Tom schlingt seine Arme um mich. „Entspann dich, das wird lustig!"
Ein bisschen wütend versuche ich, mich zu lösen. Ich will ihn schlagen, ihn hauen. Aber Tom hat mich fest im Griff und ich kann mich nicht befreien. „Du bist blöd. Wie kann ich mich so entspannen? Wieso hast du das getan? Wieso hast du gefragt, ob sie herkommen wollen? Du bist so doof!"
Aber Tom drückt mir nur lachend ein Küsschen auf den Kopf. „Sie sind doch auch nur Menschen. Bei mir hattest du dich doch auch bald unter Kontrolle! Du wirst sehen, du wirst mir noch dafür danken!"
Grummelnd höre ich auf, mich zu wehren und lehne mich an ihn. „Du bist trotzdem blöd."
Tom nimmt meine Aussage nur lachend hin und drückt mir Nüsse in die Hand, die ich vor mich hin murmelnd in mich hineinstopfe, während ich immer wieder nervös zur Tür sehe.
Aber Tom hat Recht. Als ich ihn das erste Mal vor fast zwei Jahren getroffen habe, war ich extrem nervös und komplett auf Fangirl eingestellt, als wir dann aber ins Gespräch kamen, habe ich mich sofort entspannt und seitdem kann ich ihn als normalen Menschen sehen, nicht mehr als unnahbarer Schauspieler.
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Angespannt wippe ich mit meinem Bein auf und ab. Schweiß schießt mir aus jeder einzelnen Pore meines Körpers und ich fühle mich, als würde ich jeden Moment zusammenklappen.
Jemand ergreift meine Hände, die die Zettel darin pausenlos ein- und ausrollen. Ich sehe auf und die Augen meiner besten Freundin lächeln mich aufmunternd an. „Hier, trink etwas." Sabrina nimmt mir die Zettel aus der Hand und drückt mir stattdessen eine kühle Wasserflasche in die Hand.
Während ich ein paar Schlucke nehme, beobachte ich, wie eine Kandidatin heulend aus dem Vorsprechraum stürmt. Ich verschlucke mich fast und drehe mich schnell zu der Dunkelblonden neben mir. „Ich kann das nicht. Wenn die anderen schon so fertig sind, wie soll ich das bitte schaffen?"
Sabrinas Blick wird böse. Sofern sie überhaupt böse schauen kann. „Rebecca, wir sind extra wegen dir nach London geflogen, damit du hier für Spiderman vorsprechen kannst. Du hast schon so lange davon geträumt und dafür geübt, du gehst da jetzt hinein und zeigst ihnen, was du kannst! Du weißt ganz genau, dass du es bereuen wirst, wenn du jetzt den Schwanz einziehst! Probiere es einfach!"
Ich lasse mir ihre Worte durch den Kopf gehen, während ich weiter am Wasser nippe. Sie hat vollkommen Recht. Lächelnd sehe ich auf. „Ich weiß ja, wieso ich dich mitgenommen habe. Danke, dass du hier bist." Ich umarme sie fest. Ich bin wirklich froh, dass Sabrina mich unterstützt. Ich weiß, dass sie ein bisschen eifersüchtig ist, dass ich diese Möglichkeit zum Vorsprechen für einen berühmten Film bekommen habe, aber sie freut sich auch für mich und hat mich immerhin hierher begleitet.
Da geht auch schon wieder die Tür auf und jemand ruft meinen Namen. Sabrina wünscht mir nochmal alles Gute und sieht mir zu, wie ich in den Vorsprechraum verschwinde.
Wie man es von Castingshows kennt, sitzen an einem langen Tisch einige Personen mit jede Menge Unterlagen vor sich und ein paar Kameras sind auf den freien Bereich gegenüber von ihnen gerichtet.
Man deutet mir, mich auf eine Markierung zu stellen und nachdem die Jury meine Nummer, die auf mein Shirt gepinnt ist, sehen, notieren einige von ihnen etwas auf die Zettel vor sich. Ob es ein gutes Zeichen ist?
Ich hole tief Luft und stelle mich vor, erstaunlich ruhig und gefasst. „Mein Name ist Rebecca, komme aus Wien und spreche heute für Spidergirl vor."
Eine Dame am Ende des Tisches nickt und deutet auf eine Person, die ich zuvor noch nicht bemerkt habe. „Du wirst nun die Szene spielen, in der Spidergirl auf Peter Parker trifft und sich ihm offenbart. Viel Glück!"
Ich nicke, schüttle mich kurz durch und erinnere mich daran, wie die Szene beginnt. Ich schließe die Augen und versetze mich in die Rolle.
Als ich sie wieder öffne, bin ich nicht mehr Rebecca. Ich bin Jessica Drew. Eine junge Frau, die ein geheimes Leben führt und vor kurzem entdeckt hat, dass Peter Parker ihre Fähigkeit als Spinnensuperheld teilt.
„Ich wusste, dass ich dich irgendwann finden würde!" Ich drehe mich um und gehe mit ein paar großen Schritten zu der Person, die mein Statist sein sollte. Der Mann trägt eine Kapuze tief ins Gesicht gezogen, das macht es mir leichter, mich auf meine Rolle zu konzentrieren.
„Als ich in den Nachrichten gehört habe, dass Peter Parker Spiderman ist, hat alles plötzlich Sinn gemacht! Ich habe recherchiert, du warst immer dort, wo Spiderman auch war!" Aufgeregt gehe ich im Kreis und zähle an den Fingern die Evidenzen ab. „Du hattest ein Praktikum bei Stark Industries, bist schon immer wissenschaftlich interessiert, deine Schulklasse war immer dort, wo Angriffe stattgefunden haben und plötzlich war Spiderman auch immer zur Stelle. Peter Parker hat man hingegen nie gesehen! Es macht alles Sinn! Du bist Spiderman!" Mit einem erleichterten Lachen drehe ich mich wieder zu „Peter Parker", der plötzlich die Kapuze abnimmt.
Ein kurzer Stromschlag schießt mir durch den Körper, als der richtige „Peter Parker" vor mir steht. Tom Holland geht einen Schritt zurück und hebt die Hände. „Nein, du irrst dich. Ich bin nur Peter! Einfach nur Peter! Niemals könnte ich Spiderman sein!"
Ich lege den Kopf schief. Das kommt nicht im Skript vor. Da steht allerdings auch nicht, dass mein Vorsprechen plötzlich zu einer Szene mit einem richtigen Schauspieler wird.
Ich lache leise auf. „Ja, das habe ich mir gedacht, dass du das sagen würdest." Ich gehe wieder näher auf ihn zu. „Aber ich habe nicht mein halbes Leben damit verbracht, nach dir zu suchen, um mich dann von einem einfachen Nein abbringen zu lassen!"
Es ist ein kleines Spiel, das Peter und Jessica führen, die eine geht ein paar Schritte vor, der andere ein paar nach hinten, bis Peter mit dem Rücken zur Wand steht.
„Hör zu," sage ich. „Ich bin nicht die einzige, die dein Geheimnis nun kennt. Aber ich bin die einzige, die weiß, wer du wirklich bist, wozu du fähig bist." Ich grinse Peter breit ins Gesicht. „Ich kann das gleiche wie du. Ich bin Spidergirl."
Da taucht Peter unter mir durch und will sich aus dem Staub machen. „Okay, das wird mir zu viel. Ich bin nicht Spiderman und du–"
Blitzschnell reagiere ich und schnappe Peters Arm, drehe ihn um und mit einer anderen schnellen Bewegung drücke ich ihn zu Boden.
Peter schnappt erschrocken nach Luft. „Was war das?!"
Enttäuscht lasse ich ihn los. „Du bist wohl doch nicht Spiderman. Sonst hätte dein Spinnensinn dich gewarnt."
„Spinnensinn?" Peter rappelt sich auf und richtet seine Klamotten.
„Ja, du weißt schon. So ein leichtes Kribbeln, eine Art Alarmanlage, die anschlägt, wenn Gefahr droht." Missmutig lasse ich meine Schultern hängen. „Ich habe wirklich gedacht, du wärst es..."
Da tritt Peter einen Schritt auf mich zu. „Spinnensinn? Wieso habe ich dieses Ding die ganze Zeit immer nur Peter-Regung genannt?" Er schlägt sich auf den Kopf. „Spinnensinn klingt doch viel besser!"
„Ha!" Ich klatsche in die Hände. „Du bist also doch Spiderman!"
„Cut!" Eine Stimme von weit weg reißt mich aus der Szene.
Verwirrt drehe ich mich um und sehe, wie die Jury eifrig tuscheln. Habe ich etwas falsch gemacht?
Da stupst mich jemand an der Schulter an. „Hey. Ich bin Tom, das war gerade echt gut von dir!"
Plötzlich schießt erneut ein Stromschlag durch meinen Körper und ich starre den Schauspieler vor mir an. „Hi. Ich bin Rebecca", kann ich gerade so mit hoher Stimme aus mir pressen. Ich habe gerade mit Tom Holland eine halbe Szene improvisiert! Das kann doch nur ein Traum sein.
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Purple Dream [Spiderman x BTS]
FanfictionSpidergang meets BTS. Chaos pur. Mittendrin eine junge Frau, die sich gerade erst an das Berühmtsein gewöhnen muss und darum kämpft, ihren Kopf in dem Durcheinander nicht zu verlieren. [Textauszug: Mit einem Brüllen gehe ich auf Tom los. ,,Was den...