~Askar~
»Askar? Ich bin jetzt weg oke?«
»Ja Mom!«
Leise seufzte ich und sah wieder auf den Block vor mir. Die Noten passten irgendwie nie richtig zusammen und langsam wurde ich wütend auf mich selbst, obwohl ich das sowieso schon bin. June hasst mich! Die Tage waren tatsächlich irgendwie schnell vergangen und mittlerweile war bereits Donnerstag Abend und meine Mutter musste ins Café zu Kathy. Ich habe Dienstag, Mittwoch und auch heute versucht June abzupassen, aber die Blondine ist unglaublich gut darin, jemandem aus dem Weg zu gehen. In der Pause versteckt sie sich in der Bibliothek oder sonst wo, denn als ich sie suchte, war sie auch dort nicht. Um mich nun also abzulenken, schrieb ich Songs und fragte mich immer wieder ob das hier nicht total sinnlos war. Leicht schüttelte ich meinen Kopf und bekam dafür einen Blick von Juke, welcher mich vermutlich bereits für verrückt hält. Der Schäferhund darf während meiner Arbeit mit mir auf meinem Bett sitzen und da er sowieso die meiste Zeit schlief, hatte ich Ruhe. Ein klingeln ließ mich verwirrt aufblicken und als mir klar wurde, dass es die Haustür war, stöhnte ich genervt auf. Warum musste meine Mom nur schon weg sein? Ich erhob mich aus dem Bett und als ich merkte, dass Juke es mir gleich tun wollte, befahl ich ihm noch schnell liegen zu bleiben. Der Faule ließ sich das natürlich nicht zwei Mal sagen und betete bereits seinen Kopf auf seinen Pfoten. Schmunzelnd ging ich die Treppe nach unten und atmete kurz nochmals durch, bevor ich die Tür öffnete. Ich hatte erwartet, dass vielleicht der Postbote davor stand, Roy welcher mich nerven will, irgendein nervender Fan oder sogar ein Nachbar, welcher sich gerne etwas Zucker borgen würde, aber nicht das!
Die Blondine stand vor mir und betrachtete lieber den Boden als mich. Stumm blickte ich sie an, da mir doch tatsächlich die Worte fehlten und ich konnte kaum glauben, dass sie wirklich da war. Erst als ihre zarte Stimme ertönte, wurde mir klar, dass dies kein Traum war oder ähnliches.»Hei... Ich wollte nochmal mit dir reden.«
Ihre Stimme war leise und sie schien sich etwas unschlüssig zu sein.
»Du hast eine Entscheidung getroffen?«
Ich klang atemlos und ich versuchte in ihrem Gesicht eine Antwort zu bekommen, aber nein... Nichts was mir nun wirklich zeigte, wie ihre Entscheidung war. Ihre Augen schienen rot und ich vermutete, dass sie geweint hatte. Ihre Haut war blass und es befanden sich Schatten unter ihren Augen. Aber dennoch war sie schön und irgendwie auch anmutig.
»Ich weiß einfach immer noch nicht wie ich das Ganze hier sehen soll und auch damit umgehen kann ich irgendwie nicht... Ich weiß, dass ich dir nichts weg nehmen will. Du sollst weiterhin der bleiben, der du bist und nicht alles wegen mir hinschmeißen. Du bist mir wichtig und ich möchte, dass du glücklich bist, aber ein Leben in der Öffentlichkeit will ich einfach nicht führen!«
Ich wusste genau worauf es hinaus laufen würde und so klinkte ich mich mit ein.
»Nein June! Bitte!«
Kraftlos sah ich sie an und mit einem mal sackten meine Schultern ab. Meine Stimme wurde leiser und um einiges kläglicher.
»Ich brauche dich! Ich brauche dich mehr als alles andere.«
Sie sah zu mir und ich konnte die Tränen in ihren Augen sehen.
»Wie soll das funktionieren?«
»Keine Ahnung... Aber wenn wir es nie versuchen, dann wissen wir nie ob es klappen würde! Nur weil ich jetzt mich selbst veröffentlicht habe, heißt das noch lange nicht, dass meine Fans nun meine Privatsphäre gar nicht mehr respektieren und deine erst recht! Du musst nirgends öffentlich auftreten oder ähnliches und nur weil du mit mir zusammen bist, heißt das nicht, dass du immer unter Beobachtung stehst. Meine Mom meinte, wenn ich allen die Lage erkläre, dann verstehen die Menschen das und lassen vorallem dich in Ruhe! Bitte June... Bitte bleib bei mir!«
Sie sah mich an und ich sah dabei zu wie ihr die Tränen aus den Augen liefen. Sie wirkte unglaublich hin und her gerissen, als sich ihr Mund öffnete.
»Askar ich... Ich kann das nicht...«
Bevor sie mir erneut die gleichen Gründe auftun konnte, nahm ich ihr Gesicht in meine Hände und drückte meine Lippen auf die ihren. Dieses unglaubliche Gefühl rauschte durch mich hindurch und schien mich glatt zu beflügeln. Es dauerte auch gar nicht lange und June lehnte sich mir weiter entgegen, um diesen Kuss zu genießen, da ich allerdings eine Antwort wollte löste ich mich bald wieder.
»June... Ich liebe dich und ich will das mit dir unbedingt versuchen. Also entweder du stimmt jetzt zu und bleibst bei mir oder ich unterbreche dich noch hundert mal, bis du vergessen hast wer ich bin!«
Leise kicherte sie und da lehnte sie sich plötzlich gegen mich. Zufrieden strich ich ihr über den Rücken und hielt sie in meinen Armen.
»Du bist anstrengend!«
»Ich bin nur so anstrengend, weil du mich verlassen willst und das kannst du vergessen!«
Sanft drückte ich ihr einen Kuss auf den Scheitel und merkte, wie sie sich noch weiter an meine Brust kuschelte.
»Wir versuchen es... Aber ich weiß nicht, ob ich dir jemals wieder so sehr vertrauen kann!«
Ich seufzte tief, aber verstand was sie mir damit sagen wollte. Nun musste ich versuchen ihr all diese Ängste, welche ich geschaffen hatte, zu nehmen.
»Mach dir bloß keine Sorgen mein Engel, ich werde dir nie wieder einen Grund geben mir zu misstrauen. Ich will dich nie wieder anlügen und werde es auch nicht!«
Sie nickte, aber ich wusste rein aus Instinkt, dass die Blondine erst etwas Zeit brauchen würde, um mir sowas wieder zu glauben.
»Bleibst du noch hier?«
Sanft flüsterte ich in ihr Ohr und sie kicherte kurz, da mein Atem sie wie fast immer kitzelte.
»Darf Juke mit ins Bett?«
Ich lachte rau auf und sah glücklich lächelnd auf meine Kleine hinab.
»Der liegt da schon drin!«
»Super, da leg ich mich gleich dazu!«
Damit tapste sie an mir vorbei, schlüpfte aus ihren Schuhen und sprang die Treppe hinauf. Lachend schloss ich die Tür und ging ihr hinterher. In meinem Zimmer lag sie bereits auf meinem Bett und knuddelte mit Juke, welcher ihr freudig übers Gesicht schlabberte. Zufrieden betrachtet ich die Situation und ein unglaubliches Glücksgefühl stieg in mir auf, denn nun hatte ich alles was ich jemals wollte genau vor mir.
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Secret
General FictionAskar will normal sein. Naja so normal wie man eben sein kann als 19 Jähriger. So beginnt er sich ein Leben aus Lügen aufzubauen, um vielleicht ein Jahr ein Teenager zu sein. Er kehrt zurück in seinen Geburtsort und sorgt dafür, dass niemand ihn a...