"Petunia! Komm sofort ins Wohnzimmer, der Brief deiner Schwester ist angekommen!", rief Lord Voldemort nach oben.
Er ließ alle Türen offen und vertraute mir. Oder er wusste, dass ich zu viel Angst vor seinem Zorn hatte, um mich davonzustehlen.
"Ich habe ihn gelesen und es sieht so aus, als könntest du wirklich nützlich sein, was äußerst selten bei einem Muggel ist."
Er war guter Laune und so mochte ich ihn am meisten. Manchmal hatte er starke Stimmungsschwankungen und schrie mich an. In diesen Augenblicken erinnerte er mich ein wenig an Vernon, aber er konnte auch echt nett sein. So nett, dass ich beinahe vergaß, wie gemein er oft war.
"Was hat sie geschrieben?", fragte ich neugierig.
"Lies selbst!" Er reichte mir das Briefpapier und ich las ihn still.
"Hallo Petunia,
ich war sehr überrascht, deinen Brief zu erhalten. Bei unserem letzten Gespräch hast du mich sehr verletzt und James wollte mich davon überzeugen, dir nicht zu schreiben.
Ich tue es und ich möchte es nicht bereuen. Du bist meine Schwester und ich gebe dir eine letzte Chance.
Wenn du es wirklich ernst meinst, dann komm diesen Freitag um 11 Uhr zu dem Park, wo wir als Kinder so gerne gespielt haben.
Bis bald,
Lily"
Eine Gefühlsmischung, das ich schon lange nicht mehr in diesem Ausmaß gespürt hatte, stieg in mir auf - Freude und Hoffnung.
Doch diese Freude war auch von Angst und Zweifel durchzogen.
Ich dachte an Vernon und wie wütend er wäre, wenn er davon wüsste. Er hasste meine Schwester und irgendwie hatte er es geschafft, dass ich das auch tat.
Aber sie war immer noch meine Schwester, auch wenn sie eine Missgeburt war.
Vielleicht war sie ja gar nicht mehr so schrecklich wie damals.
Außerdem war Venrnon gar nicht hier. Er schien sich generell nicht wirklich für mich zu interessieren. Unsere Telefonate - wenn er überhaupt anrief, was nur ein paarmal vorgekommen war - waren meistens kurz und oberflächlich, er schien sehr beschäftigt zu sein.Als ich spürte, wie nahe Lord Voldemort mir war, schreckte ich hoch und sah direkt in seine Augen. Seine wunderschönen, schmalen Augen, die in ihren Tiefen so viele Gefühle verbargen - vor mir, vor der ganzen Welt und sogar vor ihm selbst.
"Weißt du, wo dieser Ort ist?"
Ich nickte lächelnd. Als wir kleiner waren, verbrachten wir dort im Sommer, wenn keine Schule war, oft den ganzen Tag. Wir waren unzertrennlich und sie war für mich Schwester und beste Freundin zugleich.
Bis dieser merkwürdige Junge auftauchte und sie auf diese Schule für "ganz besondere Menschen", wie meine Mutter zu sagen pflegte, ging. Unsere Eltern waren stolz und ich war wütend. Nicht auf sie, sondern auf mich selbst, weil ich nicht besonders war.
Ich war auch neidisch und hasste sie, weil sie etwas hatte, was ich nicht hatte und niemals haben würde. Das Leben war nicht fair und manche - wie Lily - hatten mehr Glück als andere.
Als ich Vernon kennenlernte, war der Kontakt kaum noch vorhanden und durch ihn brach ich ihn komplett ab.
Es war einfach besser so - ich musste nicht mehr an sie denken und konnte das normale Leben führen, das für mich vorgesehen war. Ich konnte stolz auf mich sein und das Leben, das sie führte, verabscheuen.
"Gut. Du gehst dorthin und ich komme mit. Natürlich nur, um zu sehen, ob du das tust, was ich dir sage. Du wirst nicht merken, dass ich überhaupt da bin.
Du wirst nett sein und das sagen, was sie hören möchte. Du wirst dich mit ihr verabreden, so schnell wie möglich, und dann überlegen wir uns die nächsten Schritte."
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I Want To Know What Love Is (PetuniaxVoldemort und PetuniaxFilch)
FanfictionPetunia Dursley ist unzufrieden. Mit ihrem Leben, mit ihrem Mann, der von Jahr zu Jahr dicker wird, und besonders mit sich selbst. Als sie jünger war hat sie von der Liebe geträumt. Sie hat immer gehofft, wenigstens einmal in ihrem Leben eine echte...