Kapitel 4

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Pov: Sadie
Thomas ging auf die Tür zu und versuchte unauffällig, mit den aufgerufenen, den Raum zu verlassen. Allerdings wurde er von dem Sicherheitsmann aufgehalten. Das Gegenteil von ruhig verhalten... "Wir sollten ihn lieber aufhalten.", sagte ich zu meinen Freunden und sie nickten.
Bevor Thomas sich mit dem Typen prügeln konnte, zogen Newt und Minho ihn zurück.
"Halt! Was ist denn hier los?", rief Janson, "Thomas! Ich dachte wir könnten einander vertrauen... Wir spielen alle im selben Team hier." "Tun wir das?" Das Lächeln des Rattenmanns verschwand und sein Blick verdunkelte sich. "Bringt sie zu ihren Betten."
Na super... das war ja toll gelaufen.
Entweder war es Absicht oder die Sicherheitsleute waren wirklich blind, aber Mary und ich gingen einfach mit den Jungs mit. Unsanft wurden wir ins Zimmer geschubst und die Tür wurde hinter uns verschlossen.
"Was zum Teufel sollte das bitte?", fragte Minho ärgerlich.
Newt war genauso entsetzt. "Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass die dich durchlassen?"
"Nein, natürlich nicht.", meinte Thomas und kramte in seiner Hosentasche herum. Stolz hielt er schließlich eine Schlüsselkarte hoch. Diese hatte er dem Sicherheitstypen abgenommen.
"Genial.", staunte ich.
"Ich werde herauskriegen was hinter dieser Tür ist.", sagte er.
Welche Tür? Etwa die, von der er beim Essen gesprochen hatte?
Newt sah nicht sehr überzeugt aus. "Oh... okay", sagte er sarkastisch.
Thomas sah ihn ernst an. "Newt... die verheimlichen etwas. Diese Leute hier sind nicht die, für die sie sich ausgeben."
Also zweifelte nicht nur ich an diesen Leuten hier. Mir war es gleich komisch vorgekommen, dass wir wieder mal eingesperrt worden waren. Außerdem waren hier alle bewaffnet. Das konnte doch nicht normal sein.
Newt wurde jetzt wütender. "Nein Thomas! Das weißt du nicht... Das  einzige, was wir genau wissen ist, dass die uns vor WCKD gerettet haben. Sie geben uns Kleidung. Sie geben uns Essen. Sie geben uns 'n bequemes Bett! Ein paar von uns hatten das schon lange nicht mehr." Thomas wollte etwas sagen, aber Newt redete weiter. "Und ein paar von uns sogar noch länger nicht als andere."
So hatte ich das noch nie betrachtet. Auf einmal taten mir Newt, Minho, Mary und die anderen Lichter unendlich leid. Sie waren so lange auf der Lichtung gewesen und nun wahrscheinlich heilfroh, etwas wie ein Zuhause zu haben.
Trotzdem war das hier nicht unser Zuhause!
Plötzlich zuckte ich von einem lauten Scheppern zusammen. Unter einem der Betten kam der Junge im Kapuzenpulli, Aris, hervor.
"Woah!", erschrak Thomas.
"Hey Thomas!", sprach er, "Du hast sie, huh?"
Pfanne sprach meine Gedanken aus: "Was zum... wer ist der Kerl?"
Thomas nickte Aris zu. "Ja. Gehen wir.", er setzte sich in Bewegung. "Okay, hört zu. Vielleicht, habt ihr Recht, bin ich paranoid. Aber ich muss rauskriegen, was da los ist. Ihr müsst mich decken. Ich bin so schnell zurück, wie ich kann." Mit diesen Worten verschwand er mit Aris unter dem Bett, in einen Luftschacht.
Newt sah sich besorgt um.
Na super... nun würden wir hier auf Thomas warten, wenn er überhaupt zurückkehren würde. Wer weiß was diese Typen mit ihren Waffen machen.
Wir warteten still in dem Zimmer und ich war froh, hier bei Minho zu sein. Wenigstens waren wir nicht getrennt.
Nervös lief ich auf und ab, während die anderen schweigsam auf den Betten saßen. Mary in Newts Armen. Minho verfolgte jeden einzelnen meiner Schritte. Ein ganze Weile verging.
Schließlich brach Mary das Schweigen und sagte gereizt: "Sadie! Kannst du dich endlich mal ruhig hinsetzen? Du machst uns alle nervös!"
Es verletzte mich ein wenig, dass sie so genervt von mir war.
Ich wollte mich gerade setzen, da hörte man ein Poltern aus dem Luftschacht. Es krachte und schepperte unheimlich laut, als Thomas heraus kam.
Rasch sprangen die Lichter auf, als sie ihn bemerkten. In seinem Blick lag Panik.
Minho schien dies auch zu erkennen. "Thomas!"
"Wir müssen hier weg!"
"Was ist?"
"Wir müssen weg! Wir müssen sofort hier raus!"
"Was ist denn los?", fragte Newt besorgt.
Minho und Newt redeten nervös durcheinander und fragten immer wieder was los sei.
"Sie kommen! Macht schon, wir müssen weg!", blitzschnell zog Thomas ein Bettlaken ab und verknotete damit die Tür. Wir sahen nur ungläubig dabei zu.
Er wurde immer panischer. "Kommt schon Leute! Sie wollen uns holen!"
Pfanne löcherte Aris panisch mit Fragen, aber dieser stand wie benommen da.
Newt wendete sich an Thomas. "Jetzt warte mal, Thomas.. was ist passiert?"
"Sie!"
"Welche sie?"
"Ava! Ava!"
"Ava?", fragte Mary ungeduldig.
"Dreh dich um und rede mit uns!", fluchte Newt den panischen Thomas mit dem Bettlaken an.
Er drehte sich schnell um und schrie uns an. "Es ist WCKD! Es ist immer noch WCKD! Es war die ganze Zeit WCKD!"
Er hievte eine Matratze vor die Tür, in der Hoffnung es würde die Leute von WCKD aufhalten.
"Was machst du da?", fragte Newt verwirrt und drückte ihn gegen die Wand. "Thomas! Was hast du gesehen?" Sein Blick war Todernst.
"Das erkläre ich später! Wir müssen weg!"
Daraufhin krabbelte er schnell in den Luftschacht unter dem Bett.
Vom Flur draußen waren schwere Schritte zu hören.
Ich reagierte blitzschnell und zog an Marys Arm. "Na kommt schon!"
Die Lichter folgten mir und wir krochen hinter Thomas durch die Schächte.
Wir kamen auf einen grauen, langen Flur, welcher genauso lieblos, wie die restliche Anstalt, aussah
"Na los! Kommt, kommt, kommt! Kommt schon!", winkte Thomas uns heraus.
"Okay. Los jetzt! Na los!" Thomas schrie und wollte schon losrennen, da unterbrach Aris ihn. "Geht schon mal vor. Ich muss noch was erledigen!"
Thomas kam zurück. "Was soll das denn heißen?"
"Glaubt mir, es ist wichtig. Ihr wollt doch alle hier raus... dann geht!" Aris kletterte zurück in den Luftschacht.
"I... ich geh mit ihm.", sagte Winston und folgte dem dunkelblondem Jungen.
Thomas rannte und zog uns mit sich. "Okay. Los, los, los! Kommt schon!"
Minho fragte misstrauisch: "Können wir dem Jungen vertrauen?"
"Du kannst dir gar nicht vorstellen was wir ohne ihn wären."
Wir rannten stürmisch um eine Ecke und liefen der Ärztin Dr. Crawford direkt in die Arme. Shit!
Sie erschrak und begutachtete uns misstrauisch. "Wieso seid ihr nicht in euren Quartieren?"
Plötzlich ging ein Alarm an und orangene Lichter blinkten immer wieder auf.
Thomas, Minho, Newt, Pfanne, Mary und ich sahen erst einander vielsagend und dann Dr. Crawford an. Es würde nicht lange dauern, bis der Rattenmann uns finden würde, aber jetzt hatten wir wenigstens die Ärztin als Geisel. Außerdem konnte sie uns zu Teresa führen.
Wir rannten durch mehrere kalte, graue Gänge und blieben nicht stehen. Die orangenen Lichter blinkten weiterhin und der Alarm ertönte immer noch. Das ständige Dröhnen des Alarms tat in meinen Ohren weh.
Als wir um eine weitere Ecke bogen, kam uns einer der Typen mit Waffe entgegen. "Stehen bleiben!", rief er und schoss auf uns mit seinem Granatenwerfer."Wieso schießen die auf uns?", schrie Pfanne.
Wir drehten so schnell wir konnten um, aber die Geschosse waren schneller.
Mary schubste mich im letzten Moment um eine Ecke und opferte sich. Sie schrie auf. Eines der Geschosse traf sie und Mary glitt schlaff zu Boden. Grelle, kleine Blitze zuckten über ihren Körper und dieser zitterte. Ich schrie vor Furcht auf, als ich den verbrannten Geruch ihrer Kleidung und Haare wahrnahm.
Minho zog mich von meiner, am Boden liegenden, besten Freundin weg. Tränen kamen auf und der Weg vor mir wurde immer verschwommener.
Plötzlich drehte Minho sich wieder um...

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Kapitel 4 ist da!
Hoffentlich gefällt es euch :)
Alles liebe, Darline

1238 Wörter

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