Kapitel 12

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POV: Mary
Es war immernoch Nacht. Die Sterne standen oben am Himmel, aber heute brachten sie mir keine Freude. Um ehrlich zu sein beachtete ich sie garnicht wirklich. Ich sah nur gerade aus. Ich denke nicht, dass ich die Jungs sehen würde, aber ich hoffte es. Aber was mache ich, wenn wir sie wirklich einholen? Würden sie froh sein, dass wir sie unterstützen? Würden sie unsere Hilfe brauchen? Würde Newt sich entschuldigen, mich einfach alleine gelassen zu haben? Würde ich die Entscheidung annehmen? So viele Fragen und bei keiner einzigen war ich mir sicher.
Woher wusstest du das die Jungs weg gefahren sind?" fragte Brenda aus dem blau heraus. Wahrscheinlich um die Stille zu brechen. „Newt hat mich angelogen, er meinte er wolle mit Vince reden, aber er hat alles vorbereitet. Als Thomas dann an unseren Schlafplätzen vorbei geschlichen ist, bin ich ihm gefolgt. Ich hab ihnen zuhört, sie wollten und einfach hier lassen." sagte ich ernst. Ich weiß nicht ob ich traurig oder wütend sein sollte. „Warum hast du sie nicht aufgehalten? Oder mich sofort geweckt?" fragte sie ungeduldig. Man die muss sich mal beruhigen und ich dachte ich wäre fertig wegen der ganzen scheiße. „Ich hab ja mit ihnen geredet. Ich hab ihnen gesagt ich würde mitkommen. Aber als ich Waffen geholt haben, haben die sich dazu entschieden mich einfach sitzen zu lassen. Sie sind los gefahren als ich ankam... Newt hat mir eine Entschuldigung entgegen gerufen und nichts weiter." sagte ich und verlor gegen Ende eine paar Tränen. Erst hat Gally mich allein gelassen, dann Sadie und Minho und jetzt auch noch Newt... „Es wird alles gut, okay? Wir zeigen diesen Typen was sie davon haben uns einfach zurück zu lassen." sagte Brenda und legte ihre Hand auf mein Knie. Sie war auch ne echte Freundin... „Ach ja, hier. Ich hab für jeden von uns eine Pistole. Und noch zwei Gewehre und eine Shotgun. Das sollte für den Anfang reichen oder nicht?" sagte ich und gab Brenda zwei Pistolen. Die eine gab sie an Jorge und die andere behielt sie selbst. „Du hast aber auch für alle was dabei. Das ist ne gute band breite, hermana." sagte Jorge und lachte. Irgendwie ging es mir danach besser. Ich war nicht mehr so angespannt sondern eher motiviert. Naja ich würde es nicht motiviert nennen, wohl eher ehrgeizig. Ich wollte unbedingt beweisen, das ich eine Hilfe wäre...
Die Zeit verflog unglaublich schnell, es war jetzt bereits Mittags. Immernoch keine Spur von den Jungs. Kein Wunder, ich bezweifle das sie geschlichen sind. Das waren wir ja auch nicht. Aber dann überlegte ich etwas genauer. „Alter Mann? Woher weißt du eigentlich wie wir lang müssen? Hast du ne Karte geklaut oder so?" fragte ich neugierig. Wenn wir einfach random gefahren sind dann schlage ich ihn. „Ich dachte du würdest aufhören mich so zu nennen.", „Nö, also sag schon." sagte ich frech. „Wie ich schon beim Treffen gesagt hab. Ich war da schonmal, zwar war das etwas her aber ich war da. Und auch wenn ich nur ein Alter Mann bin, meine Erinnerung habe ich noch." sagte er und betonte das Alter Mann. „Interessant..." war das einzigen was ich darauf erwiedern konnte. Hoffen wir nur, dass er sich korrekt erinnert. „Hier müssen wir aufpassen. Sind alle Fenster zu?" fragte Jorge ernst. „Jap alles zu. Warum müssen wir jetzt genau aufpassen?", „Das siehst du gleich. Da ist ein Schild, das sagt hier ist eine Pflicht Überprüfung. Hier hat man damals geguckt ob jemand das Brand Virus hat bevor man in den Tunnel fährt, das wiederum kann heißen das hier ein paar Cranks lauern. Also macht die Waffen bereit." erklärte er und lud seine Pistole. Brenda und ich taten es ihm gleich, obwohl ich noch ein Gewehr mit lud. Nur zur Sicherheit. Dann fuhren wir in den Tunnel der sich vor uns erstreckte.
Der Unterschied zur hellen Wüste war emenz. Der Tunnel war Kalt und auf dem Boden sammelten sich kleine Pfützen. Im Tunnel lief anscheinend sogar noch Strom, denn an einer Seite leuchteten Lampen und zeigten damit den Weg. Aber einfach gerade durchfahren ging nicht. An den Seiten standen alte Autos, die meisten waren irgendwie Verunfallt. Also fuhren wir langsam in Schlangen Linien hindurch. Plötzlich knallte es, der Hall der Mauern trugen es bis zu uns. „Das hört sich nicht unbedingt nach Cranks an. Das hört sich eher so an als würden Autos in einander krachen." deutete Brenda an. „So viel Kraft haben Cranks nicht und Auto fahren können sie auch nicht. Das müssen die Jungs sein! Tritt aufs Gas Alter Mann! Sie sind in Schwierigkeiten." rief ich und rüttelte am Fahrersitz. „Fest halten, ladies." sagte er und tritt das Pedal durch. Ich wurde leicht nach hinten geworfen durch den Druck aber wenigstens ging es jetzt schneller. Ich lehnte mich etwas nach vorne und sah eine Horde an Cranks... Und dahinter die Jungs. Ihr Auto lag auf den Dach und Pfanne hatte als einziger ein Gewehr in der Hand. Was machen die nur?!? „Mach dich bereit Mary!" sagte Brenda und öffnete das Dachfenster. Ich nahm mir das gewehr und hielt mich bereit. Das Auto stoppte abrupt und Brenda nickte mir zu. Wir standen auf und gingen an zu scheißen. „LOS REIN HIER!" schrie Brenda den Jungs zu und diese verloren keine Sekunde. Ich schoss zwei Cranks in den Kopf und einem anderen in die Brust. Das Training hatte sich echt bezahlt gemacht... Als die Jungs dann im Auto waren ließen Brenda und ich uns wieder Sinken und Jorge fuhr los. Newt und Thomas saßen auf der Rückbank bei mir und Pfanne hinten auf der offenen Ladefläche. Sie atmeten schwer und mussten erstmal realisieren was passiert ist. Verständlich, es kommt nicht jeden Tag vor das man von zwei Mädchen, die man zurück lassen wollte, gerettet wird. Ach scheiße man!
Wir fuhren mit voller Geschwindigkeit aus dem Tunnel und wieder zurück unter die Sonne. Ich war echt froh drum, dieser Tunnel hatte mich gestresst. Diese Cranks waren einfach ekelhaft. Sie waren einmal Menschen gewesen, aber ab einem bestimmten Punkt hatten sie ihre Menschlichkeit verloren. Sie haben Menschen aus freuen Stücken angegriffen. Manche würden sagen, wir tun dasselbe in dem wir Cranks töten, aber das sehe ich anders. Wir töten Cranks wenn wir müssen, außerdem sind Cranks keine Menschen mehr. An dem Punkt wo sie sind, gibt es kein zurück mehr, so wie für Brenda.
Jorge unterbrach meine Gedanken. „Ich bin beeindruckt. Ihr habt fast einen ganzen Tag durchgehalten." sagte er und fuhr immernoch in voller Geschwindigkeit weiter. „Alles klar?" fragte Thomas, wahrscheinlich an Newt gerichtet. Dieser bejahte es und sah mich danach an. Ich sah ihm in die Augen und sah danach aus dem Fenster. Ich will nicht mit ihm reden. Brenda drehte sich um und sah Thomas viel sagend an. „Es tut mir leid, ich wollte euch da echt nicht mit reinziehen." sagte Thomas an Brenda. Idiot, das ist nicht das was jetzt angemessen wäre. Brenda rollte ihre Augen und sendete ihm genau dieselbe Nachricht. „Eigentlich will er sagen, danke, dass ihr uns gerettet habt." meinte Pfanne. Endlich einer der es versteht. „Kein Problem." sagte Brenda und sah danach kurz zu mir. Ich sah es in der Spiegelung des Fensters. „Danke. Hör zu ich wollte dich nicht zurück lassen aber...", „Was aber? Du wolltest mich beschützen? Du wolltest mich alleine lassen? Was wolltest du? Ach weißt du was, lass stecken." sagte ich genervt und sah ihn wütend an. Er ist der Grund warum ich meine Hoffnungen auf ein schönes Leben nicht aufgegeben habe und dann wollte er alles wieder weg nehmen indem er ging. „Macht euch keine Hoffnungen. Der Checkpoint dahinter war die letze Sperre vor der Stadt. Wenn der überrannt wurde, ist es die Stadt sehr wahrscheinlich auch." sagte Jorge. Er schien sich sehr sicher dabei.
Doch dann sah ich es. Die Stadt... Ich richtete mich auf und Newt schien das zu bemerken. Er sah jetzt auch raus und teilte die Entdeckung mit. „Außer sie haben einen anderen Weg gefunden die Cranks draußen zu halten." sagte er und richtete damit alle Aufmerksamkeit auf den Ausblick. Jorge legte eine voll Bremsung hin und wir alle stiegen aus.
Da war sie nun, die letzte Stadt. Umgeben von hohen Mauern... „Witzig... Drei Jahre waren wir hinter diesen Mauern und haben versucht auszubrechen und jetzt wollen wir wieder einbrechen." deutete Newt an. Es stimmt ja, wir waren hinter W.C.K.D Mauern gefangen gewesen... „Jorge wie kommen wir da rein?", „Da fragst du den Falschen hermano. Diese Mauern da sind Neu, ich denke das wird wohl W.C.K.Ds Antwort auf alles sein." sagte Jorge und zog sich seine Leder-Handschuhe aus. Die sind mir vorher garnicht aufgefallen... „Von hier oben werden wir es nicht herausfinden. Los geht's." forderte und Brenda auf und lief zurück zum Wagen. Ich ging ihr auch hinterher, genau wie Pfanne und Jorge. Nur Thomas und Newt blieben noch draußen und redeten. „Alles okay?" fragte Brenda mich mitfühlend. „Ja, geht schon." sagte ich und drückte meinen linken Arm. Das habe ich lange nicht mehr gemacht...
Da ist Minho drin. Und dort arbeitet Sadie.
Wir holen euch da raus... Versprochen.

Das war's
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Bis zum nächsten Mal
Tschö mit ö
Mary

1533 Wörter

Tracks Of Destiny Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt