Ich bin so vertieft darin, Popcorn zu machen, dass ich gar nicht mitbekomme, wie Ellen ihr Interview mit Tom alleine weiterführt. Der Mann, der die Maschine herbeigebracht hat, zeigt mir, wie man sie einschaltet und den Mais einfüllt. Fasziniert sehe ich zu, wie die ersten Körner aufpoppen und der Duft von frischem Popcorn sich im Studio ausbreitet.
Schließlich ist genug Popcorn da, sodass ich einen Kübel mit dem leckeren weißen Zeug füllen kann. Während ich wieder zurück zu Tom und Ellen gehe, betrachte ich gierig den Snack in meinen Händen, bis ich letztendlich alle Bedenken beiseite schiebe und mein Gesicht in der Schüssel vergrabe, nur um dann mit einem Mund voll Popcorn wieder auftauche. So esse ich Popcorn am liebsten.
Ich setze mich neben Tom, der seine Hand nach dem Kübel ausstreckt, aber ich lehne mich weiter weg von ihm, sodass er nicht an mein Popcorn kommt. „Wenn du Popcorn haben möchtest, musst du dir welches holen!" Herausfordernd sehe ich ihn an und stopfe nebenbei noch mehr Popcorn in meinen Mund.
Da schaltet sich Ellen wieder ein. „Nun, zumindest ein Teil hier ist mit Snacks versorgt, dann können wir ja weitermachen." Das Podest, auf dem wir uns mit unseren Sitzmöglichkeiten befinden, beginnt plötzlich sich zu drehen. „Rebecca, bitte halte dein Popcorn fest, wir werden nun eine unglaubliche Überraschungs-Performance erleben." Ellen richtet sich an die Kamera. „Sie sind weltbekannt, jung, schön und Top-Künstler. Alles, was sie anfassen, wird zu Gold. Und verfällt man ihren Charme einmal, so kommt man nicht mehr los von ihnen. Ich bitte um einen lauten Applaus für BTS!"
Der zweite Teil der Bühne öffnet sich und mir fällt vor lauter Schreck das Popcorn wieder aus dem Mund. Ich muss husten und sehe zu, wie sich aus dem Nebel, der sich breit macht, dunkle Gestalten schälen.
Ich werfe beinahe die halbvolle Popcornschüssel auf Tom, als die ersten Töne erklingen und jemand zu singen beginnt. Wie von einer Nadel gestochen springe ich auf und hoffe, dass mein Mikrofon abgeschaltet wurde. Unschöne Wörter entweichen mir, als ich perplex zusehe, wie BTS direkt vor meiner Nase auftauchen und einfach mal so einen Hammer-Auftritt hinlegen.
Professionalität? Was ist das? Mein Körper reagiert nicht mehr auf die Anweisungen meines verwirrten Gehirns und stürmt auf die Ränge der Zuschauer zu. Ich stelle mich zu der ersten Reihe dazu, um den Auftritt der Jungs ganz genau verfolgen zu können. Zwei Mädchen rücken ein wenig auf die Seite, sodass ich mich sogar zu ihnen setzen kann. Gemeinsam fiebern wir um die Wette und geben seltsame Geräusche von uns. Meine Augen sind riesengroß und ich bekomme meinen Mund nicht mehr zu. Mein Körper steht unter Strom und mein Herz schlägt so heftig, dass ich Angst habe, es würde jeden Moment aus meinem Brustkorb springen. Ich bekomme nicht einmal mit, dass mein Auszucker – wieder einmal – von einer Kamera festgehalten wird und Tom und Ellen sich wunderbar auf der Bühne unterhalten.
Es ist wie Ellen gesagt hat, eine unglaubliche Performance. Die sieben Koreaner sind komplett aufeinander abgestimmt, bewegen sich synchron zur Musik und jeder einzelne Ton wird genau getroffen.
Wieder einmal frage ich mich, wie Jungkooks Stimme so schön sein kann. Im nächsten Moment frage ich mich genau dasselbe mit Jimin, kurz darauf verdrehen auch V und Jin die Gehirndrähte in meinem Kopf.
RM, J-Hope und Suga machen ihren Bezeichnungen als Rapper alle Ehre und treffen mit jedem Rap, jedem Beat genau in mein Herz. Auch wenn ich kaum ein Wort verstehe, fühle ich die Musik und bin von dem Bild, was sich vor mir zeigt, unendlich begeistert. Sowohl akustisch als auch visuell ist es eine Befriedigung, BTS zu beobachten.
Als das Lied endet und die Koreaner in ihrer Schlusspose verharren, kreische und juble und applaudiere ich so laut wie ich kann. Meine Hände tun weh, so stark schlage ich sie zusammen.
Ich strahle über das ganze Gesicht, während ich zusehe, wie Ellen die Jungs begrüßt und sie zu Tom führt, wo in der Zwischenzeit noch ein paar Stühle dazugestellt worden sind. Kichernd wackle ich hin und her und komme nicht von selbst auf die Idee, wieder zu Tom und Ellen – und BTS – zurückzukehren.
Bis plötzlich Suga wieder von seinem Sessel rutscht und auf mich zukommt. Ich halte den Atem an und stupse die zwei unschuldigen, armen Mädchen neben mir aufgeregt an. Der Rapper bleibt vor mir stehen, verbeugt sich leicht und hält mir seinen Arm hin. „Darf ich Sie zu Ihrem Platz begleiten?"
Ich spüre, wie mir die Röte ins Gesicht schießt und stehe zitternd auf. „Da-Danke! Ja, gerne!" Ein Kieken kommt mir aus und ich schlage mir auf die Stirn.
Ich höre Jimins Stimme von weit weg. „Atmen!"
Wie geheißen hole ich tief Luft und stolpere neben Suga zu den anderen.
Ellen erwartet uns schon breit grinsend, diese Frau findet auch an allem Gefallen. „Rebecca, geht es dir nicht gut?"
Unschlüssig stehe ich in der Gegend herum und suche innerlich nach meiner Fassung. „Ich glaube, ich habe einen Zuckerschock!"
[Anmerkung: Zuckerschock – sugar rush – Suga-Rush. *Schenkelklopfer* #SorryNotSorry]
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Ich werde ab morgen eine kurze Update-Pause machen, meinen Urlaub genießen und an weiteren Kapiteln arbeiten. Nächste Woche bin ich wieder für euch da!
Keep fighting!
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Purple Dream [Spiderman x BTS]
Hayran KurguSpidergang meets BTS. Chaos pur. Mittendrin eine junge Frau, die sich gerade erst an das Berühmtsein gewöhnen muss und darum kämpft, ihren Kopf in dem Durcheinander nicht zu verlieren. [Textauszug: Mit einem Brüllen gehe ich auf Tom los. ,,Was den...