~June~
»Und was steht bei dir so an?«
Breit grinsend trat Amber in mein Zimmer ein und sah mir dabei zu wie ich falsch rum im Bett lag. Eine ihrer Augenbrauen zog sich nach oben und sie sah schmunzelnd auf mein Gesicht, welches dort lag wo eigentlich meine Füße sein sollten.
»Ich glaube du hast da was falsche verstanden, als deine Eltern dir beigebracht haben ins Bett zu gehen!«
Die Brünette sah grinsend auf mich hinab und zwinkerte mir kurz zu, bevor sie sich genauso falsch, wie ich, aufs Bett warf. Zusammen kicherte wir und ich sah wie ihre grünen Augen freudig leuchten. Es war bereits Sonntag und das hieß, ein Tag mit Amber. Ich war froh, dass sie da war und zumindest heute für mich Zeit hatte, da in der letzten Zeit ihre Eltern sie oft in Beschlag genommen haben. Mit Liam war ich lange noch unterwegs und zum Abendessen wurde es, dank Henry, ziemlich lustig. Liam fuhr mich am Abend natürlich nach Hause und meine Eltern teilten mir noch mit, dass sie heute nicht zuhause sind. Sie besuchen einen alten Freund von meinem Papa aus Studienzeiten. Bestimmt fährt meine Mom nur mit, damit die beiden keinen Mist machen und in U-Haft landen. Tatsächlich, muss man sagen, war das bereits passiert und mein Dad hat sie mit seinen Anwaltsgefasel raus gebracht. Mama hat es aber dennoch erfahren und mein Vater war damit am Arsch. Ich musste über diese Erinnerung schmunzelen und entschied mich endlich dazu, auf Amber's Frage zu antworten.
»Bei mir steht gerade nicht viel an. Für meine kommenden Klausuren muss ich nicht lernen und Liam hab ich in Mathe soweit, dass er eine 2 locker hinbekommt. Nachhilfe braucht er also nicht mehr direkt, sondern nur noch Hilfe bei einzelnen Sachen. Ansonsten... Die Jungs werden demnächst auf einen Rummel gehen. Am kommenden Samstag und Mary wird dann auch wieder mit von der Partie sein. Hast du vielleicht auch Zeit?«
Fragend und mit großen, bettel Augen sah ich zu meiner besten Freundin. Sie verzog allerdings das Gesicht und schnaubte einmal genervt.
»Meine Eltern haben so viel mit mir gemacht, da sie auf eine Geschäftsreise müssen und sie mich deswegen nicht abholen können. Ich muss nächstes Wochenende im Internat bleiben. Toll, was?«
»Scheiße, was?«
Gab ich nur genervt von mir und irgendwie mussten wir zusammen kichern. Na ganz toll, wieder ein Wochenende ohne Amber. Aber wir werden es, wohl oder übel, überleben. Denke ich mal...
»Ich hoffe, dass Dave vielleicht auch bleibt!«
»Du hast mir ja noch gar nicht erzählt wie es gelaufen ist, als du ihn gefragt hast!«
Mir fiel wieder ein, dass sie ihren vermeintlichen Traumtyp um ein Date beten wollte, aber wie es nun ausgegangen war hat mir meine mitteilungsfreudige Freundin natürlich nicht erzählt. Stimmt vielleicht etwas nicht?
»Er wollte nicht mit mir ausgehen, weil ich ihn gefragt habe... Er will mich selbst fragen und nicht anderers herum. Jetzt ist es so, dass wir viel miteinander abhängen und auch oft beieinander sind, aber bis jetzt hin hat er mich nicht gefragt und wollte auch nicht drauf zurückkommen. Keine Ahnung... Vielleicht wartet er auf einen guten Zeitpunkt oder er hat doch keinen Bock auf mich!«
Sie seufzte melodamatisch auf und schlug ihre Hände vors Gesicht. Ich seufzte leise, aus Mitleid für meine Kindheutsfreundin.
»Das wird bestimmt noch! Er will vielleicht einfach nicht, dass du es sofort erwartest und dich zumindest ein wenig überraschen!«
Natürlich war ich mir meiner Worte selbst nicht sicher, aber Dave wäre unglaublich dumm, wenn er kein Interesse an Amber hat! Sie ist witzig, fürsorglich, liebevoll und kann auch ernst sein! Sie wäre für jeden Jungen perfekt!
»Du redest dich ja leicht, June! Liam und du ihr hattet es so einfach! Er kam an die Schule und wollte gleich mal Nachhilfe von dir und schon kurz drauf hat es nur noch vor Funken gesprüht... Vorallem, als er dich geküsst hat und angst hatte, es wäre zu früh! Du hast da megamäßiges Glück!«
Amber brummte zum Schluss hinaus einmal auf und schien sehr unbegeistert, aber ich sah ihr an, dass sie sich für mich freute und etwas deprimiert wegen Dave war.
»Amber! Liam hat auch Macken! Sein zu hohes Ego, zum Beispiel und manchmal bringt er echt unangebrachte Witze! Außerdem kann ich kaum seine Gefühle erkennen, da er sie irgendwie nie so krass ausstrahlt... Dass er von sich so überzeugt ist, ist auch nicht gerade klasse, aber genau um sowas geht es doch!«
Nun war meine beste Freundin doch neugierig und nahm die Hände von ihrem Gesicht um in meines zu blicken.
»Das sind die Dinge, die zu Liam gehören und ich liebe ihn mit all seinen Macken und Fehlern, weil genau diese ihn so einzigartig machen! Dave besteht eben darauf, dass er dich einläd und wer weiß, vielleicht hat er sogar einfach angst, dass er dir zu langweilig ist und versucht sich deshalb etwas großes auszudenken!«
Amber fing an breit zu grinsen und tatsächlich scheinen meine Worte zu helfen. Sie drehte ihren Kopf von mir weg und sah an die Decke meines Zimmers.
»Vermutlich hast du recht! Er will einfach, dass es mich überrascht, wenn er mich fragt! Ich bin wohl einfach viel zu ungeduldig und kann nicht einfach mal abwarten... Er will mir bestimmt einen unvergesslichen Abend bereiten!«
Ich sah von der Seite das Funkeln in ihren Augen und wusste, dass sie von Euphorie gepackt wurde. Positiv denken steht Amber aber auch devinitiv besser, als ihr vorheriges Trübsal blasen! Eigentlich war die Brünette immer die, die das Gute sah... Tja manchmal muss sich eben was ändern.
»Ganz genau! So ist es schon besser! Bleib einfach positiv und wer weiß, vielleicht fragt er dich schon die kommende Woche!«
Sie nickte und sah dabei immer noch an die Decke. Ich sah auf ihr Profil und merkte, dass ihr Grinsen immer breiter wurde.
»Du liebst Liam also, was?«
Ihr Kopf ging nun doch zu mir und ein glitzernden lag in ihren Augen. Erschrocken wurden meine Augen wohl so groß wie Tennisbälle und promt musste ich an meine Worte denken. Tatsächlich hatte ich es gesagt! Sie hat recht... Bevor ich Liam kannte hatte mir der Gedanke, jemanden zu lieben irgendwie Angst gemacht, aber jetzt konnte ich drüber nur noch mehr Lächeln.
»Ja... Sieht wohl aus!«
Verschmitzt grinste ich ihr zu und konnte es irgendwie immer noch nicht so recht glauben. Ich hatte es wirklich laut ausgesprochen!
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Secret
General FictionAskar will normal sein. Naja so normal wie man eben sein kann als 19 Jähriger. So beginnt er sich ein Leben aus Lügen aufzubauen, um vielleicht ein Jahr ein Teenager zu sein. Er kehrt zurück in seinen Geburtsort und sorgt dafür, dass niemand ihn a...