~ Kapitel 21 ~

105 5 2
                                    

Die alte verrostete Klappe des Falken öffnete sich langsam mit einem unangenehmen kreischenden Ton, welcher in Jakes Ohren schmerzte.
„Der Falke hat zwar viele Jahre auf dem Buckel, aber fliegt trotzdem noch zuverlässig!", belehrte Finn Jake besserwisserisch und klopfte stolz gegen das Metall. Zugleich brüllte Chewie hinter ihnen laut auf, um Finns Behauptung nochmal zu bestätigten. Dieser Wookie konnte das Schiff schon mit verbundenen Augen fliegen nach all den Jahren.

Die schmale Besatzung verließ das Schiff und betrat die große Flughalle der Friedensvereinigung in Coruscant. Das Wort „Rebellion" nahm, seit der letzten Kriege, keiner der Anwesenden in den Mund, da jeder davon überzeugt war, dass die Kämpfe als Widerstand Bestandteil der Vergangenheit war. Zulange hatte die helle Seite als Rebellen gegen die dunkle Macht gekämpft. Millionen Menschen opferten sich für den erhofften und langersehnten Frieden. Rey sah mit eigenen Augen Freunde sterben und das nur, weil einer ihrer Vorfahren die Galaxie ins Chaos stürzte. Sie wollte sich nicht ausdenken, was er diesmal vorhatte, aber es sollte schlimmer werden als jener Krieg in vorherigen Tagen.

Als Jake den anderen dabei half das Gepäck aus dem Schiff zu schleppen, ummantelte ein blitzartiger Schmerz seinen Körper. Es war nicht die vernarbte Verletzung an der Schulter, die er sich beim Kampf auf Naboo zuzog. Er trat erschrocken einen Schritt zurück und versuchte irgendwo an der Stahlwand Halt zu finden. Ein wildes Gewitter zog durch seine Gliedmaßen und sein Herz überschlug sich mehrmals. Er spürte das Ungleichgewicht der Macht merklich. Ein Pendel, welches förmlich um sich schlug und nicht mehr intakt war.

Plötzlich sah er sie.

Er befand sich nicht mehr in Coruscant, sondern auf der Basisstation des Imperiums. Mylia stand mit erhobenen Hauptes im Thronsaal des Imperators. Ihr Blick war kalt und begierig, aber die Farbe ihrer Augen glichen einer lodernden Flamme, die sich immer weiter ausdehnte. Ihre zarte Haut war mit Rissen übersäht und ihr Gesichtsausdruck wirkte emotionslos. Sie war nicht mehr sie selbst. Nicht mehr der Mensch, den er einst kennen und lieben gelernt hatte.

Das Bild verschwamm erneut und Jake befand sich wieder in der Realität. Schweißperlen liefen sein Gesicht hinunter und er klammerte sich an einer Stahlsäule innerhalb des Falken. Das Gepäck, was er rausbringen sollte, lag verteilt auf dem Boden. Sein Körper zitterte vor Aufregung und er wusste nicht wie ihm geschah.

„Was soll denn das Durcheinander hier? Hat der gute Herr nie gelernt mit anzupacken?", stocherte Finn ihn an und bemerkte erst spät den verstörenden Blick von Jake.

„Was ist passiert?", fragte er daraufhin behutsam nach. Finn sah wie Jakes Körper erschauderte.

„Wo ist Rey...ich muss mit ihr dringend reden!", antwortete Jake mit ernster Stimmlage.

Finn erwähnte zuversichtlich, dass Rey sich im Konferenzsaal befinden würde und mit Poe das weitere Vorgehen besprach. Jake überlegte nicht lange und rannte aus der Flughalle hinaus und versuchte den Konferenzraum ausfindig zu machen.

Finn war ganz überrascht von seinem Verhalten und schüttelte irritiert seinen Kopf. Er war fest davon überzeugt, dass die Sith nicht ganz dicht im Schädel waren. Die dunkle Seite war für ihn schon immer Abschaum gewesen. Menschen, welche nur auf Egoismus und Rache aufbauen konnten.

Der Konferenzsaal war für Jake leicht zu finden, da das Gebäude, wo er sich befand, nicht so groß war wie der Planetenzerstörer. Außerdem waren die Korridore deutlicher beschildert. An das höfliche Klopfen konnte er zurzeit nicht denken und platze in den Raum. Rey und Poe blickten verwirrt zur Tür, welche laut gegen die Wand knallte. Sie waren gerade in ein tiefgründiges Gespräch verwickelt und hatten viele Planvorlagen auf dem großen Tisch liegen. Jake musste zuerst nach Luft schnappen bevor er etwas von sich geben konnte, da seine hastigen Bewegungen ihn aus der Puste brachten.

The Daughter of Forces - A Star Wars Sequel [Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt