Lange dauert es nicht, bis Tom und ich die Couch zu einer großen Liegewiese umgewandelt haben. Dieses riesige, graue U-Sofa war eines der Gründe, warum ich mich für das Appartement entschieden habe, ich liebe jede noch so kleine Möglichkeit, sich gemütlich hinzulegen und einfach zu faulenzen.
Nachdenklich stehe ich jetzt im Gästezimmer und betrachte das Bett vor mir. „Glaubst du, dass wir die Matratzen auch noch ins Wohnzimmer tragen sollen?"
Tom steckt seinen Kopf in die Tür und zieht eine Schnute. „Wenn du möchtest, dass alle zusammen auf einem Fleck schlafen, dann schon. Wenn die Matratzen hierbleiben und auch das Bett in deinem Zimmer bleibt, dann können sich diejenigen, denen es zu laut oder zu heiß wird, aufteilen."
Ich muss leicht lachen, beschließe dann aber, nur die Decken und Polster ins Wohnzimmer zu bringen. Ich werde die Frage einfach nochmal stellen, wenn alle da sind.
Als ich zufrieden mit der Menge an Polstern und Decken auf der Couch bin, drehe ich mich zu Tom, der gerade Tessa knuddelt, die es sich auf dem Teppich bequem gemacht hat. „Bleibst du hier oder holst du noch deine Schlafsachen von dir Zuhause?"
Tom sieht auf die Uhr und richtet sich wieder auf. „Ich werde kurz nach Hause gehen, dann kann ich Tessa auch noch versorgen. Danach komme ich wieder. Ich nehme an, dass die Jungs ohnehin noch eine Weile brauchen, bis sie hier sind."
Ich nicke und begleite die zwei zur Tür. „Dann habe ich auch noch Zeit zu duschen, bevor sich meine Wohnung mit Männern füllt", grinse ich breit. „Lass dir nur nicht zu viel Zeit, sonst beginnen wir schon ohne dich!"
Tom zieht die Augenbrauen hoch, während ich dir Tür für ihn öffne. „Was hast du heute vor, Rebecca?"
Aber ich schiebe ihn nur lachend aus der Wohnung. „Bis bald!" Und schließe die Tür, um dann beschwingt ins Bad zu hüpfen. Das wird bestimmt ein lustiger Abend!
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Für einen Moment betrachte ich mein Spiegelbild. Schwarze Leggins mit weißen Streifen auf der Seite, ein schwarzes, oversized T-Shirt, die feuchten Haare zu einem verwirrten Knoten hochgebunden und auf dem frisch gewaschenen Gesicht strahlen mir die Sommersprossen entgegen. Ich ziehe eine Grimasse. Ich sehe seltsam aus, aber das ist in Ordnung.
Kaum wende ich mich vom Spiegel ab, klingelt es. Übermütig laufe ich zu der Gegensprechanlage und drücke auf einen Knopf. Auf dem kleinen Bildschirm tauchen dunkle Gestalten auf, die nervös hin und her wackeln. Grinsend drücke ich auf einen Buzzer und mit einem Sirren öffnet sich die Tür vor den Gestalten. Ich bin kaum überrascht, dass sie früher ankommen als Tom.
Während ich darauf warte, dass die sieben Jungs im obersten Stockwerk angelangen, werfe ich nochmal einen kurzen Blick über mein Wohnzimmer. Ich will sicher gehen, dass der erste Eindruck meiner Wohnung gut ankommt.
Auf dem grauen Sofa stapeln sich flauschige, grau-weiße Stoffe, auf dem dunkeln Eichenboden breitet sich ein grüner Teppich aus und auf dem weißen Stein-Kamin glänzen Bilder und mein Award. Ein kurzer Blick auf die offene, dunkle Küche sagt mir, dass ich auch dort brav zusammengeräumt habe, auch die passende Insel und der Eichentisch mit weißen Sesseln sehen ganz ordentlich aus.
Zufrieden verschränke ich die Arme. Ich mag meine Wohnung. Die dunklen Möbel und der Boden geben einen schönen Kontrast zu den weißen Wänden und den grünen Pflanzen ab. Das Schwarz-Weiß-Bild von Wien und die Lichterketten, die sich entlang der Fensterfront ausbreiten, machen den Raum für mich noch ein Stück gemütlicher. Ganz zu schweigen von den zwei flauschigen Vierbeinern, die es sich gerade in dem Deckenberg bequem machen.
Ein Klopfen an der Tür ruft nach meiner Aufmerksamkeit. Sofort öffne ich sie und begegne einem strahlenden Taehyung, der mich sofort in die Arme schließt. „Wir haben es geschafft!"
Lachend ziehe ich ihn in die Wohnung, damit auch die anderen eintreten können. „Ich habe nicht daran gezweifelt! Ihr könnt eure Schuhe hier ausziehen und eure Sachen im Wohnzimmer abstellen. Der letzte macht bitte die Tür zu!"
Ich führe den Sänger mit der Soul-Stimme in das Wohnzimmer, nachdem er seine Gucci-Slipper schnell weggekickt hat - wie ich diese Schuhe hasse... „Willkommen in meinem Reich!" Ich breite die Arme aus und drehe mich stolz im Kreis.
Neugierig kommen nun auch die anderen Mitglieder von BTS zu uns und sehen sich um. Jimin entdeckt sofort meine Katzen und begrüßt sie, während Namjoon und Jungkook die Bilder ansehen. Yoongi begibt sich zu Jimin und verliert sich sofort in Bubbles Augen. Seokjin fragt sofort nach der Toilette und Hosoek inspiziert gemeinsam mit Tae den Rest der Wohnung. Für einen kurzen Moment bin ich etwas überfordert, weil ich nicht weiß, an wen ich mich als erstes wenden soll, eine gute Gastgeberin war ich meiner Meinung nach noch nie.
Zum Glück ruft Namjoon nach mir und deutet auf ein Bild. „Wer ist das hier?"
Ich komme näher und sehe, dass er ein Foto von mir und einigen anderen Leuten in meinem Alter in der Hand hält. Lachende Gesichter strahlen mit der untergehenden Sonne im Hintergrund um die Wette. Ich muss lächeln und nehme den Bilderrahmen aus seiner Hand. „Das sind meine Freunde. Das Foto haben wir geschossen an unserem letzten gemeinsamen Tag, bevor ich nach Amerika gezogen bin. Wir hatten viel Spaß."
Jungkook blickt über meine Schulter. „Ihr seht glücklich aus." Er zeigt auf ein anderes Bild. „Ist das deine Familie?"
Ich stelle das Freundefoto wieder zurück auf den Kamin und nicke. „Ja, das sind meine Schwestern, meine Eltern und ihre Partner. Das war am selben Abend, ich war echt froh, dass sie alle kommen konnten und die Zeit mit mir verbrachten."
Namjoon und JK betrachten die Fotos noch eine Weile und lachen auch über das Bild, das Tom und mich in unseren Superspinnenanzügen zeigt.
Bevor ich ihnen aber noch eine weitere Tour durch die Bilder geben kann, ertönt ein lautes Krachen vom anderen Ende der Wohnung. Erschrocken sehe ich in den Flur und höre Hobis Lachen aus meinem Schlafzimmer. Was haben die zwei denn nun angestellt?
Mit ein paar schnellen Schritten stürme ich ins Schlafzimmer und entdecke Taehyung, der mit großen Augen auf meinem Bett liegt.
„Was habt ihr gemacht?!" Ich sehe mich um, kann aber nicht erkennen, woher das Krachen kam.
Hobi deutet nur lachend auf das Bett unter Tae und schließlich sehe ich, dass die Matratze an einer Stelle etwas weiter eingesunken ist. Vorsichtig erhebt Taehyung sich und hebt die Matratze etwas hoch. „Ich habe es kaputt gemacht..." Er dreht sich mit einer unsicheren, viereckigen Grimasse zu mir. „Sorry..."
Ich schiebe ihn seufzend auf die Seite, um den Schaden zu begutachten. Ein paar Latten sind aus ihren Halterungen gerutscht und liegen nun komplett verdreht da. Ich versuche, sie wieder zu richten, während Hosoek wiederum versucht zu erklären, dass der jüngere Koreaner sich einfach nur auf das Bett werfen wollte und dabei keine bösen Absichten hatte. Zum Glück ist der Lattenrost leicht zu reparieren und ich drücke die Matratze wieder zurück in ihre ursprüngliche Position.
Ich klatsche in die Hände und stehe auf. „Hat nicht normalerweise Namjoon die Kraft des Zerstörens in sich?"
Hosoek wirft dramatisch die Arme in die Luft. „Seine Macht ist einfach zu stark! Seine Macht ist überall!"
Ich drehe mich zu Tae, der immer noch mit einem besorgten Ausdruck in seinem Gesicht dasteht. „Es tut mir wirklich leid, Rebecca..."
Ich erhebe meinen Finger und gehe ein paar Schritte auf ihn zu. Obwohl der Taeddybär wesentlich größer ist als ich, wirkt er nun um einiges kleiner. „Das nächste Mal, wenn du dich auf mein Bett werfen willst, achte darauf, dass du in der Mitte landest, ist das klar?"
Sofort nickt er und schenkt mir ein weiteres viereckiges Lächeln.
Nun muss ich auch wieder grinsen. Er ist doch zu putzig.
Da werden die Stimmen im Wohnzimmer wieder etwas lauter und ich kann zwischen den aufgeregten Musiker-Stimmen nun auch Toms Stimme erkennen. Ich hänge mich an Hosoek und ziehe Taehyung mit mir. „Alle sind da, lasst die Party beginnen!"
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Purple Dream [Spiderman x BTS]
FanfictionSpidergang meets BTS. Chaos pur. Mittendrin eine junge Frau, die sich gerade erst an das Berühmtsein gewöhnen muss und darum kämpft, ihren Kopf in dem Durcheinander nicht zu verlieren. [Textauszug: Mit einem Brüllen gehe ich auf Tom los. ,,Was den...