~ Kapitel 8 ~

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Es war der berühmte Kylo Ren, Verräter des Orden der dunklen Macht. „Was willst du denn hier? Hat sich dein Geist verirrt?"

„Nein, mein Geist hat sich nicht verirrt. Ich wollte nach meiner Tochter sehen. Du weißt ja wer ich bin, Jake!" Er schaute an Typhon vorbei und sah wie sie friedlich schlief.

„Du bist doch ein mieser Verräter! Deine Tochter hat sich wenigsten für das Richtige entschieden!", stachelte Typhon ihn an.

„Das habe ich auch immer gedacht und wahrscheinlich hat sie diese Gier nach Macht von mir, aber deswegen bin ich gestorben. Ich spüre, dass dir mehr an ihr liegt, also beschützte sie vor der Gefahr der dunkelen Seite!", schrie Ben Solo ihn an.

Typhon schwieg. Er konnte nicht glauben, was dieser Machtgeist von ihm erwartete. Er wollte nur einen guten Platz bei den Sith haben und die Skywalkers machten ihm alles zunichte. Der Machtgeist von Kylo Ren verschwand. Typhon stieg wütend in den Jet und machte ihn startklar, um zurück zur Basis zu fliegen.

Ein weißer Schleier verdeckte ihre dunklen Haare und ihr feines Gesicht. Das weiße Spitzenkleid aus Seide mit lauter Perlen lag weich auf ihrer Haut. Sie war vom Bösen befreit. Er hielt ihre Hand fest und legte ihr die Galaxie zu Füßen. Doch eine Stimme befahl ihr ihn zu töten. Sie hatte den Dolch fest in ihrer linken Hand, aber sie konnte es nicht tun, da die Liebe zu ihm viel zu stark war. Sie nahm den Dolch und führte ihn weinend an ihre Kehle...

Eine leichter Aufprall weckte Mylia. Sie waren wieder auf der Raumstation gelandet. Ihre müden Augen blinzelten und sie blickte um sich. Typhon hatte seinen Umhang um sie gelegt, da ihr ganz kalt war und sie zitterte. „Wie lange habe ich geschlafen?", fragte sie verwirrt.
„Die ganze Heimreise." Beide stiegen aus und holten das Gepäck aus dem Flugzeug heraus. Zwei Wachen kamen angelaufen. „Bitte beide sofort mitkommen, der Imperator möchte mit euch sprechen!" Typhon fluchte leise. Mylia war etwas irritiert und wusste nicht wie ihnen geschah, aber die Beiden folgten, ohne zu zögern, den zwei Wachmännern. Sie standen wieder in dem großen Thronsaal wie damals. Darth Sidious war noch nicht zu sehen. „Warum bringen sie uns hier her?" Sie wendete sich zu Typhon, welcher nur stur zu Boden blickten. Seine Wut kochte.
„Ich durfte nicht mit dir dort hinfliegen..."
„Wie bitte? Was soll das heißen?", fragte sie ihn empört.
Nun schaute er sie an. „Ich hatte keine Abflugerlaubnis. Außerdem hatte ich ihnen versprochen dich hier zu behalten, da sie dich in der gesamten Galaxie suchen!", gestand er ihr.
Plötzlich erschien ein großen Hologramm auf einem Podest. Es war Darth Sidious, aber viele nannten ihn hier auch „den Imperator".
Er baute sich das Imperium neu auf nachdem es komplett zerstört wurde von der hellen Seite der Macht. Man erzählte er sei schon mehrmals gestorben und trotzdem hätte er es immer wieder geschafft sich am Leben zu halten. Sie hatte großen Respekt und auch ein wenig Angst vor ihm.
Er sah sehr wütend aus. „Wer hat dir erlaubt hier fort zu fliegen, Typhon?", schrie er wütend durch den Saal. Dieser zuckte ängstlich zusammen.
„Es war falsch, mein Meister, es tut mir Leid!"
„Du hast mit dieser idiotischen Aktion dafür gesorgt, dass sie nun unsere Basis kennen!"
Der Blick des Imperators wirkte wahnsinnig. Er wäre dazu bereit Typhon zu ermorden, wenn er könnte.
Mylia merkte wie die Macht in ihnen chaotisch durcheinander brodelte. Sie erblasste und ging ein paar Schritte zurück.
„Ich kann es mir nicht erlauben dich zu töten, Typhon. Der letzte Kenobi. Aber ich möchte sowas nicht noch einmal erleben! Und wenn doch...dann bist du ein toter Mann!", schallte es durch den Saal. Die Macht war deutlich spürbar und so dunkel wie noch nie zuvor.
Geh raus!
Die Worte kamen von Typhon. Sie gingen durch ihren Kopf. Er erzeugte eine telepathische Übertragung zwischen ihnen. Ihre Blicke trafen sich kurz und sie gehorchte ihm. Sie verließ den Raum und wartete eine gefühlte Ewigkeit darauf, dass ihr Lehrmeister endlich rauskam. Was würde der Imperator mit ihm anstellen? Wäre er tatsächlich bereit ihn zu töten?
Ein lauter Schrei war hinter der großen Tür zu vernehmen. Sie konnte nicht mehr still halten und rannte zurück in den Saal. Das Hologramm war verschwunden. Typhon lag auf dem Boden, inmitten des Raumes. Sie lief zu ihm hin. Er war bewusstlos. Sein Gesichtsausdruck verzerrt. „Darth Typhon! Wach auf!", schrie sie verzweifelt. Was wäre wenn er nun tot ist. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Langsam öffnete Typhon seine Augenlider. Er hielt die Hand an seine Stirn und zog seine Augenbrauen wegen der Schmerzen zusammen. Mylia saß neben ihm auf dem kalten Boden und konnte nicht glauben was gerade geschehen ist.
„Geht es dir gut?", fragte sie besorgt.
„Den Umständen entsprechend. Er hat die Macht gegen mich verwendet. Ein Geisteskampf zwischen ihm und meiner Wenigkeit, wenn man so will.", sagte er benommen.
Sie half Typhon hoch und brachte ihn auf sein Zimmer. Sein Raum sah bewohnter aus als ihr eigenes Zimmer. Er lebte auch schon einige Jahre dort. Er setzte sich erschöpft auf einen Stuhl. „Es tut mir Leid...", sagte er zu ihr behutsam. „Ich habe dich in unnötige Gefahr gebracht und das nur weil ich..." Sie unterbrach Typhon. „Es ist in Ordnung, Darth Typhon. Wir alle machen Fehler!"
Er schaute erschöpft zu ihr hoch. So ein ruhiges und bedachtes Gespräch hatten sie noch nie miteinander geführt.
„Du kannst mich ruhig Jake nennen. „Darth Typhon" ist ja eigentlich nur mein Sith-Name.", gab er zu.
Ein kleines Lächeln zeichnete sich in seinem erschöpften Gesicht wieder. „Warum bin ich im Wald von der Energie bewusstlos geworden?" Sie versuchte vom Thema abzulenken, da Stille für sie sichtlich unangenehm war.
„Ein Überschuss an Energie kann zu einer Kollision führen. Du musst versuchen deine Macht besser zu kontrollieren und weniger durchzulassen.", erklärte er ihr.
Er stand auf, aber war noch etwas unbeholfen auf den Beinen. Er fiel fast zu Boden, aber Mylia stützte ihn rechtzeitig. Jake schaute sie für einen kurzen Moment an. Dann riss er sich wieder los.
„Ich glaube du solltest jetzt auf dein Zimmer gehen. Es ist schon spät!" , befahl er.
Sie nickte und ging wortlos raus. Es war diesmal alles anders gewesen. Sie wusste nicht einmal was es war. Er wurde einfühlsamer und weniger aggressiv. In ihrem Zimmer fiel ihr wieder ein, dass sie heute früh von einer gegnerischen Flotte angegriffen wurden. Ihre Mutter versuchte wahrscheinlich mit allen Mitteln sie wieder zu bekommen, aber das würde Mylia niemals wollen. Hier hatte sie ein neues Zuhause gefunden. All die Jahre gefangen. Das war nun Vergangenheit.

Dann dachte sie wieder an Jake. Sie hoffte es geht ihm gut, aber warum dachte sie nur an ihn?

The Daughter of Forces - A Star Wars Sequel [Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt