Innen wummert die Musik aus allen Ecken.
"Arran kommt später noch vorbei. Er musste nochmal zur Königin.", schreit uns Finlay ins Ohr.
Erleichtert und enttäuscht zugleich folge ich den beiden zur Theke.
Finlay bestellt einfach dreimal das gleiche.
Der Barkeeper stellt ein in allen Regenbogenfarben schillerndes Glas vor mir ab.
Misstrauisch beäuge ich das Getränk.
Isla bemerkt es und lacht: "Das ist Tinkabrause. Absoluter Hammer und gar nicht sooo viel Alkohol."
Was für eine Brause?
Als ehemalige Barkeeperin hab ich noch nie davon gehört.
Langsam nippe ich an dem Glas und spüre ein lustiges Blubbern meinen Hals hinunter.
Isla hat recht, eine absolut Hammer Blubberbrause.Vier oder fünf Gläser später kugel ich vor lauter Lachen fast von meinem Barhocker, weil Finlay mir lustige Anekdoten aus seiner Ausbildung erzählt.
Lennox hat sich auch zu uns gesellt und wir haben uns angefreundet. Ich konnte mich bereits von seinen umfangreichen Kenntnissen über Feuervögel überzeugen. Anscheinend sind sie eigentlich von Natur aus sehr friedliche Tiere. Er ist ein richtig netter Kerl und wahnsinnig schlau. Bis jetzt ist er mir der liebste Ermittlerkollege."Arran! Hier!!", Isla fuchtelt über meinen Kopf Richtung Eingang rum.
Jetzt entdecke ich ihn auch und wie er wieder aussieht...
Seine Kampfkleidung wurde gegen ein schlichtes weißes Hemd getauscht, das er oben aufgeknöpft hat und seine Haare sind hoffnungslos herrlich zerzaust.
Anscheinend fängt die Blubberbrause in meinem Bauch wieder zu blubbern an, denn auf einmal kribbelt es dort ganz komisch.Als Arran mich sieht, weiten sich seine Augen.
Er bahnt sich einen Weg durch die Menge und seine Miene verfinstert sich.
"Was hast du denn da an?!", baut er sich verärgert vor mir auf und taxiert Lennox mit einem mürrischen Blick.
"Ein super-wahnsinns Kleid", ich hickse einmal und muss über mich selbst kichern. Diese Brause macht einen gleichzeitig lustig und mutig. Herrlich."Bist du betrunken?"
Mit den Finger deute ich ihm, dass er näher kommen soll.
"Alles nur Blubberbrause", sage ich ihm ins Ohr, als wäre es ein Geheimnis.
Ich beuge mich zurück und muss bei seinem fraglosen Gesichtsausdruck schon wieder glucksen.
Auffordernd halte ich ihm mein Glas unter dir Nase: "Sei nicht so langweilig Mr. Perfekt, probier mal."
"Ja probier mal! Und schau mal zu Kira, die hat mich schon nach dir gefragt!", grölt Isla und muss sich an der Theke festhalten.
Welche Kira nun schon wieder?
Zwei knapp bekleidete Elfenmädchen fangen hinter mir zu kichern an.
Bei jedem Schluck Blubberbrause flattern meine Flügel aufgeregt und damit hatten sich die beiden Kichererbsen zweifellos den bestgekühlten Platz in der Bar gesichert.
"Hallo Arran", "Hallo Arran", säuseln die beiden jetzt nacheinander. Was wollen die darstellen, das Echo?
Knapp nickt er ihnen zu und will sich wieder mir widmen, als sich Isla meine Hand schnappt und uns ins Tanzgetümmel stürzt.Während Isla gekonnt die Hüften schwingt, belasse ich es beim auf und ab hüpfen.
Nicht wirklich elegant, aber sehr unterhaltsam das ganze.
Isla lacht wie irre und ich bekomme einen Schluckauf.
Laut singt sie mit bis Finlay hinter ihr auftaucht und die beiden vor die Tür gehen wollen.
"Wir sind gleich wieder da.", zwitschert Isla mir ins Ohr.
Mit einer lässigen Handbewegung schicke ich sie raus.Etwas wackelig schiebe ich mich an den tanzenden Elfen vorbei, Richtung Bartresen. Meine hohen Schuhe sind dabei nicht gerade hilfreich.
Die bunten Lichter drehen sich so schnell und wieso schaukelt Arran so ulkig hin und her?
"Hey du hübser Bengel, wieso biss du so ulkig?", ich schwanke ein bisschen und Arran ergreift schnell meinen Arm.
"Zuviel Blubberbrause?", fragt er und seine Augen blitzen belustigt. Außerdem zieht er wieder eine Augenbraue hoch.
Wie macht er das immer?
Ich will das auch können.
Erfolglos will ich es ihm nachmachen, wackel aber nur wild mit den Augenbrauen.
Amüsiert kräuseln sich seine Lippen: "Was wird das? Ist dir schlecht?"
"Bernice, Kira und die Echos können das bestimmt.", murmel ich missmutig.
Arran runzelt die Stirn und lehnt sich dicht zu mir: "Was hast du gesagt?"
Die plötzliche Nähe macht mein Gehirn zu Porridge und ich starre nur mit großen Augen zu ihm auf.
Er deutet mein Schweigen völlig falsch und umfasst schnell meine Taille. Das bessert mein momentanes Körpergefühl nicht wirklich. Was ist nur los mit mir?
"Kipp mir ja nicht um. Am besten ich bringe dich nach Hause."
Er zieht mich an sich, um uns durch die Partyelfen nach draußen zu lotsen.
Dadurch bin ich nun endgültig ein einziger Porridge. Gezwungenermaßen schnappe ich seinen Duft auf.
Er riecht nach Wald, vermischt mit etwas herben.
Wie kann man nur so gut riechen?Ein Stück um die Ecke finden wir auch wieder Finlay und Isla.
Ihr 'Gleich-wieder-da' ist in eine wilde Knutscherei ausgeartet.
"Entschuldigt die Störung", unterbricht meine gutriechende Stütze die beiden sarkastisch, "Ich bringe diese kleine Blubberbrause ins Bett. Nicht das ihr euch wundert wo sie ist."
Hastig stimmen sie zu und machen da weiter wo sie aufgehört haben.
"Die hatten wohl nichts zum Abendessen.", grummelt Arran leise und dirigiert mich in eine kleine Gasse.
Die kalte Nachtluft und die weite Strecke kühlt mich schnell ab.
Aber Arran strahlt eine Hitze, wie die Sonne aus.
"Wie machst du das?", immer noch ein wenig beblubbert deute ich auf seine Brust.
"Was meinst du?"
"Na, das Sonnending. Du bist immer so schön warm."
Er schmunzelt und drückt mich kurz an sich.
"Ist ganz leicht, schau", Arran öffnet seine Hand und eine kleine Flamme züngelt aus der Innenfläche.
"Boah! Wie hast du das denn gemacht?" Fasziniert starre ich auf seine Handfläche.
"Ist kinderleicht, zumindest für mich." Und da ist wieder der arrogante Tonfall, wie hab ich den vermisst.
Ich quengel ihn an: "Jetzt sag schon!"
"Meine Mutter ist ein Feuergeist.", lautet seine knappe Antwort. Kein Wunder, dass er nicht wie ein typischer Elf aussieht.
"Dann hast du deine Augen von ihr!"
"Was? Achso, ja stimmt.", schnell wechselt er das Thema, "Und von wem hast du dein Talent fürs Tanzen geerbt."
Jetzt macht er sich über mich lustig. Sauer und peinlich berührt, schubse ich ihn von mir weg.
Zum Glück kann ich mein Haus schon sehen.
Sicherer auf den Beinen gehe ich rascher darauf zu.
"Du bist ja nur beleidigt, weil du kein Ermittler sein darfst."
"Wohl kaum. Mir tun die anderen leid, die mit dir zusammenarbeiten müssen. Du bringst alles durcheinander."
Ich blende ihn aus, krame ungeschickt meinen Schlüssel hervor und ramme ihn in die Tür.
"Mir ist es immer noch ein Rätsel, wie sie dich auswählen konnten. Du hast nicht mal die Grundvoraussetzung einer Fee."
Darauf erwidere ich nichts. Was soll ich auch sagen?
Er war doch vorhin ganz anders, oder hatte mir das der Alkohol eingeflüstert?
"Danke fürs herbringen, wir sehen uns ja leider morgen wieder."
Damit mache ich ihm die Türe vor der Nase zu.
DU LIEST GERADE
Feenglück
De TodoLivia fällt ein wenig aus ihrer Art und ist kaum so wie eine Fee sein sollte. Doch als die Fabelwelt von einer Mordserie erschüttert wird, wählt man sie aus, um der Sache nach zugehen. Nur ist sie nicht die Einzige, auf der alle Hoffnungen liegen. Z...