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~June~

»Nicht so von Wasser begeistert was?«

Fragend sah Liam auf mich hinab und ich musste lächeln. Samstag. Strandtag. Parker und Duke hatten Amber und mich, wie abgesprochen, abgeholt. Leider war Marys Flug ausgefallen und so werden wir sie erst nächstes Wochenende kennenlernen, aber Roy hat uns versprochen sie uns vorzustellen. Nun grinste ich also Liam breit zu.

»Doch schon, aber meine Sonnencreme muss noch einziehen... Wenn ich gerade mal 10 Minuten in der Sonne sitze hab ich schon nen Sonnenbrand... Tja... Europäische Wurzeln eben.«

Verblüfft sah er mich an und ließ sich neben mir auf sein Handtuch fallen.

»Wer stammt denn aus Europa ab?«

»Meine Mom ist eigentlich aus Frankreich... Sie ist da aber mit gerade mal sechs Jahren schon weg gezogen. Es blieb also nur ihr helles Haar und die helle Haut.«

Ich grinste ihm zu und er erwiderte dies. Liam hatte ein Sixpack... Aber nicht so eines zum Angeben. Nein es war genau richtig, leicht definiert aber nicht zu auffällig. Seine braunen Haare waren nass und fielen ihm in die Stirn und seine Bernstein Augen blitzten zu mir herüber.

»Askar?«

Ein Mädchen war vor uns stehen geblieben und etwas genervt sah Liam zu ihr. Prompt schien sie die Verwechslung zu bemerken, denn ihre Augen wurden groß.

»Nein tut mir Leid, der bin ich nicht!«

Liam sagte dies neutral, aber ich bemerkte wie sehr es ihn nervte. Als das Mädchen weg war, musste ich einfach anfangen zu lachen und er sah mich mit einem verständnislosen Blick an.

»Du musst dir halt ne Schönheits Operation bezahlen, damit seine Fans dich nicht mehr verwechselen!«

Frech grinste ich ihm zu und er lachte kurz auf.

»Du bist fies! Außerdem liebst du mein Aussehen!«

»Oh wieder einmal sehr überzeugt von sich selbst oder was Mr. Baker?«

Ich verdrehte dabei die Augen und versuchte genervt zu klingen, aber meine Mundwinkel zuckten zu deutlich.

»Aber natürlich Miss Stone! Ich bin doch eine wahre Schönheit in der Männerwelt! Mir steht keiner was nach!«

Beide konnten wir nicht mehr ernst bleiben und lachten drauf los. Es machte mir mit Liam viel Spaß und immer wenn er mich ansah kam ein Kribbeln in mir auf. Ich musste mir aber selbst eingestehen, dass ich Angst hatte. Angst, dass es schlimmer wird und ich ihn immer mehr mag aber er mich nicht.

»Letzte Woche konnten wir ja nur am Dienstag Nachhilfe machen... Wie wäre es wenn wir uns nächste Woche am Dienstag, Donnerstag und Samstag treffen?«

Er lächelte mir verschmitzt zu und meine Augen wurden größer. So viel Nachhilfe?

»Meinst du wirklich, dass du drei Mal die Woche lernen willst?«

Er sah kurz aufs Wasser und dann wieder mit einem schiefen Grinsen zu mir.

»Eigentlich hätte ich eher daran gedacht, dass wir Samstag ja vielleicht essen gehen können... Oder ins Kino... Oder im Park spazieren... Oder worauf immer du Lust hast.«

Er lächelte mir so unglaublich süß zu, aber ich konnte ihn nur verwirrt an blinzeln. Meinte er ein Date?

»Liam... Meinst du... Ähm... Wie soll ich das jetzt sagen?«

Er lachte rau auf und die feinen Härchen meiner Arme stellten sich auf. Verdammt! Wie schafft er das nur?

»Hör mal June, ich mag dich und das auch ziemlich sehr, aber ich will nicht ein Freund von dir sein. Ich will, dass du mit mir ausgehst und wir finden heraus was das zwischen uns ist. Wenn du hinterher nicht mehr willst dann könnten wir doch wieder zu einer einfachen Freundschaft wechseln. Aber ja... Ich will ein Date mit dir.«

Da die anderen auf uns zu kamen, sah ich ihn entschuldigend an und sein Blick sagte mir deutlich, dass ich ihm einfach sagen sollte wie ich mich entscheide, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass meine Entscheidung schon fest stand. Amber kam neben mir an und grinste breit.

»Roy und ich haben Parker und Duke umgestoßen!«

Ich lachte leicht und nickte.

»Ein großer Sieg!«

Kurz lachten alle über meinen leicht ironischen Kommentar und Parker schaltete sich ein.

»Hast du es nicht geschafft sie ins Wasser zu bewegen?«

Liam schüttelte den Kopf.

»Wir haben abgemacht, dass sie mit kommt wenn die Sonnencreme eingezogen ist!«

»Also nie!«

Lachte Duke und ein Gelächter ging durch die Runde. Ich schüttelte grinsend den Kopf und stand dann auf.

»Also ich will ein Eis! Noch jemand?«

Sofort war jeder dabei und lachend erhob sich nun auch meine Beste Freundin.

»Ich glaube allein kannst du das nicht tragen, ich komme mit!«

Dankbar nickte ich ihr zu und zusammen gingen wir zu dem Kiosk am Rand der Parkplätze.

»Was habt ihr so geredet?«

Ich wusste sofort was sie meinte und anscheinend verrieten mich meine Wangen, welche einen gewissen Rotton annahmen.

»Er hat mich um ein Date gebeten... Nächsten Samstag.«

Ein Quietschen kam von ihr und begeistert sah sie mich an.

»Hast du scho 'ja' gesagt?«

»Anfangs hat er mich ziemlich diskret gefragt, aber dann machte er mir deutlich, dass er mehr sein will als nur ein Freund. Er will wissen was zwischen uns ist und selbst wenn es nichts mit uns werden würde, könnten wir Schlussendlich doch noch Freunde sein. Er war so lieb und auch süß. Er wirkte gar nicht so selbstsicher wie erwartet und ich wollte gleich 'ja' sagen, aber dann seid ihr zurück gekommen.«

Mit großen Augen sah sie mich an und prompt schlang sie einen Arm um mich, damit wurde das Laufen zwar schwerer aber kichernd hielten wir uns aneinander fest.

»Ich wusste es!«

Stieß sie aus. Kichernd kamen wir an dem Kiosk an und schnell hatte ich ihm gesagt was wir wollten. Kaum hatten wir die sechs verpackten Kaugummi Eis, gingen wir zurück.

»Ich hoffe für dich, dass du zusagst!«

Ich verdrehte die Augen, da wir schon bei den Jungs waren und ich nicht unbedingt wollte, dass alle gleich davon wussten. Die Jungs freuten sich tierisch über meine Eis Auswahl und jeder wollte so schnell wie möglich essen, damit er den Stiel aus Kaugummi bekam. Schon bald waren die Jungs fertig und auch Amber hatte sich beeilt. Nur ich aß noch in aller Ruhe.

»Gehen wir wieder ins Wasser?«

Duke sah Fragend in die Runde und bevor jemand antworteten konnte tat ich es.

»Ja Klar! Geht schon, ich kommt sofort nach!«

Prüfend sahen die Jungs mich an und schienen mir nicht ganz glauben zu wollen, erst als Liam lachte.

»Ich sorge dafür, dass sie nach kommt!«

Dann standen sie auf und Parker warf Am über seine Schulter. Lachend sahen wir den vieren nach. Eine etwas unangenehme Stille legte sich zwischen uns, bis Liam sich räusperte.

»Tut mir Leid wenn ich dich mit meiner Frage in Verlegenheit gebracht habe, aber...«

Ich ließ den Jungen gar nicht erst aus reden, denn mein Mund hatte sich verselbstständigt.

»Ja Liam, ich würde unglaublich gerne mit dir ausgehen und es wäre mir eine große Freude.«

Seine Augen funkelten glücklich, zwar nicht sehr stark, aber dies taten sie ja nie.

SecretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt