Einige Zeit später, ich glaube ich bin noch nie so schnell und gleichzeitig langsam gelaufen, stehe ich endlich vor Angels Haustüre und klingle bei meiner Freundin. Ich freue mich wirklich schon sehr auf das Wochenende und bin irgendwie auch aufgeregt und nervös, so wie meine Wangen in der Kälte brennen bin ich wohl sogar ziemlich rot. Aber das ist bei der Kälte ja auch normal, es fällt mir jetzt bestimmt nur mehr auf weil ich gleich ins warme kann. Was anderes kann es ja kaum sein, zumindest will ich nicht das es mehr ist. Und noch weniger will ich darüber nachdenken. Selbst wenn mir nicht so wirklich kalt ist, zumindest um Moment nicht mehr.
Deshalb bin ich auch nur froh als Angel sich über die Sprechanlage meldet, sie klingt irgendwie verschlafen, vielleicht hatte sie heute keine Vorlesung. „Hallo? Wer ist da?" fragt sie während ich merke wie ich nur ein wenig aufgeregter werde, aber bei einer neuen Freundin ist das ja normal. Warum auch immer ich mich vor mir selbst rechtfertige... ich sollte das dringend ändern.
„Dein Engel" antworte ich schließlich ein wenig ironisch klingend, hoffentlich zumindest, wobei ich das Gefühl habe nur noch röter zu werden. Irgendwie lag ich es inzwischen schon das sie mich so nennt, selbst wenn es vielleicht ein wenig seltsam ist. Vor allem wenn ich mich selbst so bezeichne. Aber trotzdem, vor wem sollte ich mich dafür rechtfertigen. Also alles gut.
Kurz darauf ertönt auch das Summen der Türe welche ich schnell öffne und in den Flur trete bevor ich schnell die Treppe nach oben gehe. Angel erwartet mich bereits an ihrer Wohnungstüre und lächelt mich leicht an während ich ein klein wenig unsicher auf die zugehe.
Soll ich sie umarmen? Ich würde es eigentlich wirklich gerne, ich mag ihre Nähe. Aber vielleicht will sie es nicht... andererseits hat sie mich am Sonntag sogar mit einem Kuss auf die Stirn verabschiedet. Soll ich sie vielleicht auch auf die Wange oder die Stirn küssen? Sie hat sicherlich weiche und gepflegte Haut... glücklicherweise wird mir die Entscheidung schon abgenommen bevor ich zu viel nachdenken kann während ich Angels Arme um meinen Körper liegen spüren kann. Es ist wirklich schön.
Ihre Arme die ich selbst durch die dicke Jacke nur zu deutlich wahrnehme liegen um meine Taille und drücken mich so an sie. Langsam lasse ich mich in die Umarmung sinken, schlinge meine Arme um ihren Rücken und lehne mich sogar ein klein wenig näher an sie. Erst jetzt bemerke ich wie sehr ich sie wohl tatsächlich vermisst habe, dabei haben wir eigentlich jeden Abend telefoniert. Trotzdem ist es etwas anderes endlich in ihren Armen zu liegen während ich mich noch ein wenig fester an Angel drücke und sie am liebsten nie wieder loslassen würde.
Dennoch löst sie sich irgendwann wieder von mir wobei sie mich wieder kurz auf die Stirn küsst und ich dem Drang wiedersehen muss mich gegen sie sinken zu lassen und die Augen zu schließen. Was mir deutlich schwerer fällt als es sollte. Aber ehrlich, was soll ich überhaupt? Ich muss mich nicht rechtfertigen und niemand hat mir zu sagen was ich tun und lassen soll. Also sollte ich auch aufhören mir darüber Gedanken zu machen. Und wenn ich Angels Nähe mag ist das halt so, ist doch egal wie ich sie mag. Zumindest versuche ich mir das wohl so einzureden.
„Willst du nicht reinkommen?" reißt mich Angel schließlich leicht lächelnd aus meinen Gedanken wobei ich erst wieder bemerke das ich noch immer im Flur stehe. Schnell nicke ich während ich spüre wie meine Wangen nur noch röter werden bevor ich schnell eintrete. Meine Schultasche stelle ich erstmal zur Seite, zum übernachten an sich habe ich nicht viel mitgebracht, Angel meinte ich könne alles von ihr haben und soll mich nicht totschleppen. Wofür ich ihr dankbar bin, und das nicht nur wegen dem rumtragen sondern weil ich die letzte Woche doch immer wieder ihre Sachen angezogen habe, irgendwie war es so leichter zuhause zu sein und ich habe mich zumindest ein wenig besser gefühlt. Aber wieder keine Gedanken für jetzt.
Schnell ziehe ich Jacke und Schuhe aus bevor ich mich wieder zu Angel drehe und sie leicht anlächelte.
„Ich hab schon essen vorbereitet, ich hoffe du magst Lasagne? Mit viel Käse natürlich?" fragt sie mich schließlich leicht lächelnd, das habe ich ihr schon in der ersten Nacht geschrieben als sie mich gerade angeschrieben hat und wir die ganzen Lieblings- fragen abgehandelt haben. Sie hat es sich wohl gemerkt was mich noch mehr freut während ich begeistert nicke.
„Und wie" antworte ich ihr nur leicht grinsend während ich ihr in die Küche folge und sie dort auch wieder leicht anlächele bevor ich mich an den bereits gedachten Küchentisch falle. Angel nimmt währenddessen die Lasagne aus dem Ofen während ich nicht anders kann als dir zu Mustern.
Ihre Haare sind wieder leicht wellig und sehen unheimlich weich aus. Ansonsten trägt Angel einfach nur einen blauen, bequem aussehenden blauen Pullover der ihre Figur wirklich schön umschmeichelt. Man sieht ihre dünne Taille und ihre schön geformten Hüften. Zu dem Pullover trägt sie nur noch eine schwarze Leggins mit einem leicht durchsichtigen Streifen an der Seite ihres Beines. Trotz dessen das es nichts besonderes ist sieht es unheimlich gut aus, ich kann gar nicht anders als Angel irgendwie zu bewundern.
Und das nicht nur für ihre Schönheit und ihren Stil sondern viel mehr wegen ihrer Ausstrahlung und ihren Gewohnheiten, selbst wenn ich vermutlich noch längst nicht alle von ihnen kenne. Aber vielleicht werde ich das bald ja, ich wünsche es mir auf jeden Fall.
„So, wie viel willst du erstmal?" werde ich von Angels sanfter Stimme aus meinen Gedanken gerissen während ich ein wenig verwundert zu ihr aufsehe und dabei ihren warmen Lächeln begegne von welchem ich mein Blick nur schwer abwenden kann, wie kann diese Frau so faszinierend sein? Und warum bemerkt sie nicht was für eine Wirkung sie seltsamerweise auf mich hat?
Bevor es noch zu schlimm wird und ich tatsächlich noch anfange zu... schwärmen? Oder so auf jeden Fall. Schnell sehe ich wieder auf die wirklich ziemlich gut aussehende Lasagne bevor ich leicht mit den Schultern zucke und mir von Angel schließlich ein Stück geben lasse.

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Right with you
Teen FictionJana fühlt sich falsch. Nichts wirklich ungewöhnliches an sich, jeder Teenager hat so seine Probleme und fühlt sich nicht immer wohl. Nur macht auch dieses Wissen das Leben für Jana nicht wirklich angenehmer, es bring einfach nichts sich einzurede...