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~Askar~

»Du bist doch verrückt!«

Leicht lächelnd stand June nun vor mir und ich grinste blöd.

»Tja mein Engel... So bin ich nun mal!«

Sie legte ihre Arme um meinen Torso und schmiegte ihren Kopf an meine Brust. Glücklich legte ich meinen Kopf auf den ihren. Es war nun schon nach 22 Uhr und ich habe Ewigkeiten gebracht um meine Haare wieder 'Blau-frei' zu bekommen. Dann wollte ich aber unbedingt noch zu June und so bin ich, weil ich nicht unbedingt die Aufmerksamkeit ihrer Eltern wollte, in ihrem Garten und über einen Baum ins Zimmer. Meine wundervolle Freundin hält mich dafür jetzt entgültig für verrückt, aber das war es mir wert.

»Bleibst du über Nacht?«

Fragend sah mein Mädchen mich an und ich nickte, während ich meinen Blick nicht mehr von ihren Augen los bekam. Sie war so wunderschön und einzigartig. Langsam beugte ich mich zu ihr hinunter und legte sanft meine Lippen auf die ihren. Prompt übte sie ebenfalls einen leichten Druck aus und ich festigte meinen Griff um ihre Taille. Ein Kribbeln raste durch meinen gesamten Körper und eine Welle von Zufriedenheit überschlug mich. Wie konnte mich eine einzige Person so glücklich machen? Was hatte June ansich, was die ganzen Mädchen der letzten sieben Jahre nicht ansich hatten? Obwohl... Lag es vielleicht einfach daran, dass sie mich als Liam wollte und nicht als den Popstar? Mein Leben sollte dieses Jahr über einfach sein, doch es wird immer mehr zum Gegenteil. Wie sollte ich June das alles erklären, ohne von ihr gehasst zu werden?
Sachte löste ich mich von meinem Mädchen und sah in ihre türkisen Augen, welche mich immer wieder umhauen.

»Wie wärs wenn wir uns einfach ins Bett legen und ein wenig kuscheln? Es war heute ziemlich anstrengend Henry Orlando zu zeigen.«

Sie kicherte leise und ich fühlte mich erneut schlecht, da ich schon wieder log. Warum war ich nicht vom ersten Tag an ehrlich zu ihr?

»Warum war das denn so anstrengend?«

Sie lächelte mich an und ich wusste, dass sie das ganze etwas ironisch meinte und eigentlich fand, dass ich übertreibe. Da wir diesen gelogen Ausflug ja gar nicht gemacht hatten, ging ich nicht konkret auf ihre Frage ein.

»Ich bitte dich! Natürlich war das anstrengend! Meine armen Füße und die viele Sonneneinstrahlung!«

Ich schüttelte gespielt ernst meinen Kopf und ihr Kichern ließ mich aufhorchen. Ich liebte einfach alles an June... Sie war so wundervoll! Auch wenn sie sich jeden meiner Fehltritte bis ins kleinste Detail merken kann, ist sie perfekt.

»Na komm du Spinner!«

Lächelnd zog sie mich zu ihrem Bett und da sie schon ihre Schlafsachen trug, wollte ich mich ebenfalls soweit fertig machen, dass ich nicht mehr aufstehen muss. Ich zog also meine Jeans und mein Shirt aus bevor ich mich zu meinem Engel legte. Ihr Blick, welcher an meinem Sixpack hing entging mir nicht, aber lange war sie dann doch nicht von dem Anblick gefangen.

»Jetzt bist du heil froh über dein gutes Gedächtnis! So wirst du niemals mein klasse Waschbrettbauch vergessen.«

Überheblich sah ich sie an und sie musste schmunzeln.

»Mein lieber Liam... Wo nichts ist, kann man sich nichts merken!«

Ihr freches Grinsen wurde breiter und ich schnappte gespielt empört nach Luft.

»Das nenne ich mal eine Kränkung des Egos.«

»Das hat dein Ego aber auch bitter nötig!«

Trotz ihrer durchaus ernst gemeinten Worte, lächelte sie und kuschelte sich an meine Seite. So ist es gut, mein Engel! Über meinen Gedanken musste ich schmunzeln und legte meinen Arm um ihren Körper, damit ich sie noch näher an mich ziehen kann. Es dauerte nicht lange und die Blondine schlief tief und fest. Kein Wunder, denn heute hat Parker sie in einen Kletterpark mitgeschlept, weil ihm langweilig war und mein Mädchen konnte natürlich nicht nein sagen zu ihrem besten Freund. Im Gegensatz zu dem Engel neben mir fand ich kaum Schlaf und meine Gedanken fingen an mich zu quälen. Sie wird mich hassen, sobald sie die Wahrheit kennt und mich verlassen. June wird kaum bei mir bleiben und da ist es egal wie groß meine Schuldgefühle und auch mein schlechtes Gewissen ist... Das hätte ich aber auch verdient... Alleine der Fakt, dass sie jetzt neben mir liegt, wirkt schon falsch auf mich. Ich wollte doch immer meine liebsten Menschen nicht anlügen. Und was tat ich jetzt? Ich belog das Mädchen meiner Träume! June war vermutlich perfekt für mich und passte super zu mir, denn sie würde weder mit mir als Freund angeben noch würde sie einer dieser komischen Insta-Barbies werden. Leise, um meine kleine nicht zu wecken, seufzte ich und sah auf die Blondine. Wieso versuche ich nicht einfach die letzten sieben Jahre hinter mir zu lassen? Aufhören mit Musik und dafür nur dieses Leben führen? Am liebsten hätte ich den Kopf über mich selbst geschüttelt, aber ich wollte June ja nicht wecken, aber diese Idee war mal total absurd. Soll ich sie ihr Leben lang anlügen? Niemals! In genau zwei Wochen ist das Konzert und wann soll ich ihr die Wahrheit sagen? Wieder bließ ich die Luft aus meiner Lunge und wusste wieder nicht mehr weiter. Da hat man einmal im Leben das eine Mädchen gefunden und ich bin so blöd und ruiniere alles.

»Tut mir leid mein Engel.«

Ich flüsterte ihr dies nur zu und leise hörte ich sie murmeln und wenn ich mich nicht teusche hört es sich nach einem klaren 'schon gut' an. Es war ein weiterer Beweis wie unglaublich lieb, nett und fürsorglich sie ist. Eine so gute Seele hatte ich eigentlich gar nicht verdient. Ich drückte ihren Körper stärker gegen den meinen und hoffte, dass ich sie dann nie wieder los lassen musste. Natürlich war dies Unsinn, denn morgen würde die Sonne aufgehen und ich müsste ihr erneut ins Gesicht lügen. So viele Dinge wurden mir in dieser Nacht bewusst, aber eine Erkenntnis hatte mich schlucken lassen. Ich hatte jetzt schon so viel stärkere Gefühl für June als vermutlich gewollt, ich werde es nicht verkraften, wenn sie mich abweißt. Ohne June wäre es für mich sinnlos und mir wurde klar, dass ich für meinen kleinen Engel alles aufgeben würde... Alles, nur damit sie blieb, denn nur so wäre ich glücklich!

SecretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt