11. Geburtstag

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Dudley gefiel es gar nicht, dass er nicht mehr das einzige Kind war, aber er verstand sich gut mit Victoria.
Harry hingegen sah genauso aus wie sein Vater und er war ein scheußlicher Junge.

Er spielte ständig irgendwelche Streiche und stritt dann alles dreist ab. Harry war ein elender Lügner und Draufgänger, kein guter Umgang für Dudley und Victoria, die beide wie Engel ohne Flügel waren.
Victoria bekam deshalb das Gästezimmer, während Harry in dem Schrank unter der Treppe blieb. Jeder bekam das, was er verdiente.

"Tante Petunia! Onkel Vernon! Da ist ein Brief für mich! Da sind sogar mehrere Briefe!", rief die süße Victoria aufgeregt, als sie mit der Post in den Armen das Esszimmer betrat.
"Schatz, du hast doch heute Geburtstag. Das sind bestimmt. Karten von den Verwandten", sagte ich und umarmte sie strahlend.

"Harry! Wo bleibt das Essen?", rief ich anschließend und schon kam der ungepflegte Bengel um die Ecke. In Momenten wie diesen fiel es mir schwer zu glauben, dass Victoria und er Geschwister waren.
Wir aßen schnell und dann lief sie aufgeregt ins Wohnzimmer, wo die Geschenke auf sie warteten.

Ich ging zu Vernon und gab ihm einen kurzen Kuss. "Ist sie nicht wunderbar?", flüsterte ich und er nickte.
Als sie fertig war, erinnerte sie sich an die Briefe und rannte wieder in die Küche.

Sie las schnell und nahm das Geld heraus, bis der vierte und letzt Brief kam, bei dem sie stockte. "Habt ihr schonmal was von der Hogwarts-Schule für Hexerei und-", sagte sie und wurde durch Vernon unterbrochen, der mit seiner Faust auf den Tisch schlug.

Erschrocken zuckte ich zusammen und sah ihn entgeistert an. Warum tat er das? Er stürzte zu Victoria und riss ihr den Brief aus den Händen.
"Vernon, was ist los? Stimmt was nicht?", fragte ich verwirrt, doch er zog mich nur davon bis wir allein waren.

"Petunia, hast du es nicht gehört? Hexerei! Sie ist eine von denen, unsere kleine Victoria. Sie ist auch so eine elende Missgeburt, so wie ihre Eltern und ihr Bruder", flüsterte er nervös.

Es traf mich wie ein Schlag. Das konnte nicht wahr sein! Nicht Victoria, die immer so lieb und normal war. Nicht mein kleines Mädchen, das ich immer wie meine Tochter behandelt hatte.
Ich hatte schon gehofft, dass ihre Eltern das nicht an sie vererbt hatten.
Genauer gesagt hatte ich gar nicht daran gedacht, es nicht einen Moment in Erwägung gezogen.

"Das muss ein Irrtum sein", schlussfolgerte ich laut.
Vernon sah mich kurz an und meinte dann: "Was sagen wir ihr jetzt?"
"Erstmal gar nichts. Ich werde einen Brief an jemanden schicken. Ich kenne einen von diesen Leuten, einen alten Mann."

Vernon wollte sofort wissen, wer dieser Mann war und woher ich ihn kannte, aber ich konnte ihm nicht die Wahrheit sagen. Was würde er nur von mir halten, wenn er wüsste, dass ich einmal eine von ihnen sein wollte. Eine Hexe, so wie Lily.
Also sagte ich: "Er war da, als Lily ihren Brief bekam und er ist irgendein Lehrer auf dieser Schule. Ich bin mir sicher, dass es eine vernünftige Erklärung gibt."

Vernon sah nicht wirklich überzeugt aus und fragte: "Was ist, wenn sie wirklich eine von ihnen ist?" Er schien ernsthaft besorgt und so erwiderte ich: "Das ist nicht möglich!", obwohl ich tief in mir wusste, dass sie eine Hexe war. Sie war das, was ich immer sein wollte und nie werden konnte, aber ich konnte sie einfach nicht dafür hassen.

I Want To Know What Love Is (PetuniaxVoldemort und PetuniaxFilch) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt