Kapitel 13

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Pov: Sadie
Die Waffe des Typen von vorhin klickte angsteinflößend, als er sie lud und dann direkt auf uns richtete. Wir blieben abrupt stehen und Minho zog mich ein Stück hinter sich. Shit.
Thomas hob seine Hände beruhigend. "Hören Sie...Wir wollen keinen Ärger machen, okay? Wir... wir wollen nur hier raus."
Der Typ mit Glatze grinste schelmisch. "Ach ist das so?"
"Ja natür...", Mary war wütend und wollte etwas sagen. Aber bevor der Typ deswegen noch aggressiver wurde, trat ich ihr auf den Fuß und sie wurde still.
Der Typ holte ein Walkie Talkie hervor und sprach: "Janson! Ich hab' die Kids. Ich bring sie jetzt runter. Nicht schießen!"
So ein Mist. Jetzt waren wir WCKD wieder ausgeliefert.
"Kommt!" Er scheuchte uns mit der Waffe und deutete an, dass wir gehen sollten. "Los jetzt!" Wir bewegten uns nicht und er wurde immer wütender. "Ich sagte, los jetzt!!"
Thomas suchte verzweifelt nach den richtigen Worten, sagte aber doch nichts. Stattdessen machte er eine Plötzliche Bewegung und wollte dem Glatzenmann die Waffe aus der Hand schlagen.
Dann war ein lauter Schuss zu hören. Er hatte abgedrückt, aber Glücklicherweise nur daneben und niemanden von uns getroffen.
Eine Riesengroße Erleichterung durchzog mich.
Thomas rang immer noch mit dem Typen, schrak aber zurück, als dieser seine Waffe wieder lud. Ängstlich wichen wir einige Schritte zurück.
Der Glatzenmann stampfte aggressiv auf und zu. "Du kleiner Bastard!"
Dann schoss er. Der Knall war noch lauter und wir zuckten zusammen. Thomas hielt sich den Bauch. Hatte der Typ Thomas angeschossen?
Nein, Brenda tauchte hinter dem Glatzenmann auf, als dieser leblos zu Boden fiel. Niemand von uns war getroffen worden. Brenda hatte den Typen erschossen.
Sie nickte uns zu. "Okay, kommt schon!"
Sie machte Anstalten zu gehen. Keiner von uns konnte sich bewegen. Geschockt und wie angewurzelt standen wir da. "Kommt schon! Gehen wir!", schrie sie nun aus vollem Hals.
Wir rannten ihr schließlich doch hinterher. Was hatten wir für eine Wahl?
Es waren noch Rufe aus dem Walkie Talkie des Glatzenmannes zu hören, aber wir ignorierten diese. Ich wollte hier einfach so schnell wie möglich weg. Weit weg von allem. Weit weg vom Labyrinth, der Brandwüste und vorallem von WCKD. Sah wirklich die ganze Welt so schrecklich aus? Es musste doch einen Grund zur Hoffnung geben. Vielleicht hatte WCKD doch ein Heilmittel. Tausend Gedanken gingen mir durch den Kopf, während wir durch die große Lagerhalle rannten. Überall hangen Lichterketten und einige kleine Feuer loderten hier und dort. Aber die Leute von vorhin waren alle verschwunden.
Plötzlich startete ein Song. Ein Lied, einfach so. Es war überall durch Lautsprecher zu hören und ich kannte das Lied sogar. Walkin' After Midnight. Ein älterer Song. Er hatte einen gewissen Schwung und vorallem etwas beruhigendes.
"Ich wusste gar nicht, dass das hier 'n Tanzball ist. Darf ich um diesen Tanz bitten?", scherzte Minho vornehm und hielt mir seine Hand hin.
"Nicht witzig, Minho!", sagte ich, etwas schroffer als gewollt und schlug seine Hand weg. Dann rannten wir schnell weiter.
Wir folgten weiterhin Brenda und liefen eine Treppe hinauf. Dort trafen wir auf Jorge. "Brenda! Beeil dich. Wir haben nicht mehr viel Zeit. Na los, na los, na los, na los!", rief er und sprintete um mehrere Ecken. Wir hatten keine andere Möglichkeit, also folgten wir den beiden. "Und zwar hier lang!",
Jorge öffnete zwei alte Fensterläden und dahinter kam ein gespanntes Seil oder eher eine Seilbahn, von der einen, bis zur anderen Seite, hervor.
"Das soll wohl ein Witz sein.", bemerkte Pfanne skeptisch.
Jorge ignorierte diesen Kommentar und werkelte an dem Seil. "Plan B, hermano! Ihr Kids wollt zum Rechten Arm. Ich werde euch zu ihnen bringen, aber ihr schuldet mir was." Mahnend hob er den Finger und wir blickten ihn nur skeptisch an.
"Mir naaach!", rief er, während er, über die Seilbahn, zur anderen Seite glitt.
Brenda übernahm das Wort. "Also gut, los geht's. Kommt jetzt." Wir sahen einander skeptisch an. "Los, los, los! Alle nacheinander.", meinte Thomas schließlich und Minho glitt als erster von uns rüber.
"Kommt schon, kommt schon!", meinte Brenda immer wieder.
Mary hang sich als nächste an das Seil und schaffte es zur anderen Seite. Ein wenig Panik kam in mir auf, als ich dran war.
Ich hielt mich am Seil fest und hatte das Gefühl ich würde zur anderen Seite fliegen, als der Wind über mein Gesicht blies. Dort wurde ich von Minho und Mary empfangen und sie halfen mir mit dem Seil.
Pfanne, Newt, Aris und Thresa folgten und wir warteten nur noch auf Thomas und Brenda. "Wo bleiben die denn?", fragte ich ungeduldig.
"Ich kann sie nicht mehr sehen.", meinte Aris ängstlich.
"Scheiße!", fluchte Jorge. "Wir müssen jetzt hier weg! Der Song ist bald zu ende."
Dann rannte er davon, aus dem Gebäude. "Na los, kommt schon!", rief er uns zu und wir folgten ihm zögerlich.
"Bleibt immer schön unten, damit sie uns nicht sehen!", meinte er und zeigte auf die Hunschrauber von WCKD, die über unseren Köpfen kreisten.
Wir hatten uns ein wenig von der alten Lagerhalle entfernt, da war das Lied gerade vorbei.
Plötzlich waren mehrere, aufeinander folgende Explosionen zu hören. Wir sahen geschockt dabei zu, wie das verrostete, alte Gebäude in sich selbst zusammenfiel.
Es krachte und boomte. Die Lagerhalle leuchtete hell auf und lauter Funken sprühten in alle Richtungen.
Die Lagerhalle brach nach und nach ein und ging in hohen Flammen auf. Es war das reinste Trauerspiel dabei zuzusehen. "Thomas...", flüsterte Teresa neben mir traurig. Eine Träne floss über ihre zarte Wange. Ich wollte sie trösten, wusste aber nicht wie. Wir konnten nur hoffen, dass Thomas und Brenda es rechtzeitig heraus geschafft hatten.
"Wir müssen weiter.", forderte Jorge und setzte sich wieder in Bewegung.
"Stopp!", meinte Newt, immer noch geschockt. "Was ist mit Thomas? Und Brenda? Wir gehen nicht ohne sie!"
"Wenn sie es geschafft haben, werden wir sie in der Stadt treffen, hermano." Jorge ging weiter und wir folgten ihm.
Wieder waren wir in der trockenen Wüste und diesmal ging die Sonne langsam auf.
"Ich bringe euch Kids zum Rechten Arm, das war der Deal. Ich sagte aber nie, dass es alle schaffen würden."
"Bitte? Das ist doch wohl in dem Deal mit drin.", beklagte Minho sich.
Jorge ignorierte Minho und sprach weiter. "Wir gehen zu Markus. Er wird uns weiter helfen."
"Wer ist Markus?", fragte ich skeptisch.
"Markus hat damals, mithilfe vom Rechten Arm, immune Kids in den sicheren Hafen geschmuggelt. Und da wollt ihr doch hin, hermana. Jetzt hört auf, so viel zu quatschen und folgt mir. Wenn wir uns beeilen, sind wir gegen Mittag in der Stadt."
Niemand sagte mehr ein Wort. Stattdessen folgten wir Jorge durch die Brandwüste. Verzweifelt und ohne Thomas...

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Kapitel 13!
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1119 Wörter

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