~ Kapitel 23 ~

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„Dein Herz ist gebrochen. Sie durchlebt die gleiche Vergangenheit, welche du, als sogenannter „Darth Typhon", bereits erfahren hast, ein Leben geblendet von der Macht der Dunkelheit. Wir alle sind ihr verfallen, aber du wusstest schon immer, dass sie gefährlich ist."

Die Erscheinung Anakins brachte eine Sache auf den Punkt, was Jake seit Ewigkeiten auf der Seele brannte.

Ein Leben als Gefangener des Imperiums. Eine falsche Identität seiner selbst, die dazu großgezogen wurde um Menschenleben auszurotten.

Jahrelang lebte er im Schatten eines großen Sithlords. „Darth Typhon" war einer der größten und mächtigsten Sith, die jemals überhaupt existiert hatten. Ein ungebändigter und herzloser Mann, der keine Reue oder Mitleid zeigte. Der siebenjährige Jake Kenobi war begeistert von den Erzählungen dieser einzigartigen Legende und hatte sich vorgenommen irgendwann als Ehre seinen Namen zu tragen, um der Welt zu zeigen, dass er genauso stark und selbstbewusst war wie der echte „Darth Typhon". Sein verkümmertes Ich namens „Jake" sollte sterben und nie wieder auftauchen. Er versteckte sich, bis zum Tage der Flucht, hinter einer Persönlichkeit, die er gar nicht war und führte ein erbärmliches Leben voller Selbsthass und Verzweiflung. Ein Entkommen aus der einsamen Realität, unterstützt von einem Psychopathen namens Palpatine.

Diese Feststellung ließ Jake innerlich zerbrechen. Seine Knochen wurden weich und die Schwerkraft drückte ihn gedanklich zu Boden. Sein Blut versteinerte bei der unerwünschten Vorstellung, dass Mylia nun das gleiche Schicksal erlebte.
Eine Parallele, die ihr nicht widerfahren solle.

„Wir sind nicht wir selbst, wenn die Finsternis unser Herz und unsere Seele zerfrisst.", gab Jake heiser von sich und starrte abgestumpft in eine Ecke des Raumes.

Der Machtgeist war noch bei ihm. Anakin Skywalker musste es doch am Besten wissen, denn er spielte ebenfalls eine falsche Rolle, die von dem Imperator in den Abgrund gelenkt wurde.

„Du hast „Jake Kenobi" wiederbelebt und diese falsche Identität, herbeigeführt durch die Dunkelheit, sterben lassen. Nicht einmal ich hatte den Mut das zu tun. Ich bin mir sicher, dass du Mylia dort rausholen kannst, wenn du nur an dich glaubst." , unterrichtete Anakin mit eindeutigen Worten.

„Es stimmt. Ich muss versuchen mit ihr telepathischen Kontakt aufzunehmen, vielleicht haben wir noch eine Chance und sie ist nicht ganz verloren. Es muss nicht zu einem bedrohlichen Kampf ausarten." Jake erhoffte sich etwas, worin er selbst keinen Glauben mehr schöpfte.

„Meine Zeit ist jetzt vorbei, aber ich werde immer bei dir sein. Wir alle. Unsere Geister werden euch bei diesem Krieg unterstützten. Versprich mir, dass du nicht aufgibst!"

Jake vernahm einen letzten zuversichtlicher Blick von Anakin als er schließlich in einer blau umhüllenden Nebelwolke wieder verschwand.

"Ich verspreche es.", gab Jake leise von sich.

Er konnte nicht glauben, dass er mit Anakin Skywalker gesprochen hatte. Nun war er plötzlich wieder ein kleiner Junge, welcher sein Vorbild Anakin über alles verehrte und einfach nur so sein wollte wie er.

Im Nachhinein war dies nur die naive Ansicht eines Kindes gewesen, da Jake jetzt wusste, dass auch ein Held wie Anakin ein tragisches Schicksal erleiden musste. Er hatte ein Leben geführt, was andere Personen für ihn bestimmt hatten. Jake konnte sich aus dieser elenden Situation befreien, bevor es zu spät war, aber die Person, die ihn dazu überhaupt brachte aufzuwachen, war dort nun gefangen.

Nach einem langen Abend versuchte Jake zu Ruhe zu kommen und legte sich in das weiche Federbett. Jedoch bekam er kein Auge zu. Er drehte sich von der einen zur anderen Seiten und zwang seine Gedanken endlich abzuschalten. Sie ließen ihn nicht einschlafen, flogen wirr durch seinen Kopf umher und wenn er für einige Minuten in einen leichten Schlaf versank, dann wurde er von erschreckenden Albträumen wieder geweckt.

The Daughter of Forces - A Star Wars Sequel [Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt