Kapitel 14

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POV: Mary
Jorge führte uns durch die Brandwüste, nachdem das Gebäude, in welchem wir vorher waren, explodierte. Brenda und Thomas waren noch da drin... Waren sie tot? Oder waren sie vorzeitig aus dieser Situation befreit worden? Wie Winston oder Gally...
Wir liefen jetzt schon einige Zeit durch die Wüste und als die Sonne gerade aufging, kamen wir in einer zerstören Stadt an. Wir liefen durch die verlassenen Straßen. Naja, nicht ganz verlassen. Ab und zu begegnet wir anderen Menschen. Richtigen Menschen, keine Cranks. Sie sahen uns genau so neugierig an, wie wir sie. Erstaunlich, dass sie hier überlebt hatten... Die zerstörten Häuser und Autos um uns herum machten den Eindruck, dass es wohl echt hart gewesen sein musste. Sadie war etwas ängstlich, aber neugierig. Wir alle sahen uns neugierig um. Sowas hatten wir noch nie gesehen. Manche Häuser standen sogar schräg und durch die zerstörten Fenster sah man noch ein paar Kabel rumhängen.
Wir liefen weiter und kamen in einen etwas belebteren Teil. Hier liefen viele Leute herum. Sie alle trugen Fetzen, zerrissene alte Kleidung. Sogar die Kinder, die hier rum liefen. „So viele Menschen hier...”, sagte Newt neben mir. „Sie tun mir leid, aber am meisten die Kinder... Sie kennen wahrscheinlich nichts anderes, als diese zerstörte Umgebung.”, sagte ich etwas traurig. Ich dachte zurück an die Lichtung, damals haben wir von draußen geträumt. Jetzt wünschen wir uns wieder drin zu sein. „Aber da sie es nicht anders kennen, können sie es nicht vermissen.” sagte jetzt Jorge. „Wovon redest du da?!? Auch wenn man nicht weiß wie es vorher war, kann man immernoch Sehnsucht danach haben. Das ist eins der wenigen Dinge die uns im Labyrinth Motivation gegeben haben! Hoffnung! Hoffnung auf was besseres! Und das können sie hier auch haben...”, sagte ich und lief wütend auf Jorge zu. Ich war drauf und dran ihm eine zu verpassen! Minho und Newt bemerkten es und hielten mich zurück. „Du hast keine Ahnung was sie vermissen! Du hast keine Ahnung woran sie denken! Oder kannst du Gedanken lesen alter Mann? SAG ES MIR!”, schrie ich wütend. Er hat keine Ahnung was Menschen alles verstecken können. Was Kinder alles verstecken können. „Du hast Recht. Genau weiß ich es nicht, ich kann es nur vermuten.”, sagte Jorge und drehte sich um um weiter zu gehen. Dieser Mann regte mich auf! Newt hielt mich fest und ließ sich zurückfallen. „Alles okay bei dir?”, „Ja, geht schon.”, sagte ich knapp. „Mary, sag' mir bitte die Wahrheit. Das war kein "geht schon". Das war Verzweiflung.”, sagte er jetzt mitfühlend und griff nach meiner Hand. „Es ist wirklich okay und selbst wenn... Du würdest es nicht verstehen...”, sagte ich und zog meine Hand weg. „Glaubst du das wirklich? Dass ich nicht verstehen könnte, wie du dich fühlst? Ich glaube, ich könnte dich hier mehr als jeder andere verstehen.”, sagte er und griff wieder nach meiner Hand. Diesmal ließ ich ihn. „Vielleicht hilft es, wenn ich dir was erzähle. Vielleicht verstehst du mich dann besser. Damals noch im Labyrinth da...”, „Alles okay bei dir Mary? Was war denn gerade mit dir los?”, fragte Sadie jetzt und kam näher zu uns. Newt machte keine Anstalten weiter zu erzählen. „Alles in Ordnung Sadie. Ich hatte nur 'nen kleinen Aussetzer. Die ganze Umgebung ist das, wovon wir dachten was wir wollten, aber es ist alles so anders. Ich muss mich nur noch etwas daran gewöhnen. Das ist alles.”, sagte ich überzeugend genug. „Es wird schon... Vielleicht ist es beim Rechten Arm anders. Vielleicht haben die eine Stadt oder sowas. So wie wir es uns erhofft haben. So wie sich Thomas das vorgestellt hat. Einfach nicht aufgeben!”, sagte sie überzeugt. Sie ist ehrlich zu gut für diese Welt. Ich nickte und lächelte leicht. Es war zwar kein ganz ehrliches lächeln, aber auch nicht ganz erlogen. Ich freute mich, dass sie die Situation noch positiv sehen konnte. Naja so halb positiv, im Gedanken das Thomas vielleicht tot ist... Aber sie hatte Recht. Alleine schon für Thomas und die anderen mussten wir unser bestes versuchen. Sadie ging wieder zu Minho und hielt jetzt seine Hand. Dann unterhielten sie sich. Worüber die wohl redeten?
Dann erinnerte ich mich an das Gespräch zwischen Newt und mir. „Newt? Würdest du mir die Geschichte weiter erzählen?”, fragte ich sanft. „Gleich wenn wir Pause machen, okay?”, sagte er und drückte meine Hand. Ich nickte nur leicht. Was wohl im Labyrinth passiert ist...?
Wir liefen weiter und sahen immer mehr verrostete Autos und immer mehr Familien die sich Feuer darin gemacht hatten. Manche Kinder liefen in der Gegend rum und spielten fangen. Sie lachten... Ob sie wirklich keine Sehnsucht nach was besserem hatten? Vielleicht waren sie ja auch immun, so wie manche von uns! Die Eltern hatten sie wahrscheinlich von W.C.K.D ferngehalten... Hatten unsere Eltern das auch gemacht? Oder hatten sie uns zu W.C.K.D gegeben... Hatten sie uns einfach ausgeliefert? War das, das einzige was meiner Mutter oder Vater eingefallen war? Mich einfach so Wissenschaftlern zu übergeben? Gally und mich einfach abzugeben? Warum...
Mir liefen leise Tränen über die Wangen. Newt legte seinen Arm um mich und flüsterte mir zu, dass alles okay werden würde. Würde es das wirklich?

Das war Kapitel 14
Ich hoffe natürlich wie immer das es euch gefallen hat
Wenn nicht, dann sagt uns einfach warum
Konstruktive Kritik ist gerne gesehen
Bis zum nächsten Mal
Tschö mit ö
Mary

896 Wörter

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