Epilog Virgil (59)

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Als Ray und Clay ihr ok zum Bau des Blockhauses gegeben hatten, war ich überglücklich und fing sofort mit der Planung an.

Mit Rays und meinen Ideen zeichnete ich die Skizzen und beauftragte eine Baufirma, die uns dann mit eingebunden hatte, da wir ja auch selbst Hand anlegen wollten an dem Haus. Die Baufirma legte mir auch nahe einen freien Architekten zu beauftragen, da ich selbst ja keiner sei und auch wenn meine Skizzen alle detailliert wären, sollte ein richtiger Architekt mal darüber schauen.

Beleidigt schimpfte ich über die Baufirma, doch Ray lachte sich nur kaputt. Er gab der Baufirma recht und nach mehrmaliger Überlegung ich ihnen auch und besorgte einen Architekten.

Nicht mal einmal konnte alles glatt laufen. Der Energieversorger verweigerte uns die Stromleitung die nur zwei Kilometer von uns entfernt ist, wegen den Tieren im Wald und am See. Ich verstand das total, aber sie waren nicht einmal bereit eine Alternative mit uns durch zu gehen. Also nahm ich Elektroingenieur das selbst in die Hand und baute zusammen mit Lloyd eine Solaranlage, die unsere beider Häuser miteinander verknüpfte und uns Naturstrom gibt.

In beiden Hütten integrierten wir noch einen Kamin im Wohnzimmer, der das ganze Haus im Winter aufwärmen soll.

Der Architekt, der uns zur Hand ging, fragte mich wieso ich nicht noch Architektur studieren möchte. Mit meinem Wissen über Elektronik und Energie, plus das Architekurverständnis, wäre ich vielleicht ein super Architekt und ich müsste mich ja an keine Firma binden, sondern könnte wie er als freier Architekt, auf Auftrag, arbeiten. Außerdem sei ich mit meinen fast 24 Jahren ja noch wirklich jung. Das hieße, wenn ich jetzt noch einmal ein Studium anfangen würde, wäre ich mit 28 fertig und einer der jüngsten Architekten.

Nachdem ich mit Ray darüber gesprochen hatte, stand es fest; ich würde noch einmal auf die Uni gehen. Da die nächste Uni aber in San Francisco war, würde ich dann von zu Hause aus studieren, sobald wir dann umgezogen sind. Womit Ray auch einverstanden war.

Zwischen den Gedanken und Planungen für die Uni und dem Bau unseres Zuhause, kam auch Leutnant Hernandez ab und zu vorbei und unterrichtete uns in Sachen Max und seiner Strafe. Mittlerweile hat man auch den Rothaarigen Ausfindig gemacht, der wiederum aber nicht ganz genau bestätigte das Max ihn beauftragt hatte. Da, meinte der Leutnant, sei er noch hinterher. Ansonsten entschied der Richter, Max für ganze 9 Jahre ohne Bewährung hinter Gitter zu stecken, was er definitiv verdient hat. Ich hasse ihn nicht, eigentlich tat er mir leid und hätte er sich nicht so verhalten, wären wir vielleicht auch Bekannte geworden, aber so, sicher nicht.

Die Medien stürzten sich nur so auf unseren Fall und zerrissen alles was sie bekamen in der Luft und setzten es irgendwie wieder neu zusammen. Ich war so froh das Eddie uns die meisten Journalisten vom Hals hielt und nirgends durchsickerte wo wir nun leben. Auch die Meinungen der Bürger spaltete sich extrem. Die einen sahen mich als hinterlistige sexsüchtige Schlampe, andere wiederum sahen mich als Opfer, eines sexsüchtigen Widerlings. Ray versuchte mich so gut es ging von den Nachrichten fern zu halten und auch ich selbst wollte sie nicht zu oft sehen.

Ex-Senator Gills, bekam für schwere Körperverletzung und Vergewaltigung eine Strafe von fünf Jahren auf Bewährung. Irgendwann während dem Bau, musste ich auf das Revier um meine Zeugenaussage gegen Gills zu machen, die mein Vater veranlasst hatte. Wahrscheinlich sollte das eine seiner guten Taten sein, einfach nur aus Prinzip und nicht weil sein Sohn das Opfer dabei war. Seither habe ich auch nichts mehr von ihm mitbekommen, außer von seinen Amtshandlungen, die ich wie die meisten Bürger, über das Fernseh mitbekam. Was genau sein Problem mit mir ist habe ich bis heute noch nicht herausgefunden.

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Stolz auf das was wir zusammen geschafft haben, stehen Ray und ich nun vor der Türe unseres neuen Heimes. Als wir es betreten wird mir schon ganz heimelig. Vieles habe ich alleine eingerichtet, weil Ray meinte, er fühle sich überall wohl wo ich bin und er könnte eh nicht dekorieren. Also nahm ich das alleine oder mit Lloyd in die Hand. Das Einzige was Ray ganz alleine ausgestattet hat, ist das Spielzimmer, denn dadurch dass wir nun zwei Stunden von Val weg sind, können wir nicht einfach mal kurz rüber fahren wenn wir es nötig haben. Ich bin so gespannt auf die erste Session in diesem Zimmer, doch jetzt genießen wir erst einmal das neue Heim ohne sexuelle Hintergründe.

Es ist einfach wunderschön zu wissen, man hat jemanden auf den man sich verlassen kann, der einen befreit hat, mit dem man alles teilen kann und auch zusammen wohnt. Ich werde ab jetzt jeden Morgen mit Ray aufwachen und jeden Abend mit ihm schlafen gehen, egal auf welche Art und keiner kann uns etwas. Endlich ficken wir das Leben und nicht mehr das Leben uns.

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Währenddessen, in einem anderen Land, tausende von Kilometern entfernt, sitzt eine Person mit einem Whiskyglas in der Hand, in einem Sessel und fragt sich wie ihr alles aus den Fingern hat gleiten können und ihre Geschichte so ein Ende nimmt, wo doch der Tod vorher bestimmt war.

Sie trinkt ihr Glas aus, verlässt den Raum und lacht.

"Wir sind noch nicht fertig miteinander Virgil Porfirio Rosenberg, noch lange nicht."

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Liebe fleißige Leserbienchen,

hiermit endet das erste Buch von Liberation. 

Vielen Dank für eure vielen Votes und Kommentare. Wir genießen sie immer wieder aufs Neue.

Wir hoffen dann bis bald und wünschen euch bis dahin alles Liebe.

In Love Ghost und Phe ❤💓💗

LiberationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt