Eleven

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Das Eis essen mit Mika war einfach nur noch verklemmt gewesen. Wir saßen einfach schweigend da und ab und zu fragte irgendjemand was, was der jeweils andere aber nur knapp beantwortete, sodass danach nur wieder Stille herschte. 

Für andere Leute hatte diese Situation wahrscheinlich zum Todlachen ausgesehen, aber mir war eher zum Heulen zu Mute. 

Mika und ich liefen nebeneinander nach hause. Die Eisdiele war zu Fuß etwa 10 Minuten oder sogar etwas länger von meinem Haus weg. Schon wieder oder eher immer noch schwiegen wir. 

Dann spürte ich wie sich eine Hand in meine schob. Ich sah Mika von der Seite an. Er lächelte leicht und sah mit einem leichten Rotschimmer auf den Wagen auf den Boden vor sich. Ich löste meine Hand nicht von seiner, sondern hielt sie sogar fest. 

Auch ich konnte mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Wir liefen an einer Frau mit einem kleinen Mädchen vorbei. ,,Mami, warum halten die zwei Jungs Händchen?", fragte die Kleine und zeigte auf uns. Die Mutter warf uns nur einen angeekelten Blick zu und zerrte ihre Tocher unsanft weg. 

,,Ich hasse solche Menschen", knurrte ich. ,,Ich auch", stimmte Mika zu.  

Wir betraten die Wohnung. ,,Was machen wir heute Abend?", fragte der Brünette. ,,Ich muss heute von 18 bis 24 Uhr arbeiten", antwortete ich. Mika zog einen Schmollmund. ,,Ich muss nur noch drei Tage arbeiten. Dann habe ich auch frei", ließ ich ihn wissen.

Die drei Tage zogen sich Ewigkeiten hin. Ich hatte immer zu unterschiedlichen Zeiten meine Schicht. Zwei Mal zum Glück mit Ben, sodass wir reden konnten, wenn wir nicht viel zu tun hatten. 

Ich hatte eigentlich nei Geheimnisse vor Ben, aber da hatte ich eins. Ich habe ihm nicht erzählt, dass ich glaubte doch Gefühle auf romantischer Ebene für Mika zu entwickeln. Außerdem war ich hin und her gerissen. Ich wollte keine Beziehung mehr. Ich hatte Angst, dass ich wieder so verletzt werden würde wie beim letzten Mal. 

Dann war da ja auch noch die Tatsache, dass Mika Lou so stark ähnelte. Zwar sah ich wenn ich Mika ansah auch ihn und nicht Lou, aber ab und zu schlich sich der Gedanke an diesen doch in meinen Kopf und ließ mich dann nciht mehr los. 

Der Brünette bekam meine Stimmungsschwankungen auch deutlich mit. Im einen Moment war ich nett zu ihm und machte ihn auch ab und an etwas an und ich nächsten war ich wieder abweisend und kalt zu ihm. 

Er dagegen war immer nett zu mir. Wenn er merkte, dass ich ihn abwies, ließ er mir den Freiraum, den ich brauchte, gab mir aber gleichzeitig das Gefühl, dass er für mich da war. Trotz dem entging mir seine Verunsicherung nicht. 

,,Ich will feiern gehen", sagte Mika nach dem Ende meiner letzten Arbeitszeit für die nächsten zwei Wochen sprich die Zeit, die er noch bei mir wohnen würde.

,,Du willst allen Ernstes in so einen stickigen Club, in den es nur nach Schweiß riecht? Es ist hochsommer, falls du's nicht mitbekommen hast", informiete ich ihn.

,,Haha. Sehr witzig. Nein, es ist heute Abend so eine Freiluftdisko oder ein kleines Festival, weiß nicht so genau", meinte er. ,,Da willst du hin?", fragte ich. Er nickte heftig. ,,Und du kommst mit", bestimmte er

,,Wird Da mit buntem Glitzerpulver rum geworfen?", wollte ich aus Eigenschutzgründen wissen. ,,Äh.. nein", antwortete Mika.

,,Dann bin ich dabei", murrte ich. ,,Ehrlich?", fragte er. ,,Mhm", machte ich.

,,Ohne Ben?", halte er nach. ,,Ohne Ben", bestätigte ich. ,,Super", freute sich Mika.

,,Ich war schon ewig nicht mehr auf einem Festival. In Clubs war ich oft, aber schon lange nicht mehr auf einem Festival. Das letzte Mal mit... ist ja auch egal", unterbrach ich mich selbst.

Mit Lou. Das letzte Mal auf einem Festival war ich mit Lou.

Wir gaben den Zwillingen Bescheid und machten uns hübsch. Mit einem Taxi fuhren wir zu dem Festival-Disko-whatever-event.

Es war wirklich nicht ganz klar zu definieren was das eigentlich war.

Aber, wie ich zugeben musste, es war wirklich lustig.

Mika und ich tranken ein bisschen, sodass wie leicht angeheitert allerdings nicht betrunken waren.

Gegen 4 oder 5 Uhr morgens saßen wir wieder in einem Taxi auf dem Weg nach Hause.

Ich hatte mir die Nummern von einigen Mädchen geklärt, während Mika, wenn er nicht gerade mit mir tanzte, mit einem Typen flirtete.

Die beiden Schienen sich wirklich gut zu verstehen, was mich etwas eifersüchtig machte. Ich wollte der Typ sein, der von Mika angelacht wirs und nicht dieser komische Hippie, der auch so aussah als hätte er 12 Joints hinter einander geraucht. 

Allerdings konnte und wollte ich keine Beziehung mit mika oder irgendjemand anderem führen. Zumal diese ,Ich will mit Mika zusammen sein'- Gedanken eh nur Zusammenbrauungen meines angetrunkenen Gehirns waren.

(Don't) Play With MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt