Bevor wir bei Ray Zuhause sind, halten wir noch bei einem Supermarkt um für heute Abend einkaufen zu gehen, denn Rays Kühlschrank ist leer.
Summend hüpfe ich durch die Gänge, während Ray im Schnellschritt versucht neben mir her zu laufen.
"Du bist zu langsam", kichere ich und tänzle vor ihm herum. Lächelnd sieht er mich an:"Ich bin auch etwas älter als du und außerdem schiebe ich den Einkaufswagen." Da hat er recht. Mit Einkaufswagen ist man immer langsamer.
"Hmm was brauchen wir denn noch? Ich habe das Abendessen, Chips und Wein. Ich glaube das wars." nuschle ich vor mich hin und sehe aus dem Augenwinkel wie mich Ray die ganze Zeit beobachtet.
"Hey, du sollst die Umgebung beobachten und nicht mich." lache ich wieder und kneife Ray in den Oberarm.
"Hey, lass das." schimpft er kurz und reibt sich über die schmerzende Stelle. Ich gebe ihm noch einen Klaps auf seinen wunderschönen knackigen Hintern und hüpfe dann weiter zur Kasse. Dort angekommen räumen wir die Sachen aufs Band und warten bis wir dran sind. Währenddessen beobachte ich Ray, seine wunderschönen Augen, ich könnte mich den ganzen Tag in ihnen verlieren. Ich sehe wie sie meinen Blick erhaschen, jedoch schaue ich nicht weg, sondern noch intensiver hinein. Sie werden dunkler und versuchen mich auszuziehen. Ich wusste nicht das ich so Gefühle in Ray wecke, oder es liegt daran, weil ich ihn so intensiv anschaue. Kurz schmunzle ich und wende mich ab um nach vorne zu laufen, da wir endlich dran sind.
Bei Ray Zuhause angekommen, verräumen wir erstmal den Einkauf, bevor wir das Auto mit meinen ganzen Habseligkeiten ausräumen. Ich habe versucht so viel wie möglich mit zu nehmen. Kleidung, Bücher, Spielzeug. Eigentlich hat fast mein ganzes Zimmer in Rays Auto gepasst. Denn auch wenn man es nicht glauben kann, habe ich nicht viel Eigenes. Vater verzichtete immer darauf neue Dinge zu kaufen. Vor allem als wir noch Kinder waren, wir hatten nur das nötigste. Mit einundzwanzig, also genau da wo ich in Russland war, konnte ich mich endlich von Vater lösen, denn da trat das Erbe meiner Mutter in Kraft, somit hatte ich ab da mein eigenes Geld und das ist wirklich nicht wenig. Die Firma die Vater reich gemacht hat, gehörte meiner Mum und nicht meinem Vater. Er erbte sie nur als sie starb.
"Worüber denkst du nach?"
Ray steht auf einmal neben mir. Ich zucke kurz zusammen, aber lächle ihn dann an.
"Über meine Sachen die ich habe und das es nicht wirklich viel ist."
"Wir können dir mehr kaufen, wenn du das möchtest." schlägt er vor.
"Was? Nein, so war es nicht gemeint. Ich brauche nicht viel Ray. Ich brauche keinen begehbaren Kleiderschrank voll mit zig Schuhen, Hemden, Uhren und Krawatten. Ich brauche auch keine Villa. Ich fühle mich in den großen Villen nicht wohl Ray. Ich mag es hier und ich mag meine wenigen Dinge die ich besitze. Ich bin kein verzogenes Modepüppchen. Naja, ok verzogen bin ich vielleicht schon etwas, aber das Andere ganz sicher nicht." erkläre ich ihm und sehe wie seine Augen funkeln. Doch ich räuspre mich und drehe mich von ihm weg. Das geht nicht, ich kann, ich darf mich nicht in ihn verlieben. Ich sollte aufhören damit ihn ständig so anzuschauen, vielleicht sieht er mich dann auch nicht mehr so an.
"Ich sollte mal anfangen zu kochen." meine ich dann und gehe in die Küche.
"Kann ich dir etwas helfen?" fragt er mich und ich nicke, während ich ihm das Gemüse hinstrecke, was ich eben aus dem Kühlschrank geholt habe.
"Du kannst das putzen und grob schneiden, bitte." grinse ich ihn an und stelle mich neben ihn. Gemeinsam bereiten wir das Essen zu und hängen unseren eigenen Gedanken nach.
Etwa eine Stunde später klingelt es an der Türe. Fröhlich hüpfe ich zu dieser und öffne sie.
Keine Minuten später taucht Lloyds Schopf auf und ich gehe auf ihn zu um ihn in den Arm zu nehmen. Im Gegensatz zu den letzten Malen als ich Clay sah, nehme ich ihn jetzt auch in den Arm.Nachdem beide die Wohnung betreten haben, schließe ich die Türe und folge ihnen in das kleine Wohnzimmer mit Essbereich. Den Tisch haben Ray und ich schon vorhin gedeckt, so müssen sie sich nur noch hinsetzen.
"Wein?" frage ich, nachdem beide auch Ray begrüßt haben.
Lloyd nickt."Für mich lieber ein Bier, ich mag Wein nicht so sehr." sagt Clay und ich nicke lächelnd.
"Kommt sofort." zwitscher ich und hüpfe summend in die Küche um Clay's Bier zu holen.
Als ich wieder am Esstisch ankomme, verstummen alle Stimmen und ich schaue sie alle an.
"Alles ok mit euch?" frage ich, während ich Clay sein Bier hiknstelle und alle nicken.
"Ja klar, wir haben uns nur gefragt ob bei dir alles ok ist. Du bist heute so, so, gut gelaunt."
Ich zucke mit den Schultern.
"Heute ist einfach ein schöner Tag." gebe ich zur Antwort und die Anderen geben sich damit zu Frieden.Doch um ehrlich zu sein, weiß ich nicht was mit mir los ist. Eigentlich könnte ich heulen. Ich bin einfach so alleine. Lloyd hat Clay und zeigt das auch, was ja auch in Ordnung ist, sie sind schließlich verliebt und verheiratet. Aber auch wenn ich eher der harte Typ bin, hätte ich auch gerne wen der mich außerhalb einer Session auch auf Händen trägt. Der mich liebt wie ich bin, mit allem was ich habe und mit der Vergangenheit die ich immer noch durchlebe.
Am besten Ray.
Aber egal wie fürsorglich Ray ist, er ist mein Bodyguard und dazu kommt noch, dass er eh nur Sex und Sessions will.Mit meiner guten Laune versuche ich wohl einfach alles zu überspielen.
Ich schenke mir an Glas Wein ein und leere es in einem Zug, bevor ich anfange das Essen zu servieren.
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Liberation
RomanceBand 1 der Liberation-Reihe Als Senatoren Kind hat man es nicht immer einfach. Die meisten denken mein Leben sei toll und spektakulär. Ich habe viel Geld und demnach keine Probleme. Was wissen die schon? Ja mein Leben ist toll und spektakulär, aber...