PoV Jonathan:
Ich saß am Sonntag Mittag nach meiner Schicht mit dem Laptop auf dem Schoß im Bett und suchte gerade im Internet nach Pullis, da mir das meiste vom Vorjahr zu klein war, als es an der Tür klingelte.
Meine Geschwister waren beide bei Freunden und meine Mutter war auch nicht da, also raffte ich mich auf und öffnete die Tür.
Sofort sprang mir mein Freund in die Arme. ,,Hey, Baby", begrüßte ich ihn und zog ihn in die Wohnung.
Seine Wangen waren gerötet und man sah, dass er fror. Das Herbstwetter mit dem Regen hatte gleich nach den Ferien eingesetzt.
,,Ich hab dich vermisst", meinte Mika, während ich Wasser in den Wasserkocher füllte. ,,Ich dich auch", erwiderte ich und küsste ihn zärtlich.
Wir hatten uns leider zwei Wochen nicht gesehen, da das mit der Schule und Arbeit wirklich nicht ging.
Wir hatten beide nur Abends frei, wo ich da allerdings meistens lernte und Mika erledigt war, weshalb wir nur telefonierten und uns nicht trafen. ,,Wir brauchen mehr Zeit füreinander", fand er daher.
,,Ja, ich weiß, Baby", stimmte ich zu und füllte das heiße Wasser in zwei Tassen.
Als der Tee gezogen war, setzen wir uns damit auf mein Bett. Mein Laptop stand noch offen da und Mika warf einen interessierten Blick darauf.
,,Der dunkelrote Strickpulli würde dir stehen", fand er und zeigte auf ein Modell. ,,Meinst du? Eigentlich ist rot nicht so meine Farbe", meinte ich. ,,Bestell ihn doch einfach. Du kannst es doch wieder zurückschicken", sagte er.
Er machte es sich in meinem Arm bequem und beriet mich noch bei meiner weiteren Kleidungswahl. ,,Eigentlich siehst du eh immer hübsch aus", murmelte er. ,,Danke", hauchte ich und drückte ihm einen Kuss auf den Kopf.
Ich nahm einen Schluck von meinem Tee und ließ Mika eine Serie raussuchen. Er kuschelte sich fester an mich und richtete seinen Blick auf den Bildschirm.
,,Die Serie ist langweilig", fand ich schon nach den ersten beiden Folgen. ,,Hast Recht", stimmte Mika mir zu und legte meinen Laptop bei Seite.
,,Komm her", forderte der Brünette und zog mich an meinen Hüften auf seinen Schoß. ,,Wow... deine Augen sind so wunderschön", hauchte ich.
Kurz darauf spürte ich Mikas weiche Lippen auf meinen. Ich erwiderte seinen Kuss nur allzu gerne und legte meine Hände an seine Wangen.
Er schmeckte nach dem süßen Früchtetee, den ich uns gemacht hatte. Der Moment war wunderbar.
Ich liebte es, ihn unter mir zu spüren und ihn küssen zu können, wenn ich das wollte.
Aber irgendetwas in mir fühlte sich trotzdem, als würde ich Lou betrügen. Wir hatten ja streng genommen nie Schluss gemacht. Er war einfach... gestorben.
Außerdem hatte ich ständig Angst, dass ich kein guter Freund für Mika war, weil ich noch zu sehr an Lou hing oder weil die beiden sich ähnlich sahen.
Mika löste sich ein Stück von mir und sah mich besorgt an. ,,Was ist los?", fragte er.
,,Ich... ähm...", mehr brachte ich nicht raus. Ich presste meine Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf.
Der Brünette drückte mich fest in den Arm und strich mir über den Rücken. Ich vergrub mein Gesicht an seiner Schulter und unterdrückte ein Schluchzen.
,,Johny, alles wird gut... ganz ruhig", sagte Mika sanft. Ich krallte mich an seinem Rücken fest und spürte Tränen aus meinen Augen tropfen.
Ich merkte, dass mein Freund wenig Ahnung hatte, was er jetzt sagen sollte und mich einfach nur weiter im Arm hielt.
Ich löste mich wieder von ihm, aber blieb noch auf seinem Schoß sitzen. Schnell wischte ich mir mit meinem Ärmel über die Wangen und trocknete so einige Tränen.
,,Sorry", brachte ich raus. ,,Schon gut... Willst du drüber reden?", fragte Mika. ,,Nein, bitte nicht", antwortete ich.
Er nickte verstehend. Wir legten uns hin und kuschelten uns fest aneinander.
,,Danke", hauchte ich. ,,Ist doch klar", meinte Mika.
,,Weißt du, ich habe einfach Angst, dass ich nicht gut genug für dich bin... Ich hatte erst eine feste Beziehung... und ihm konnte ich nicht helfen... Ich habe einfach nicht gemerkt, wie schlimm es um ihn stand, und ich war ihm ein so schlechter Freund! Ich habe Angst, dass das wieder passiert", gab ich dann schließlich zu.
,,Johny, mach dir keine Sorgen um so etwas. Ich sage dir, wenn es mir schlecht geht, okay? Ich bin ehrlich zu dir! Und ich bin glücklich mit dir. Mach dir keine Sorgen", redete er auf mich ein und küsste meine Stirn.
Ich nickte und flüsterte ein ,,Danke".
Als ich ihn Abends verabschiedete, entschuldigte ich mich noch mal, dass ich vorhin angefangen habe zu heulen.
,,Ich bin nur froh, dass du ehrlich warst", lächelte Mika und küsste mich sanft.
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(Don't) Play With Me
Teen Fiction,,Du warst vorhin irgendwie bisschen komisch. Nach dem in der Dusche... du weißt schon", sagte Jonathan. ,,Nein, alles gut", log ich. ,,Ich glaube, dass das vorhin ein Fehler war. Ich glaube, du bereust es", gab er zu. ,,Ich weiß, dass es nichts z...