippe an dem Cocktail den er mir mit gebracht hat.
"Zuhause läuft es wohl nicht so gut?" ahnt er und ich nicke.
"Dad schreit mich wieder mal nur an und schlägt mich. Seit neustem habe ich einen Babysitter und Bewegungsmelder an Tür und Fenster." erzähle ich ihm, was ihm ein Lachen entzieht.
"Bewegungsmelder? Bei dir? Was zum Henker ist in deinen Vater gefahren?"
"Die Frage stellte ich mir auch. Der Babysitter weiß jetzt sogar das ich die kurzschließe. Er fand das zwar nicht wirklich lustig, aber sogar er zeigte mir mehr Anerkennung als Dad in meinem ganzen Leben."
"Ich habe zwar keine Kinder, aber wenn ich welche hätte, ich würde sie auf Händen tragen, egal welches Geschlecht, Neigung oder Sexualität sie hätten. Ich finde es wirklich traurig, was dein Vater da abzieht. Was macht er wenn es doch irgendwann jemand herausfindet?" nachdenklich sieht er mich an.
"Es wird niemand erfahren solange du oder ich nichts sagen Val. Und ich bitte dich auch nochmal darum es keinem zu sagen." flehe ich und habe schon Angst, dass er im Gegenzug auch etwas von mir möchte, denn im Gegensatz zu Mister Collins, werde ich Vals Bedürfnisse niemals bedienen können, geschweige denn wollen. Jedoch nickt er nur mit dem Kopf und streicht mir über mein nacktes Knie.
Den anderen Arm legt er um meine Schulter und zieht mich näher zu sich, wo ich dann meinen Kopf an ihm anlehne.
"Ich werde nichts sagen Kleiner, dafür liegt mir zu viel an dir um dich in die Bredouille zu bringen, vorher würde ich wohl deinem Vater eins auswischen." leicht muss ich grinsen bei dem Gedanken wie Val meinem Vater in den Arsch tritt.
"Val, weißt du, und das sage ich nur dir. Mir geht es nicht darum meinen Vater in die Pfanne zu hauen, denn ich denke das würde mein Leben nur noch verschlimmern. Ich will eher dass er mich sieht, dass er mich mit dem selben Blick ansieht wie Virginia. Vater sieht nur dass ich Nachts abhaue, aber er sieht nicht was ich sonst für ihn tue. Die Perücke, die Suppenküche, natürlich mache ich die auch weil es mir Spaß macht, aber dennoch auch für ihn. Und die Uni. Ich habe 98%, ich bin einer der Besten in meinem und anderen Semestern. Und dennoch denkt er ich sei dumm wie Brot. Val ich hab Post bekommen von Space-X in Hawthorne. Das sagt doch schon alles, oder? Nur weil ich mir das Hirn raus vögeln und mich spanken lasse, heißt das nicht das ich dumm bin." Ich spüre wie Val mir mit dem Daumen über meine Maske fährt.
"Weine ruhig Babyboy, ich glaube das brauchst du jetzt mehr als alles andere." meint er einfühlsam und drückt mich.
Nach 10 Minuten, die ich weinend an seiner Brust verbracht habe, sehe ich ihn danken an und gebe ihm einen Kuss auf die Wange.
"Sag mal, Space-X ist doch so ein Ableger von der Nasa oder?" fragt er mich neugierig.
"Nein, sie sind eigenständig. Aber sie arbeiten mit der Nasa zusammen. Sie entwickeln Technologien die es möglich machen sollen den Mars zu kolonisieren." erkläre ich ihm in Kurzform. Und er nickt anerkennend.
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Liberation
RomanceBand 1 der Liberation-Reihe Als Senatoren Kind hat man es nicht immer einfach. Die meisten denken mein Leben sei toll und spektakulär. Ich habe viel Geld und demnach keine Probleme. Was wissen die schon? Ja mein Leben ist toll und spektakulär, aber...