07 - Immer noch diese eine Krawatte und Nominierungen

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Schließlich zeigt man uns unseren Tisch. Tom ist ganz der Gentleman und zieht einen Stuhl hervor. Mit einer Verbeugung deutet er mir, mich zu setzen. Ebenso höflich knickse ich und lasse mich dann elegant auf den Sessel plumpsen.

Wir sind anscheinend ziemlich früh dran, da die anderen Stühle an dem runden Tisch noch alle leer sind, ich kann aber die Namen von anderen Kollegen unseres Films auf den Namensschildern erkennen. Ich bin direkt froh, dass ich bekannte Gesichter erwarten darf und nicht in eine weitere peinliche Situation wie vorhin gerate.


Ich greife nach einem Glas Wasser und nehme ein paar große Schlucke von der kühlen Flüssigkeit. Wie konnte ich nur so die Fassung verlieren? Und das vor all den Kameras! Ich hoffe, dass morgen keine negativen Schlagzeilen auftauchen, denn eigentlich geht es mir jetzt direkt gut. Ich habe schon einige Stars getroffen, die ich bewundere, aber dass die Sänger von BTS zu mir kamen, um direkt mit mir zu sprechen und mir zu sagen, dass sie auch ein Fan von mir sind, so etwas ist mir vorher noch nie passiert. Ich war so überrascht und überrumpelt, dass ich mich gar nicht fangen konnte, geschweige denn meine Coolness behalte. Ich bin komplett ausgezuckt und jegliche Professionalität war wie weggefegt.

Auf der anderen Seite war ich komplett ich und habe mich in keiner Weise verstellt. Wieso mache ich mir dann schon wieder Gedanken? Ich habe mir doch ohnehin von Anfang an meiner Karriere vorgenommen, mich nicht zu verstellen und immer mein authentisches Ich zu vertreten. Mit ein paar Schlucken leere ich mein Glas komplett. Ein wenig peinlich war mein Auszucker aber trotzdem.


Ich sehe zu Tom, der gerade mit seinem Handy beschäftigt ist. „Gibt es etwas Neues? Irgendetwas Interessanter zu lesen?" Ich lehne mich hinüber und lege mein Kinn auf seine Schulter, um auch einen Blick auf das Display zu erhaschen.

Gerade scrollt der Typ im Anzug durch die Fotos, die von seinem Manager am Red Carpet geschossen wurden. „Ich überlege, welches Bild ich hochladen soll. Ich glaube, ich nehme die zwei." Er zeigt mir ein Bild von sich selbst und ein zweites, auf dem wir beide zu sehen sind.

Ich nehme sein Handy aus der Hand und zoome etwas an mich heran. Überrascht betrachte ich mich von oben bis unten. „Ich sehe ja richtig gut aus auf dem Foto! Im Spiegel habe ich nicht so ausgesehen."

Das schwarze Kleid schmiegt sich elegant um meinen Körper und versteckt gekonnt Rundungen, die nicht so attraktiv sind. Durch den Schnitt sehe ich sogar noch schlanker und größer aus, als ich eigentlich bin. Meine Haare sind zu einer lockeren Frisur hochgesteckt und das Make-Up bringt meine blauen Augen richtig zum Strahlen. Ich weiß noch, dass ich ein bisschen überfordert war und nicht genau wusste, in welche Kamera ich sehen sollte, und trotzdem finde ich mein halbes Lachen auf dem Foto ziemlich süß. Von Tom neben mir, an den ich mich ein bisschen festhalte, bin ich nicht wirklich überrascht, er steht breit grinsend mit den Händen in der Hosentasche und trägt seinen Anzug mit vollem Stolz.

Lachend deute ich auf seine Krawatte auf dem Bild. „Die ist schon wieder etwas verrutscht. Was tust du eigentlich die ganze Zeit?" Mit einem prüfenden Blick sehe ich, dass auch der Tom aus Fleisch und Blut neben mir am Tisch noch immer eine verdrehte Krawatte trägt. Kopfschüttelnd lege ich das Handy zurück in seine Hände und richte sie ihm wieder. „Du solltest sie mit einer Nadel fixieren, damit das nicht ständig passiert. Oder das nächste Mal eine andere Krawatte oder ein anderes Hemd nehmen. Oder gar keine Krawatte." Nachdem ich fertig bin, klopfe ich ihm auf die Brust und setze mich wieder ordentlich hin.

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Der riesige Saal füllt sich immer mehr mit Promis, Fans und anderen Gästen. Es wird immer lauter und bald beginnen auch die ersten Performances auf der Bühne. Verschiedene Musiker treten auf, Preise werden verteilt, Reden gehalten und Tränen vergossen. Immer wieder lacht die Menge auf oder jubelt laut.

Nach einer Weile serviert man uns auch kleine Speisen und sogar alkoholische Getränke.


Gerade als ich mich über ein paar kleine belegte Brote stürzen möchte, werden auf der Bühne die Newcomer des Jahres angekündigt. Teils enttäuscht, weil ich mein Essen jetzt nicht genießen kann, teils super aufgeregt, richte ich meinen Blick auf die großen Bildschirme, wo die nominierten Schauspieler und kurze Ausschnitte ihrer Filme gezeigt werden.

Als mein Gesicht live gezeigt wird, ist meine erste Reaktion, mich hinter meinen Händen zu verstecken, reiße mich aber dann ganz schnell zusammen, suche die Kamera und winke lächelnd hinein. Im nächsten Moment wird auch schon ein kurzer Clip abgespielt, in dem ich als Spidergirl meine Identität Spiderman offenbare und eine andere Szene, in der ich einen Bösewicht frech zurechtweise. Ich habe den Film zwar schon gesehen, aber trotzdem ist es immer noch ein ungewohntes Gefühl, mich in diesem Zusammenhang auf der Leinwand zu sehen.


Schließlich ist es soweit und der Moderator baut Spannung auf, als er das Kuvert mit dem Namen des Gewinners öffnet. Nervös beiße ich auf meiner Lippe herum und verschränke angespannt meine Finger vor der Brust.

Am Rande bemerke ich, wie Tom beruhigend eine Hand auf meinen Rücken legt, als der Moderator wieder an das Mikrofon tritt, um den Gewinner zu verkünden.

Purple Dream [Spiderman x BTS]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt