Kapitel 21 - Amanda

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Die Klänge der Welt um mich herum erstarben in dem Moment, als Aden seine Lippen ganz sacht auf meine legte. Ich wollte ihm in die Augen sehen und fragen, wie sich die Situation plötzlich so hatte ändern können. Doch Aden hatte die Augen geschlossen und begann nun zärtlich, vielleicht auch ein wenig unsicher seine Lippen auf meinen zu bewegen, fast so als hätte er Angst, mich sonst zu verschrecken. Und das war genau der Moment, in dem sich jeder klare Gedanke aus meinem Kopf verabschiedete und ich nur noch empfand.

Adens Lippen waren weich und warm. Sein Bart an Oberlippe, Mundwinkel und Kinn kratze überraschenderweise nicht so stark, wie ich es vermutet hätte, sondern wirkte sogar fast ein wenig weich und kitzelte meine Haut. Nur nebenbei bemerkte ich, wie ich die letzten Zentimeter, die unsere Körper voneinander getrennt hatten, schloss, nachdem ich meine Arme um Adens Taille geschlungen hatte. Ein kurzer tiefer Laut aus Adens Kehle, der mehr als nur Zufriedenheit ausstrahlte, war für mich Antwort genug und mir fielen in dem Moment die Augen zu, als ich begann, Adens Kuss mit derselben Vorsicht und Sanftheit zu erwidern.

Ich spürte, wie Aden seine Hand ein Stück weiter oben in meinem Nacken positionierte und dann meinen Kopf ein wenig drehte, um so noch besser meinen Mund einnehmen und ganz für sich beanspruchen zu können. Es war reiner Reflex, dass ich daraufhin den Mund öffnete. Die Einladung nahm Aden, ohne zu zögern an und fuhr fast schon schmerzhaft langsam mit seiner Zunge durch meine leicht geöffneten Lippen, um kurz darauf schon auf meine Zunge zu stoßen. Dann wurde unser Kuss intensiver. Aden schmeckte einzigartig. Frisch und fast ein wenig salzig, als würde ich  eine frische Meeresbrise einatmen und auf meiner Zunge spüren und doch schmeckte er gleichzeitig so süß, als hätte er eben erst ein Stück Schokolade gegessen. Ich löste mich nur für den Bruchteil einer Sekunde von Adens Mund, um nach Luft zu schnappen. Mehr Zeit ließ er mir aber auch nicht, da er gleich darauf wieder meinen Mund mit seinem bedeckte und dieses Mal begann an meiner Unterlippe zu knabbern. Mein Herzschlag beschleunigte sich und unerwartet. Heiße sowie blitzartige Wellen schossen durch meinen Körper und sammelten sich in meinem Bauch, wo die Hitze immer weiter zunahm.

Ich war Aden noch nie so bewusst nah gewesen, dass zu dem Geschmack seines Kusses nun auch sein Geruch mich einhüllte, den ich vorher nie wahrgenommen hatte. Es war eine Mischung aus erdigem Sandelholz und wieder süßer, cremig-flüssiger Schokolade. Einfach himmlisch.

Die Empfindungen hatten mich bis eben von dem Kribbeln zwischen meinen Beinen vollkommen abgelenkt, sodass es nun von Sekunde zu Sekunde, von jeder weiteren Bewegung seiner Lippen und Zunge immer weiter zunahm. Ich gab einen klagenden Laut von mir und presste die Lippen zusammen. Aden schien zu spüren, was ich empfand, denn er ließ seine eine Hand, die bis jetzt auf meiner Taille ruhig gelegen hatte, weiter nach unten auf meine Hüfte gleiten. Diese hauchzarte Berührung und Bewegung seiner Finger auf meinem dünnen Sportoberteil ließen mich erwartungsvoll erschaudern. Mit einem kurzen und kräftigen Ruck presste er meine Hüfte plötzlich an seinen Körper und das Kribbeln zwischen meinen Beinen schien zu explodieren, als ich seine Erektion an meinem Unterleib spürte. Fast schon süchtig versuchte ich diesen Druck noch weiter zu erhöhen, was Aden mit einem etwas festeren Biss in meine Unterlippe quittierte. Ich keuchte auf und zuckte ein paar Zentimeter zurück.

Das schien Aden aus seinem Strudel an Erregung und Gier ein wenig herauszuziehen, denn er öffnete seine Augen, die wie flüssig dunkler Kakao wirkten und fixierte meinen Blick. Wieder Schokolade, schoss es mir durch den Kopf, doch zu einem weiteren Gedanken war ich nicht mehr fähig, da noch immer die pure Erregung, Gier, Lust und das Verlangen in seinen Augen brodelten. Hatte er beim Joggen nicht mal ein wenig schneller atmen müssen, schien er jetzt einen ganzen Marathon gelaufen zu sein, so schnell hob und senkte sich sein Brustkorb, der bei jedem Atemzug meine Brust streifte.

Adens Hand wanderte seitlich an meiner Taille, meiner Brust und meinem Oberarm über mein Schlüsselbein, meinen Hals und Kinn, ehe er sie auf meine Wange legte. Jeder Millimeter, der von seiner Hand berührt wurde, kribbelte heftig, während eine Gänsehaut sich auf meinem ganzen Körper ausbreitete. Die zweite Hand zog er sanft aus meinem Nacken und legte sie auf meine andere Wange. Mit großen Augen sah ich Aden an und betrachtete die Gefühlsveränderungen in seinem Blick. Keines der vorangegangenen Gefühle erlosch, doch nun mischte sich eine für mich so unerwartete Zärtlichkeit und Wärme in seinen Blick, dass sich mein Herz freudig und ängstlich zugleich zusammenzog. Ich holte kurz Luft. Ein sanftes und beruhigendes Lächeln umspielte Adens Lippen, ehe er mit seinen Daumen über meine erhitzen Wangen strich und sich dann zu mir vorbeugte. Automatisch schloss ich die Augen, weil ich erwartete, dass er mich nun erneut küssen würde, doch stattdessen spürte ich seine warmen Lippen auf meiner Stirn, während er diese mit einem langen sanften Kuss bedachte. Eine innere Anspannung, die mir bis jetzt nicht aufgefallen war, fiel von mir ab. Das heftige Kribbeln in meinem Bauch und zwischen meinen Beinen ließ nach und wurde durch ein warmes uns stetiges Pulsieren ersetzt, dass nicht ansatzweise so intensiv war, aber sich unglaublich gut anfühlte.

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