Als meine Haut langsam wieder eine normale Farbe hat, auch wenn das heiße Wasser meiner Meinung nach genauso nötig war wie das kräftige schrubben mit dem Handtuch, zupfe ich mir die Klamotten die Angel mir gegeben hat, eine bequeme, graue Leggins und einen zu großen, bequemen Hoodie, zurecht.
Kurz betrachte ich mich nochmal im Spiegel, meine noch nassen Haare habe ich zu einem unordentlichen Dutt gebunden und auch sonst wirke ich wie ein riesiges Durcheinander, doch das wird schon werden. Immerhin fühle ich mich wirklich schon besser, hier bei Angel zu sein gibt mir eine Art Sicherheit, selbst wenn ich sie das erste mal wirklich getroffen habe, und auch das duschen hat mir ziemlich geholfen. Auch wenn ich mir noch immer einbilde Jonas Berührungen spüren zu können fühle ich mich jetzt einfach sauberer und wohler.
Außerdem hat die Dusche mir geholfen meine Gedanken zumindest ein kleines bisschen zu sortieren. Spätestens jetzt ist mir zumindest klar das es mit Jonas so nicht weitergehen kann. Die Frage ist nur wie es jetzt weitergeht... aber das ist nicht das worum ich mir jetzt Gedanken machen möchte. Immerhin wartet draußen Angel auf mich und macht sich vielleicht auch Sorgen. Außerdem will ich sie auch nicht warten lassen und ein ganz klein wenig, aber wirklich nur sehr wenig, sehne ich mich vielleicht auch wieder danach bei ihr zu sein.
Seufzend ziehe ich den Hoodie, welcher mir bis fast ganz über den Hintern reicht, nochmal ein wenig weiter nach unten bevor ich das Bad verlasse und mich in Richtung des Wohnzimmers gehe in dem Angel meinte sie würde warten. Als ich es gefunden habe bleibe ich erst noch ein wenig unschlüssig im Türrahmen stehen.
Den Rücken zu mir sitzt Angel auf dem bequem aussehenden, braunem Sofa und scheint an ihrem Handy zu sein oder so. Kurz sehe ich mich in dem, mit warmen Farben eingerichteten, Raum um bevor mein Blick wieder auf Angel fällt. Wieder habe ich das Gefühl mich alleine dadurch sie zu sehen besser zu fühlen während ich jetzt langsam auf sie zugehe.
Als ich kurz hinter ihr bin sieht Angel wieder auf und lächelt mich freundlich, aber auch etwas besorgt lächelnd an. Vielleicht sehe ich doch noch ein wenig schlimmer aus als gedacht. „Setz dich doch" meint sie leicht lächelnd und klopft neben sich auf das Sofa während ich ihr Lächeln, vermutlich aber längst nicht so schön wie bei ihr, erwidere und mich dann noch ein wenig schüchtern neben sie setzte.
„Willst du mir erzählen was heute passiert ist?" fragt sie mich leise und einfühlsam, ich weiß das sie mich nicht verurteilen würde wenn ich mit ihr darüber spreche, das hat sie schließlich nie, jedoch will ich einfach nicht darüber reden. Ich muss mir erstmal selbst klar darüber werden was ich mir eigentlich angetan habe bevor ich mit Angel sprechen kann.
„Tut mir leid..." murmele ich leise, durch ihre Formulierung habe ich das Gefühl ihr zu sagen das ich nicht mit ihr darüber sprechen möchte, dabei wäre sie die erste mit der ich darüber sprechen würde. „Noch nicht" murmele ich leise während Angel nur wieder leicht lächelnd nickt und ihr Handy schließlich neben sich auf den kleinen Couchtisch legt.
„Okay, dann mach dir einfach nicht so viele Gedanken darüber ja?" meint sie nur freundlich, glücklicherweise scheint es sie nichtmal im Ansatz irgendwie beleidigt oder verletzt zu haben was mich freut. „Ich versuche es" antworte ich ihr schließlich mit einem schiefen Lächeln während ich mich irgendwie ganz gerne einfach an sie lehnen und mich von ihr in den Arm nehmen lassen würde.
Hier fühle ich mich einfach vollkommen wohl und ich weiß das es vor allem an Angel liegt, nicht so wie bei Jonas hauptsächlich an seiner Wohnung und daran das meine Eltern nicht dort sind. Aber das ist wieder nichts über das ich mir jetzt Gedanken mache wenn ich tatsächlich bei Angel bin von der ich irgendwie das Gefühl habe sie gleichzeitig schon ewig zu kennen, allerdings auch nichts über sie zu wissen. Wobei ich letzteres gerne ändern würde.
„Willst du eigentlich hier schlafen? Du kannst gerne wenn du möchtest und ich will dich um die Uhrzeit wirklich nicht alleine nach Hause gehen lassen. Oder sonst wohin" fragt sie mich schließlich wobei sie schon wieder so besorgt und irgendwie fürsorglich klingt, das mir ein wenig warm ums Herz wird. Ich kann nicht anders als sie anzulächeln. „Wenn es für dich okay ist würde ich gerne bleiben."
Als Belohnung für meine Antwort schenkt mir Angel ein wunderschönes Lächeln während ich es ein wenig zurückhaltender erwidere wobei ich ihren Blick suche. Sie hat wirklich schöne Augen. Anders wie bei den hellen Augen zu erwarten sind sie nicht blau oder so, die haben ein schönes, sanftes Braun welches absolut nicht langweilig wird. Viel mehr nimmt mich ihr Blick gefangen und ich kann nicht anders als mir wieder zu wünschen von ihr in die Arme genommen zu werden.
Bevor ich mich allerdings so sehr in ihren Augen verliere das es seltsam wird, piept etwas wobei Angel leicht lächelnd aufspringt. „Pizza ist fertig. Ich hoffe Salami und Schinken ist okay" meint sie freudig bevor sie in die Küche geht während ich wieder versuche normaler zu werden und ihr dann in die Küche folge um ihr zu helfen.
„Ist es, vielen Dank" erwidere ich leicht lächelnd wobei ich mir die Kapuze des Hoodies vom Kopf ziehe, hier fühle ich mich wieder sicher ohne mich zu verstecken so gut ich kann, und dann anfange bereits bereitgestellte Gläser ins Wohnzimmer zu bringen woraufhin Angel kurz darauf mit den beiden Pizzen folgt.
„Perfekt. Dann lass uns noch einen Film schauen oder so, es ist ja noch nicht ganz so spät" meint sie leicht grinsend bevor sie einen Schrank öffnet der voll mit allen möglichen Filmen ist wobei ich sie glücklich ansehe, ich liebe Filme und Angel hat wirklich unglaublich viele davon. Es wird nicht leicht mich da zu entscheiden.
„Nicht spät? Es ist sicher schon nach Mitternacht" erwidere ich leicht grinsend während ich trotz meiner Begeisterung langsam aufstehe und mir dabei sogar die Ärmel des Hoodies ein wenig hochkremple, das erste mal seit langem stört es mich das sie zu lang sind, und mich neben Angel stelle um mir die Filme anzuschauen.
„Na und? Morgen ist Sonntag, wir können so lange schlafen wie wir wollen Engelchen" erwidert sie schulterzuckend bevor sie auch wieder zu ihren Filmen schaut während ich bei jedem Titel den ich lese nur noch glücklicher werde. „Such dir was aus" meint sie schließlich nur noch breiter grinsend wobei ich vollkommen begeistert weiter durch die Unmengen an Filmen schaue.
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Right with you
Teen FictionJana fühlt sich falsch. Nichts wirklich ungewöhnliches an sich, jeder Teenager hat so seine Probleme und fühlt sich nicht immer wohl. Nur macht auch dieses Wissen das Leben für Jana nicht wirklich angenehmer, es bring einfach nichts sich einzurede...