Ray (15)

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Bevor ich morgen früh wieder zurück zu den Rosenbergs muss, mache ich mich jetzt auf den Weg in den Amory Club. Es ist Samstag Abend und vielleicht habe ich ja Glück und Gil ist heute Abend auch da.
Vor dem Club parke ich das Auto, setze mir braune Kontaktlinsen in meine Augen und die Maske auf mein Gesicht.
Ich mache das mit den Kontaktlinsen schon immer, weil ich weiß, dass meine Augenfarbe doch recht selten ist.

Roger begrüßt mich, lässt mich dann vorbei und ich mache mich auf den Weg ins Obergeschoss zur Bar.
"Sag mal Chase, hast du auch irgendwann mal frei?", frage ich und er lacht, bevor er antwortet: "Ich hatte gestern frei. Gin Tonic?"
Ich nicke nur und warte dann auf mein Getränk, während ich über die Menschen hinweg schaue, auf der Suche nach lila Haaren.

Clay hat sich seitdem er bei den Rosenbergs ist, nur selten gemeldet und mir dann mitgeteilt, dass alles in Ordnung ist und Virgil wirklich nett ist. Virgil wirklich nett, also ich weiß nicht. Ich denke da läuft irgendwas verkehrt, aber darum kümmere ich mich morgen, wenn ich meinen besten Freund wieder vor mir stehen habe.

"Er ist nicht da.", höre ich Chase sagen und ich drehe mich zu ihm, als er mir mein Getränk serviert.
"Wen meinst du?", frage ich und der Barkeeper antwortet: "Na Gil. Er ist nicht da, war er auch die letzten Abende nicht."
"Wieso sagst du mir das?", frage ich weiter und er entgegnet mir: "Weil ich das Gefühl habe du suchst nach ihm."
Ich zucke nur mit den Schultern, trinke einen Schluck von meinem Getränk, während Chase sich wieder an die Arbeit macht.

Es vergeht eine Zeit und die Musik dröhnt in meinen Ohren.
Ich komme gerade vom Klo und kann nicht verhindern, dass sich ein kleines und kurzes Lächeln auf meinen Lippen bildet, als ich sehe, wer da an der Bar steht.
Ich gehe hinüber, stelle mich hinter Gil und stütze dann meine Hände rechts und links von ihm auf dem Tresen ab.
"Hey was soll das?", sagt er und dreht sich in meinen Armen um.
"Hey Gil.", sage ich nur und blicke ihn an.

"Oh hi Will.", kommt es über seine Lippen und er blickt mich an, als er mich anlächelt.
Seine Hände legt er auf meine Brust und beginnt seine Finger ein wenig zu bewegen als er fortfährt: "Schön das du da bist."
"So so.", äußere ich und lege meine Hände nun an seinen Rücken, lasse sie ein wenig auf und ab fahren.
"Ich geh tanzen, kommst du mit?", fragt er mich, doch ich schüttle meinen Kopf und trete dann etwas zurück.
"Viel Spaß.", sage ich und sehe Gil dabei zu wie er auf der Tanzfläche verschwindet.

Ich trinke den zweiten Gin Tonic und beobachte Gil, wie er sich mit einem Typen auf der Tanzfläche vergnügt. Er reibt seinen Körper an dem Fremden und lässt sich von ihm betatschen. Das wäre ja alles nur halb so schlimm, wenn Gil mich nicht dabei die ganze Zeit anschauen würde.
Okay er provoziert mich und als er dann die Hand des Fremden nimmt und sie auf seinen Penis legt, sieht es so aus als stöhnt er.
Alles klar, das ist genug des Guten.

Ich steh vom Barhocker auf, begebe mich ebenfalls zur Tanzfläche, hinüber zu Gil und diesem Kerl der beginnt am Hals des Jüngeren zu saugen.
"Na Will.", raunt Gil und blickt mich an.
"Was will der denn jetzt?", fragt der Fremde und blickt mich an.
"Ihn!", sage ich nur knapp, schnappe mir das Handgelenk des Jüngeren und ziehe ihn aus den Griffeln des Fremden.
"Hey er ist nicht dein Eigentum!", protestiert der Typ und dann sagt Gil: "Du hast keine Ahnung. Du warst nur Mittel zum Zweck."
Der Fremde runzelt die Stirn und ich umfasse Gils Handgelenk noch etwas fester, bevor ich ihn dann von der Tanzfläche ziehe.

"Mittel zum Zweck, also!", sage ich und ziehe ihn hinter mir her, die Treppe hinunter in den Eingangsbereich.
"Komm schon, du willst mich doch genau so wie ich dich.", äußert er und Mitch öffnet schon von allein die Kordel zum VIP-Bereich.

Heute wird es anders laufen. Heute wird er allein mir gehören.
Schnell habe ich den Sub in einen der kleineren Räume gezogen und drücke ihn an die Wand.
Wie beim letzten Mal, sage ich: "Du hast die Wahl, ob du dich selbst ausziehst, oder ich dir die Klamotten vom Leib reiße."
Meinen Oberarm drück ich dabei fest auf sein Brust, damit er mir nicht entwischen kann.
"Ich ziehe mich selbst aus Will", kommt es über seine Lippen und ich trete einen Schritt zurück.
Schnell hat der Jüngere sich ausgezogen und schaut mich dann an.
"Arme hoch und spreiz deine Beine", sage ich und er tut es.

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