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„Du hast vergessen, UNO zu sagen!" Harrison wirft mir zwei Karten zu.

Stöhnend lasse ich meinen Kopf fallen. Meine Konzentration ist nicht mehr vorhanden und mein Gehirn arbeitet nur mehr besonders langsam. Normalerweise bin ich nicht schlecht bei Kartenspielen, aber nachdem ich die letzten drei Runden verloren habe, sieht es auch bei dieser hier nicht gut aus für mich.

Tom, Namjoon, Jimin und Hosoek haben es sich auf Toms großer Couch bequem gemacht, während Taehyung, Harrison und ich immer noch um den Couchtisch kauern und verzweifelt versuchen, dieses Spiel zu gewinnen. Seit einer gefühlten Stunde kämpfen wir erbittert darum, Karten loszuwerden und die Runde endlich zu beenden. Schön langsam habe ich keine Lust mehr – und das liegt nicht nur daran, dass ich ständig verliere.

Tom jubelt laut, als sein Freund die letzte Karte loswird und sich triumphierend vom Boden erhebt.

Tae hingegen sieht mich an, seine Augen sprühen förmlich vor Ehrgeiz. „Ich werde gewinnen."

Missmutig sehe ich auf mein Kartendeck, ich sammle anscheinend alle Farben des Regenbogens, und jedes Mal, wenn ich an der Reihe bin, muss ich neue Karten aufnehmen. Wie kann ich nur so schlecht sein... Verzweifelt sehe ich auf und drehe mich zu Namjoon, der hinter mir sitzt. „Bitte hilf mir!"

Aber der lacht nur. „Du musst das selber schaffen! Sonst wäre es unfair den anderen gegenüber!"

Da klatscht Jimin in die Hände. „Wie wäre es, wenn der Verlierer etwas tun muss? Vielleicht motiviert dich das zu gewinnen, Rebecca?"

„Woran denkst du?" Ich lege den Kopf schief, aber der Junge zuckt nur mit den Schultern. Ich hebe die Hände – und merke nicht, dass ich Tae alle meine Karten zeige. „Ich mache ganz bestimmt keinen Striptease!" Ich denke kurz nach. „Sonst ist es mir glaube ich egal."

„Gewonnen!", tönt es plötzlich von der anderen Seite des Tisches.

Verwirrt blinzle ich. Tatsächlich ist Tae seine letzte Karte losgeworden, während ich noch in Gedanken versunken über die Strafe gegrübelt habe. Grummelnd werfe ich meinen Stapel Handkarten in die Mitte. „Ich wusste ja, dass ich verliere..."

Während ich mich frustriert auf dem Boden breit mache, tippt sich Hobi nachdenklich ans Kinn und sieht dann Harrison und Tom an. „Was wäre eine passende Strafe für Rebecca? Gibt es etwas, das sie gar nicht gerne macht?"

Ich greife nach Namjoons Fuß, ziehe seinen Socken trotz Protest aus und werfe ihn Richtung Hobi. Der Socken landet meilenweit von seinem eigentlichen Ziel. „Sei nicht so gemein! Ich dachte, du bist ein lieber Sonnenschein! Ich kann nichts dafür, wenn der Kartengott gegen mich ist!"

Tom grinst den Ältesten in der Runde an. „Lasst sie ein Lied von euch singen. Das ist sicher peinlich für sie."

Empört stütze ich mich auf die Ellbogen. „Seid ihr denn jetzt alle gegen mich?" Schnaubend klammere ich mich an Namjoons Bein und klettere daran hoch. „Ihr seid alle fies. Und gemein. Blöde Jungs." Meckernd stampfe ich in Schlangenlinien aus dem Wohnzimmer und sperre mich in Toms Schlafzimmer ein.

Fünf Minuten später höre ich Musik aus dem Wohnzimmer kommen und ich öffne wieder die Tür.

„...ständig gezeigt. Wenn jemand ein Summen gehört hat, dann war es immer sie mit irgendeinem Lied von euch. Teilweise hat sie sogar direkt in einer Szene zum Summen angefangen, ohne es zu merken."

Ich räuspere mich und Tom sieht erschrocken in meine Richtung. Die Arme vor mir verschränkt komme ich wieder zu ihnen zurück und sehe meinen besten Freund finster an. „Erzähl nicht immer gleich allen Leuten von meinen Ticks. Das muss nicht ein jeder wissen."

Tom ignoriert mich und dreht sich wieder zu den Koreanern, die sich anscheinend sehr über seine Geschichte amüsieren. „Rebecca liebt es übrigens auch, Kleidung von mir zu stehlen."

Ertappt ziehe ich das Superman-T-Shirt von ihm lang. Meine Jeans habe ich auch gegen eine lockere Joggingshose von ihm ausgetauscht. So ist es einfach viel gemütlicher! Mit einem Sprung lande ich neben ihm. „Danke, dass du mir die Sachen borgst!"

Tom verdreht nur die Augen. „Wenn ihr nicht wollt, dass sie Gewand von euch anzieht, dann solltet ihr lieber ein Vorhängeschloss vor euren Kasten machen."

Ich betrachte die Jungs, die immer noch ihre schicken Hosen und Hemden von dem Abend tragen. Jetztfällt mir erst auf, dass Harrison nicht mehr unter ihnen weilt. Er hat sichanscheinend schon ins Gästezimmer verzogen. 

Ich hebe die Augenbrauen. „Versteht mich nicht falsch, ihr seht unglaublich gut aus in euren Outfits, aber vielleicht kann euch Tom auch bequemere Klamotten anbieten?"

Tom zögert einen Moment, aber Jimin steht schon auf und streckt stolz seine Brust heraus. „Ich denke, mir werden die Sachen genauso gut passen wie dir!"

Grinsend lehne ich mich zurück und werfe übertrieben mein Haar zurück. „Niemand kann in Toms Sachen so heiß aussehen wie ich!"

Oh, wie ich mich geirrt habe.

Purple Dream [Spiderman x BTS]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt