~June~
»Das war fies!«
Lachend tauchte ich aus dem Wasser wieder auf und auch Liam kam wieder an die Oberfläche. Gerade hatten uns Amber und Roy zu Fall gebracht, allerdings hatte Am es ziemlich ausgenutzt, dass ich einfach zu kitzelig war.
»Ich glaube wir sollten langsam heim... Es wird schon spät und Amber und ich werden noch erwartet.«
Duke verdrehte die Augen als er an dieses kleine Familienfest dachte. Die Stimmung ließen wir uns aber alle nicht nehmen und so warteten wir Lachend aus dem Wasser heraus. Es war nun fast 18 Uhr und vermutlich mussten Amber und ihr Cousin schon vor Ort sein. Schnell hatten wir uns angetrocknet und unsere Sachen gepackt.
»Okay... Amber nehme ich jetzt mit zu mir und Parker wohnt in meiner Straße... Roy könnt ihr beide June mitnehmen?«
Duke sah Fragend zu seinem Freund und bevor ich was sagen konnte tat es Roy.
»Ähmm... Sie wohnt aber auch nicht wirklich in unserer Richtung.«
Prüfend sah er mich an und schien sich eine Fahrtroute zurecht zu legen. Bevor ich einwerfen konnte, dass ich mit dem Bus fuhr, sprach allerdings Liam.
»Roy... Ich nehme sie einfach mit zu mir. Wir können ja noch ein wenig Mathe lernen und für die Pizza letztens muss ich mich auch noch entschädigen!«
Er sagte dies so locker, dass nicht mal die Frage aufkam ob er vielleicht aus andern Gründen, wie die eben genannten, handelte. Sofort war Roy begeistert und da ein gewisser Zeitdruck auf uns lastet, dank Duke und Am, beeilen wir uns zu den Autos. Mit einer Umarmung verabschiedete ich mich von Amber und Parker. Duke machte mit mir den Handschlag, welchen er mir beigebracht hatte und kichernd stieg ich in Roy's Auto. Schon bald setzten sich beide Fahrzeuge in Bewegung und wir fuhren in unterschiedliche Richtungen davon. Es war ein schöner Tag und jetzt, wo ich ruhig im Auto saß, holte mich eine große Müdigkeit ein. Ich lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe und dämmerte tatsächlich weg. Die leisen Gespräche, der beiden Jungs, machten mir das einschlafen sogar noch leichter. Es ruckelte leicht und das nächste was ich vernahm war eine Stimme.
»Sie ist leicht wie eine Feder! Ich hab aber Angst, dass sie runter fällt wenn ich die Tür öffne.«
»Keine Sorge ich mach das!«
»Danke Roy!«
Und so setzte ich mich irgendwie in Bewegung oder eher derjenige der mich trug. Das Ruckeln wurde dadurch natürlich nicht weniger, doch davon stören ließ ich mich auch nicht. Grummeld lehnte ich mich mehr an die Wärmequelle. Ein leises aber raues Lachen drang an mein Ohr und ein herber Geruch stieg in meine Nase, gemischt mit etwas Minze. Mein neuer lieblings Duft! Halt warte mal! Benommen öffnete ich langsam meine Augen und da wurde ich auch schon auf ein Bett abgelegt. Liam schien zu merken, dass ich wach wurde und setzte sich an den Rand des Bettes.
»Hab ich dich geweckt? Tut mir wirklich leid, das wollte ich nicht. Du kannst ruhig noch etwas schlafen, ich wollte nämlich noch schnell duschen.«
Ich nickte leicht.
»Mach das, ich bleib hier einfach liegen.«
Er lachte wieder leise und stand auf um sich bei seinem Schrank zu bedienen.
»Wenn was ist schrei einfach! Achja und du kannst natürlich auch noch duschen wenn und willst und deine Tasche steht am Bettende!«
Er grinste mir noch einmal zu, bevor er die Tür schloss und sich seine Schritte entfernen. Eigentlich war ich echt noch ziemlich müde, aber sein Zimmer interessierte mich einfach mehr. Sein Bett stand direkt seiner Tür gegenüber. Links und rechts waren zwei Nachtschränke und drauf jeweils zwei Lampen. Dunkles Holz aber genau richtig, wie ich fand. Vor dem Bett, an der Wand lehnte sein Schrank, welcher ebenfalls in Holzoptik blieb. An der Wand gegenüber der Tür und damit irgendewie auch neben dem Bett, stand sein Schreibtisch mit Bürostuhl. Vor dem Schreibtisch, aber zur anderen Wand in welcher sich die Tür befand, stand ein weißes Ledersofa. Ein kleiner Tisch und eine Komode, welche damit neben der Tür stand, aber eben auf der rechten Seite und nicht auf der Linken, sowie sein Schrank. Auf der Komode hatte ein Fernseher seinen Platz gefunden. Ein schönes Zimmer. Irgendwie modern und dennoch passte der Stil total zu Liam. Naja soweit ich dies eben beurteilen konnte. Sein Bett war weich und zufrieden legte ich mich zurück. Ich fühlte mich wohl hier und in mir kam der Wunsch auf, öfters her zu kommen. Prompt schüttelte ich den Kopf über mich selbst.
»Was ist nur los mit mir?«
Redete ich nun auch noch mit mir selbst? Sieht so aus. Liam war unglaublich nett und lieb. Er war auch süß und lustig, aber dennoch kannte ich ihn nicht. Dumm nur, dass ich ihn jetzt schon etwas zu sehr mochte. Für ihn ist Orlando sein Zuhause, er mag Hunde und andere Tiere, er ist kein Draufgänger, bemüht sich um einen guten Abschluss und er hat mich um ein Date gebeten. Wir haben eindeutig Gemeinsamkeiten und warum sollte ich diese Chance auf eine Beziehung, Romanze oder was auch immer, nicht nutzen? Es ist doch ganz klar, dass ich ihn mag und auch er schient mich zu mögen, also warum soll ich mich nicht auf ihn einlassen? Wieder schüttelte ich meinen Kopf, um auf ein paar normalere Gedanken zu kommen, aber mein Gehirn zeigte mir nun nur Bilder von seinem Gesicht. Wie er grinst, wie er ein schiefes Lächeln auf den Lippen hat oder wie er aus vollem Herzen lacht. Genervt von mir selbst schnaubte ich auf und drückte mein Gesicht in sein Kissen. Dies machte meinen komischen Zustand allerdings nicht besser, im Gegenteil. Sein herber Geruch kam in meine Nase und am liebsten hätte ich meinen Kopf von dem Kissen genommen, aber etwas in mir ließ mich nur den Duft tief einatmen. Ich werde nun offiziell verrückt. Ich glaube ich sollte mir schon mal eine geeignete Psychiatrie aussuchen, auf welche mich meine Eltern schicken können. Ambers Stimme hallte durch meinen Kopf.
»June ist verliebt! June ist verliebt!«
Erschrocken hob ich den Kopf nun doch von dem Kissen und ich starrte das Kopfteil des Bettes an. Fühlt es sich so an wenn man verliebt ist?
DU LIEST GERADE
Secret
General FictionAskar will normal sein. Naja so normal wie man eben sein kann als 19 Jähriger. So beginnt er sich ein Leben aus Lügen aufzubauen, um vielleicht ein Jahr ein Teenager zu sein. Er kehrt zurück in seinen Geburtsort und sorgt dafür, dass niemand ihn a...