~ Kapitel 10 ~

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Sie ließ alles stehen und ging raus aus ihrem Zimmer, da es für sie dort unerträglich war, nachdem Jake sie einfach geküsst hatte. Sie war sich sicher, dass seine Reaktion nur einer seiner Tricks war sie dort zu behalten, weil er sie in Wirklichkeit unfassbar hasste. Andererseits wollte ihr Herz, dass es etwas Echtes ist, aber sie wollte es sich nicht eingestehen. Er will sie loswerden.
Sie sind Konkurrenten.
Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Sie schaute aus den großen Fensterscheiben des Raumschiffes. Die Sterne spiegelten sich in ihren Augen wieder. Ihre Entscheidung stand trotzdem fest. Sie musste weg von hier. In der Nacht wollte sie sich davonschleichen und einen Jet klauen, um zu fliehen.
Das war nun eine sichere Entscheidung für sie. Daran konnte niemand etwas ändern, nicht einmal Jake. Der Name allein ließ sie erstarren.

Tatsächlich war sie bereit in der kommenden Nacht zu fliehen. Jake kam nicht mehr zu ihr, was für sie eine Erleichterung war. Es war mittlerweile dunkel in den Räumen des Raumschiffes geworden. Die Soldaten waren nicht mehr sonderlich aktiv. Das Laserschwert, was Jake ihr damals gegeben hatte, hatte sie nun im Notfall als Waffe zur Hand. Sie schlich leise durch die Korridore in Richtung Abflughalle. Es war nun an der Zeit ein Jet zu stehlen. Bei dem Gedanken stolperte ihr Herz vor Angst. Sie hatte es sich bei Jake ein wenig abgeschaut. Er gab einen vierstelligen Code ein, um das Flugobjekt zu öffnen. Keiner war in Sichtweite. Sie gab den Code ein und es funktionierte tatsächlich. Sie hatte einen Flugjet gefunden, der etwas größer war als der Jet, den Jake geflogen hatte. Sie ist noch nie mit sowas geflogen, aber sie hatte damals viel über diese Technik im Privatunterricht gelernt. Außerdem hatte sie keine andere Wahl.
Das kleine Raumschiff hatte ein bisschen mehr Platz im Innenraum. Plötzlich tauchte ein großer Schatten hinter ihr auf. Sie musste sich zusammenreißen und blieb still. Es war Jake. „Was machst du hier! Hau ab!", flüsterte sie wütend. „Du kannst nicht gehen. Ich..." Sein Satz wurde von den roten Warnlichtern und Sirenen unterbrochen. Anscheinend waren sie zu auffällig gewesen. „Schnell!", sagte sie und zeigte auf den Jet. Sie hüpften rein und Mylia versuchte die richtigen Schalter zu betätigen. Der Jet setzte sich in Bewegung und schoss in Lichtgeschwindigkeit durch das All. Sie war ein wenig unsicher als Pilotin, aber bekam es einigermaßen hin. „Bist du komplett bescheuert?", schimpfte Jake. „Die werden uns töten, wenn die uns wiederfinden! Nein, sie werden mich töten für deine Aktion." „Du hättest nicht mitkommen müssen! Ich wäre auch alleine zurecht gekommen!", antwortete sie. „Wo willst du eigentlich hin? Du kannst nicht ständig vor deinen eigenen Fehlern abhauen!" Am liebsten hätte sie Jake dafür eine Ohrfeige gegeben. Sie wollte etwas sagen, aber dann flogen sie durch einen Metroidenschauer. Es war schwer den Jet auf Kurs zu halten, aber sie bekam es, so gut es ging, hin. „Der Tank ist bald leer. Wir müssen irgendwo landen.", stellte Jake fest. Er war immer noch sauer.
„Aber wohin?" „Deiner Route nach würde ich auf Bespin landen. Dort befindet sich eine Wolkenstadt. Weit genug, dass Palpatine uns nicht so schnell findet.", erklärte er.

Einige Stunde später machten sie auf Bespin eine etwas holprige Landung. Es war ein orangefarbener Gasplanet, wo die Gebäude in der Luft schwebten. Jake fand jemanden, der ihr Schiff „freiwillig" auftankte. Er schaffte es, dass der Tankwart ihm gehorchte, sodass sie nichts zahlen mussten.
Derweil gingen sie auf eine Aussichtsplattform und schauten sich den Sonnenuntergang an.
Mylia war erstaunt über die faszinierenden Schönheit dieses Planeten. Die Gaswolken waren einfach atemberaubend. Sie versuchte Jake gekonnt zu ignorieren, da sie Angst hatte er würde sie auf das eine Thema von gestern abend ansprechen, aber er blieb stumm. „Du hast mir immer noch nicht gesagt warum Palpatine mich rausgeschickt hat!", erinnerte sie Jake. „Es ist schwierig zu beantworten. Es gibt Dinge, die meinen Kodex brechen würden und er hat einer meiner größten Schwächen gefunden. Er kann sie gegen mich anwenden, aber mehr kann ich dir nicht sagen."  „Nach der ganzen Aktion hast du noch einen Kodex?", lachte sie ironisch. Sie war wütend, dass er ihr alles verheimlicht, aber sie musste ihm halbwegs verzeihen, weil sie in nun derselben Misslage waren. Die Wolken zogen an ihnen vorbei und die Zeit blieb für einige Minuten stehen. Die Spannung zwischen Jake und Mylia war immer noch da. Sie wollte ihm so viele Fragen stellen, aber es war einfach nicht der richtige Zeitpunkt dafür.

Jake war kein Idiot, sondern eine Person, die an Selbstzweifeln litt und auch Mylia wusste, dass sie das gleiche Problem hatte. Sie haben sich gehasst, weil sie sich so ähnlich sind. Mylia ging so vieles durch den Kopf, aber am meisten beschäftigte sie der „unbedeutende" Kuss, der aus dem Nichts kam. Warum konnte Jake nur in unpassenden Situationen seine wahren Gefühle zeigen? Für sie war es einfach ein Versuch sie wieder einzuschüchtern und mit ihren Gefühlen zu spielen, die natürlich nicht da waren. Sie brauchte ihn nicht.

General Dean hatte als erster davon erfahren, dass Darth Typhon und Mylia geflohen sind. Er war der Leiter, der Raumstation „Planetenzerstörer". Als er diese Information Plapatine weitergegeben hatte, war er außer sich vor Wut.

„Dieser Verräter! Genau wie seine dämlichen Vorfahren will er sie befreien! Findet sie auf der Stelle. Er wird diesmal dafür sterben müssen.", schrie Palpatine durch das Hologramm in da große Steuercockpit der Raumstation. „Wir werden sie finden, Meister. Ich werde alles in die Wege leiten!", versicherte General Dean ihm. Er war schon etwas älter und hatte deswegen Erfahrung in seiner Berufung als oberster Offizier. Er leitete einen Notstand ein und schickte Soldaten auf die Suche nach den Flüchtigen. Sie könnten die ganzen Pläne des neuen Imperiums zu Nichte machen.

The Daughter of Forces - A Star Wars Sequel [Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt