~Askar~
»Die Show gestern war total gut! Ich hab jetzt schon Anfragen, wann der Vorverkauf von den Karten los geht!«
Meine Mom und ich waren gerade dabei unsere Sachen zu packen und die Heimreise anzutreten. Gestern Abend war ich nachdem Interview ziemlich fertig, aber dennoch habe ich noch das Blau aus meinen Haaren gewaschen.
»Das ist wunderbar Mom, aber bitte stapel mir nicht noch mehr auf!«
Sie kicherte leise vor sich hin.
»Keine Sorge Askar! Ich weiß, dass du auch Zeit für deine Freunde und vor allem für deine Freundin brauchst... Warum hast du eigentlich gelogen? Ich hätte glatt erwartet, dass du sofort sagst, dass du vergeben bist?!«
Ich seufzte und fuhr mir durch die braunen Haare, während ich mich nach einem meiner Schuhe umsah.
»June hat sich dieses Interview auch angesehen und ich wollte nicht, dass sie Verdacht schöpft... Sie ist so klug und hat zum Schluss bestimmt meine Stimme erkannt, oder sowas! Ich habe es verneint, damit ich nicht komplett mein Leben als Liam darstelle.«
Meine Mutter nickte und schien nachdenklich, aber kurz darauf schüttelte sich ihr Kopf.
»Willst du ihr nicht bald mal erzählen, wer du bist?«
Ich bließ die Luft aus meiner Lunge.
»Ja schon, aber sie ist nicht gerade überzeugt von Askar... Nachdem Konzert werde ich es ihr sagen... Spätestens! Aber ich möchte diese Zeit einfach noch nutzen! Sie wird mich hassen, wenn ich ihr alles erzähle und nichts wird mehr so sein wie es jetzt ist... Da stecke ich sauber in der Tinte, was?«
Ich sah zu meiner Mom und ihr mitfühlender Blick sprach Bände.
»Weißt du Askar, du hättest sie wohl schon an eurem ersten Date einweihen müssen, aber ich verstehe auch weshalb du es nicht getan hast. Dein Wunsch nach einem normalen Leben... Du wolltest, dass sie dich kennen lernt und nicht den Star, welchen die meisten lieben. Sag ihr die Wahrheit mein Sohn! Erstens hat sie das verdient und zweitens, wenn sie dich wirklich liebt, dann wird sie bei dir bleiben!«
Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen und prompt nahm ich meine Mutter in meine Arme. Sie erwidert meine Geste sofort und ich war unglaublich glücklich so eine wunderbare Mutter zu haben. Henry trat herein und sah uns verwirrt an. Er blinzelte ein wenig bevor er uns beide in seine Arme schloss. Zu dritt lachten wir und als wir uns lösten entging mir nicht der Blick, welcher von meiner Mom zu Henry ging.
»Wir müssen los... Die Paparazzi stehen vorne. Wir gehen hinten raus und dann sieht auch keiner wie Askar eigentlich aussieht.«
Wir nickten schlicht und setzten uns in Bewegung. June hatte mir geschrieben, dass sie am Flughafen auf mich warten würde und darauf freute ich mich schon. Schnell gingen wir nach draußen und zur Limousine. Henry fuhr los und schon bald hielten wir vor dem 'Hundehotel'. Mit meinen braunen Kontaktlinsen erkannte wirklich kaum einer, dass ich Askar war und so konnte ich locker und lässig in das Gebäude gehen. Schon bald hatte ich Juke an der Leine und ging mit ihm hinaus. Leider mussten wir ihn gestern Abend in dieses Hundehotel bringen, da ich nicht wollte, dass jeder Fan ihn streicht und zum Schluss noch Fotos macht. Das hatte ich nicht ganz bedacht vor meiner Anreise und so würde ich das nächste Mal einfach June fragen... Außer sie weiß schon Bescheid über mich, dann kann Juke auch auf Social Media gezeigt werden. Henry fuhr schnell und so stiegen wir auch schon bald in das Flugzeug. Es war mein Privater Flieger und so konnte ich Juke einfach mit mir nehmen. Zufrieden lehnte ich mich in meinem Sitz zurück. Der Fulg würde etwa 5 Stunden dauern und dann wären wir um 13 Uhr in Orlando.
~~~
»Liam!«
June rief mir schon von weitem zu und kam dann auch schon angerannt. Ich ließ Jukes Leine, mit dem Wissen, dass das gut geht, los und fing meine Prinzessin auf. Henry stand bei meiner Mom und wir hatten entschlossen ihn als Freund der Familie vorzustellen, da es einfach sein kann, dass sie ihn öfters sieht. Ich stellte meine Kleine sanft auf ihren Füßen ab und drückte meine Lippen auf die ihren. Prompt lehnte sie sich mir entgegen und ein kribbeln durchzog meinen Körper. Sie macht mich immer so wahnsinnig! Viel zu früh, aus meiner Sicht, löst sie sich von mir und begrüßt auch Juke indem sie ihn streichelt und an sich drückt. Er schlabberte ihr einmal übers Gesicht und ihr wundervolles, helles Lachen erklang. June müsste nur ihr Lachen aufnehmen und das Verkaufen... Sie würde mehr verdienen als ich! Begeistert sah sie zu mir auf und stand, mit der Leine in der Hand, wieder auf.
»Du hast mir total gefehlt!«
»Du mir auch mein Engel... Aber jetzt bin ich wieder da!«
Ich lächelte June sanft an und legte meinen Arm um ihre Schultern. Wir gingen nun los um zum Ausgang zu kommen. Meine Mutter und Henry waren schon etwas voraus gegangen und so folgten wir den beiden.
»Wie war es in Seattle?«
»Ich hab einige Bilder gemacht! Die werde ich dir später zeigen... Musst du nicht Amber noch verabschieden?«
Fragend sah ich zu der Blondine und merkte, dass ihre Haare glatt noch heller waren, nun waren sie wirklich schneeweiß.
»Ihre Eltern haben heute einen Ausflug mit ihr geplant... Um 11 Uhr ging es los und nachdem sie was unternommen haben, setzten sie Amber gleich beim Internat ab. Ich hab mich also schon von ihr verabschieden müssen.«
Sie wirkte sehr unbegeistert und unglücklich damit, deshalb drückte ich sie etwas mehr an mich.
»Tja Babe, sowas muss nun mal auch sein.«
Sie nickte und ihr schien das alles auch vollkommen klar zu sein.
»Deine Haare sind ja noch heller geworden!«
Ich grinste zu June hinab und sie kicherte.
»Ja Stimmt... Ich war ja am Freitag bei Parker und das war genau richtig! Seine Familie hat spontan zum Mittagessen gegrillt und einige Freunde eingeladen. Ich war sofort willkommen und hab mich super mit Pakers Schwester verstanden. Später hat Parker sogar noch Amber abgeholt und dann saßen wir drei Mädels im Gras. Parker hat sich irgendwann Verstärkung durch Duke und Roy geholt... Es wurde ein lustiger Nachmittag und Abend!«
Seelig lächelte mein Mädchen und ich konnte nicht anders als ebenfalls breit zu lächeln.
»Tja und wenn ich den ganzen Tag in der Sonne sitze, bleibt von meiner Haarfarbe nun mal nicht mehr viel übrig!«
Sie schloss damit ihre Erzählungen und ich war froh, dass sie in meinen Freunden auch die ihren sah.
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Secret
General FictionAskar will normal sein. Naja so normal wie man eben sein kann als 19 Jähriger. So beginnt er sich ein Leben aus Lügen aufzubauen, um vielleicht ein Jahr ein Teenager zu sein. Er kehrt zurück in seinen Geburtsort und sorgt dafür, dass niemand ihn a...