Right with you

Kapitel 7

„Setz dich" schaltet sich nun auch mein Vater ein der auf den Stuhl gegenüber meiner beiden Eltern steht. Langsam gehe ich einige Schritte in die Küche, setzte mich allerdings nicht wie ich aufgefordert wurde. Sonst ziehen sie das Gespräch nur noch länger und das ist das letzte das ich gerade möchte.

„Wir müssen reden" macht meine Mutter wieder weiter während mein Vater mich nur weiterhin ernst anschaut und dabei wohl beschließt alleine meine Mutter reden zu lassen.

„Wir hatten einen Deal, du sagst Bescheid das du gehst und wie lange du weg bist" fängt sie schon unheilverkündend an während ich am liebsten einfach nur die Augen verdrehen möchte, die sollen sich ihren Deal sonst wohin stecken. Das ist wieder nur eine Regel von ihrer Seite her gewesen die ich kurz abgenickt habe um endlich wieder meine Ruhe zuhaben, mich daran zu halten habe ich so oder so nie beabsichtigt und bisher gab es auch keine Beschwerden.

„Aber nichts, du schreibst nicht mal das du über Nacht weg bist! Wir machen uns doch auch Sorgen und Gedanken was mit dir ist!" wird meine Mutter, welche mir nur zum Teil ähnlich sieht, immer aufgebrachter. Vermutlich weil ich nichts dazu sage, aber was soll ich denn auch machen... wenn ich ehrlich sage was ich von der Regel halte wird alles nur noch deutlich schlimmer, komplett dumm bin ich ja auch nicht.

„Und das ist ja nicht das erste mal, du sagst nie Bescheid wann du gehst oder wie lange du weg bist. Geschweige denn das wir erfahren mit wem oder wohin du unterwegs bist. Und dann gehst du nichtmal an dein Handy wenn wir dich anrufen, es kann doch sonst was passieren! Vor allem so spät abends" regt sie sich weiterhin auf während ich innerlich nur aufseufzte und mich so schnell wie möglich zurück in mein Zimmer oder am besten endlich ganz hier raus wünsche.

Immerhin nur noch ein Jahr... nichtmal mehr ganz und ich habe meinen Abschluss und kann fürs Studium weg ziehen oder auch einfach erstmal nur zu Jonas sobald ich dann mal volljährig bin. Mehr brauche ich doch gar nicht, Abstand zu meinen Eltern reicht mir voll und ganz.

„Tschuldigung" nuschelte ich schließlich leise und alles andere als ernsthaft, ich will auch nur aus dieser unangenehmen Situation raus. „Ich hab es vergessen, kommt nicht wieder vor" hänge ich schließlich noch hintendran als ich den finsteren und trotzdem noch kaum zufriedenen Blick meiner Mutter sehe.

„Aber nicht nur das, auch deine Noten werden immer schlechter. Erst letzte Woche kam wieder der Anruf das wir, da du keine Unterschrift vorgezeigt hast, den Test mit gerade mal 5 Punkten bitte zur Kenntnis nehmen sollen. Wie willst du so im Sommer denn dein Abi schaffen?" redet sich meine Mutter weiter in Rahe während es mir nur immer schwerer fällt nicht die Augen zu verdrehen, es war immerhin ein Test in Religion und ist absolut unrelevant für meine Abinoten.

Außerdem war es ja wirklich ein Ausrutscher, an dem Tag ging es mir halt nicht gut und alles kam irgendwie zusammen. Woran meine Eltern auch nicht wirklich ich h unbeteiligt waren, aber das wollen sie jetzt sicherlich nicht hören.

Genauso das meine Noten sonst wirklich gut sind, immerhin habe ich einen sauberen 12 Punkte schnitt mit dem ich kaum Probleme bekommen sollte wenn ich mich zumindest ein bisschen anstrenge, aber das ist ja im Moment komplett egal.

„Und vor kurzem deine Physikarbeit mit nur 7 Punkten, so kann es doch nicht weitergehen. So oft wie du immer weg bist hast du ja kaum Zeit für Hausaufgaben, so kannst du doch dein Abi nicht schreiben" macht sie weiter wobei mich das leider kaum verwundert, bis ich irgendwas sage wird sie nicht aufhören und alles was ich jetzt sage wenn sie noch wütend ist wird es nur verschlimmern.

„Bis deine Noten nicht entschieden besser werden wirst du erstmal nirgends mehr hingehen verstanden? Wenn du uns ignorierst und verhungerst, fein, aber du wirst dir nicht deine Zukunft verbauen solange du in unserer Wohnung lebst!" verhängt sie schließlich ihre Konsequenz während mein Vater, der auch schon bessere zeigen gesehen hat, zustimmend und mit strengem Blick nickt.

Um einfach meine Ruhe zu haben, umstimmen funktioniert ja sowieso nicht nicke auch ich nur bevor ich leise ein: „Ist gut" murmele und eigentlich schon wieder in mein Zimmer gehen möchte. Daran werde ich mich sowieso wieder nicht halten und meine Noten sind ja jetzt auch nicht wirklich so schlimm wie meine Eltern es darstellen. Immerhin will ich mein Abi ja auch selbst gut schreiben, es ist ja auch die Grundlage für mein zukünftiges Leben.

„Wenn du dich nicht daran hälst werden hier aber andere Seiten aufgezogen, hast du das verstanden Madam?" schaltet mein Vater sich jetzt nach dem auffordernden Blick meiner Mutter wieder ein, auch wenn man ihm ansehen kann das es ihm deutlich weniger nahe geht als meiner Mutter die noch immer hin und her gerissen scheint zwischen Wut und Enttäuschung, ob über mich oder ihre Erziehung kann ich nicht deuten.

„Jaja, hab es verstanden" stimme ich schließlich noch zu und drehe mich noch bevor noch irgendwas gesagt werden kann schnell und und gehe aus der Küche wieder schnell in mein Zimmer... den Nachmittag morgen mit Freundinnen werde ich mir jetzt wohl abschminken können.

Wieder in meinem Zimmer eingeschlossen seufzte ich leise auf bevor ich anfange mich umzuziehen, immerhin ist morgen Schule und ich sollte nicht gleich so früh zeigen wie egal mir das Gespräch von heute ist weshalb ich mich noch schnell Bettfertig mache, wobei ich froh bin auf dem Weg ins Bad niemandem zu begegnen bevor ich dann endlich in mein warmes Bett sinke.

Im warmen Licht der kleinen Lampe neben mir, welche inzwischen die einzige Lichtquelle in meinem abgedunkelten Zimmer ist, greife ich nach meinem Handy um mir noch schnell die Lösungen der Hausaufgaben zu besorgen und mich noch eine Weile zu beschäftigen bis ich schließlich wirklich müde genug bin um zu schlafen.