~ Kapitel 12 ~

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Der Flugjet stand vollgetankt auf einer der Plattformen direkt neben dem Hotel. Der Himmel war voll mit imperischen Flugobjekten. Jake übernahm die Pilotenposition, da Mylia noch etwas unsicher war. „Wir müssen einen Weg finden hier rauszukommen, ohne dass sie uns bemerken." Der Flugjet düste durch die Gaswolken von Bespin. Es war unmöglich unauffällig zu bleiben. Einige Gegner erkannten sie sofort und flogen ihnen hinterher. Jake versuchte alles mögliche um sie abzuhängen.
Einige Gegner schossen mit Lasern auf ihren Jet, was die Lage für Mylia und Jake noch schwerer machte. „Jake...du steuerst geradewegs auf das Gebäude zu!", schrie Mylia histerisch. „Warte...ich habe eine Plan!", beruhigte er sie.
Sie hielt ihre Hände vor ihren Augen und betete, dass sie nicht sterben bei dieser riskanten Aktion.
Kurz vor dem Aufprall zog Jake den Jet nach oben und die Gegner knallten gegen die Mauer.
„Ja! Du hast es geschafft!", sagte sie euphorisch.
Jake war weiter konzentriert. Irgendwann war kein Gegner mehr hinter ihnen und sie flogen zurück ins All, raus aus Bespin. Beide merkten nach weiteren Flugstunden, dass sie keinen Plan hatten wohin sie fliegen könnten, da Palpatine sie immer aufspüren wird. Mylia erzählte erneut von ihrer unheimlichen Begegnung im Bad. Er war überall wo sie waren. Der Flug war anstrengend und Jake konnte sich kaum konzentrieren. „Wir müssen irgendwo landen, Jake. Wir können nicht die ganze Zeit hier irrlos rumfliegen." Er gab in das Navi einige Kooridinaten ein. „Wir machen einen Stop auf Mandalore, in die Metropole Keldabe!", erklärte er ihr. „Dort könnten sie uns nicht direkt vermuten."

Jake setzte eine Stunde später in Keldabe zur Landung an. Die Stadt, welche sich in eine Art Raumschiff befand, war riesig.
Etwas kleiner als ihre Heimat Coruscant, aber trotzdem wirkte sie machtvoll und modern. Alte Erinnerungen kamen zurück. Die riesigen grauen Gebäude erinnerten Mylia stark an ihre Heimat. Es war wie ein Ausflug in die Vergangenheit.
Als beide landeten, versuchte Jake per Funk jemanden ausfindig zu machen, damit sie für mindestens zwei Tage untertauchen konnten. Tatsächlich hatte Jake hier einen guten Freund namens Rick, der ihnen gerne weiterhelfen möchte.
„Rick und ich kennen uns schon aus der Kindheit. Auch seine Eltern haben ihn an die dunkle Seite verkauft, aber er ist geflohen und in Keldabe untergetaucht.", erzählte Jake ihr während sie nach Ricks Wohnung suchten. Als sie endlich dort ankamen, wartete Rick bereits auf sie. „Jake, mein alter Freund! Willkommen!" Er empfing beide mit offenen Armen. Rick war wesentlich kleiner als Jake. Er hatte kurze braune Haare und sah ordentlich gekleidet aus.
„Danke, dass du uns aufnimmst.", antwortete Jake höfflich. Rick warf ein Blick auf Mylia. „Wenn du mir so eine Schönheit mitbringst, dann kann ich doch nicht nein sagen." Daraufhin lachte er dreckig und zwinkerte Mylia zu. Sie fühlte sich etwas unwohl, aber es blieb ihnen nichts anderes übrig.
Er brachte sie in ein großes Gebäude. Rick bat den beiden alkoholische Getränke an, aber sie lehnten dankend ab. Seine Wohnung war groß und schick. Er hatte viele Räume und Platz für alle, aber das Apartment war trotzdem zu groß für einen Junggesellen. Rick war etwas älter als Jake und protzte nur mit seinem Ruhm als erfolgreicher Kopfgeldjäger. Mylia fand ihn keineswegs sympathisch, da er immer versuchte sie anzumachen.
„Warum bist geflohen Jake? Du wollste doch dort oben die große Karriere machen!" Alle saßen am Esszimmertisch und unterhielten sich.
„Es war nicht meine Idee, sondern Mylias!" Rick musterte sie mit lüsternen Blicken.
„So eine ist sie also! Das hätte ich nie von der Kleinen erwartet dort abzuhauen. Und der „Liebhaber" musste natürlich mit! Wie romantisch...so hätte ich dich nicht eingeschätzt." Er schaute zu Jake und wartete auf die richtige Antwort.
„Nein, wir sind kein Paar. Sie war nur meine Schülerin!", lachte Jake verlegen.
Mylia wurde wütend, aber musste sich zusammenreißen. Sie war nicht „nur" seine Schülerin. Wenn sie die Gelegenheit gehabt hätte, würde sie ihn in der Luft zerreißen. Sie konnte aber niemanden vertrauen, wenn dieser Rick sie verraten würde, dann wären sie alle beide tot. Jedoch hatte Jake wiederum die Wahrheit erzählt, weil sie kein Paar sind. Sie liebte ihn nicht, aber die Macht machte sie zu starken Verbündeten.
„Ich glaube ich gehe in mein Zimmer. Rick, vielen lieben Dank, dass du uns ohne Weiteres hier aufnimmst!"
Sie lächelte kurz und verschwand mit schnellen Schritten aus dem Esssaal. Ihr war die Situation sichtlich unangenehm gewurden und dieser Rick war ein ekelhafter Snob.

Sie legte sich auf das große Bett. Das Gästezimmer war ebenfalls gigantisch wie alles andere hier. Zum Glück hatten Jake und sie getrennte Räume, somit musste sie ihn erstmal nicht mehr sehen. Es war einfach besser so. Die Kette um ihren Hals erinnerte sie immer an den Kuss, aber ablegen wollte sie diese nicht. Ihr Augen wurden träge und sie schlief sanft ein.

„Nein!", schrie sie und schüttelte an Jakes leblosen Körper. „Wach auf!" Sie brach in Tränen aus. Er war tot. Und das alles nur, weil sie nicht zur dunklen Seite zurückgekehrt ist. Ein lautes Lachen breitete sich aus und der Imperator war stärker als je zuvor. Die Galaxie war nun seins. Er hatte gegen sie gewonnen...

Ein Geräusch weckte Mylia auf. Es war diesmal nicht die schreckliche Vision, nicht Jake, sondern Rick.
Er war stark alkoholisiert. Der beißende Geruch breitete sich in seinem Atem aus. Er stützte sich mit den Händen über sie ab.
„Was willst du? Ich glaube du hast dich im Zimmer vertan.", sagte sie verwirrt.
„Nein, Süße! Du sollst mir gehören die restliche Nacht." Er wollte sich ihr nähern, doch sie stieß ihn von sich.
„Lass mich los!", schrie sie.
Er knallte gegen die harte Metallwand des Raumes.
„Zornig ist sie auch noch! Das gefällt mir!", lallte er benommen.
Jedoch machte er einen Rückzug und verließ leicht wackelig den Raum. Mylias Herz schlug schnell. Sie wusste, dass Rick kein guter Mensch war. Er war ekelig und sah Frauen nur als Objekte. Sie zog die Decke über ihren Kopf und hoffte, dass dieser Dreckskerl nicht nochmal aufkreuzte. Sie bereute den kurzen Aufenthalt in Keldabe jetzt schon.

The Daughter of Forces - A Star Wars Sequel [Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt