Kapitel 42

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„Das tut mir wirklich unglaublich leid" haucht Angel leise während sie mir weiter durch die Haare strich und dabei ehrlich mitgenommen klingt, vermutlich bei dem was ich ihr erzählt habe auch kein Wunder. Selbst wenn ich natürlich auch sehr hoffe das sie es nicht zu gut nachfühlen kann, auch wenn ich es nicht wirklich glaube.

„Aber wenn die Polizei da war, hat sie dann nichts gemacht? Sie hätte doch das Jugendamt informieren müssen oder so..." will sie schließlich wissen woraufhin ich nur wieder leicht mit den Schultern Zucken kann. „Schon. Sie haben meinen Vater zum ausnüchtern über die Nacht weggenommen und er hat auch noch Strafe zahlen müssen. Meine Mutter haben sie wegen meiner kleinen Schwester mal gelassen. Und auch das Jugendamt haben sie informiert, die sind dann einmal im Jahr vorbei gekommen um zu schauen ob es mir geht geht. Da haben meine Eltern dann all unsere Streits und alles auf meine Pubertät und meinen Starrsinn geschoben. Wenn ich mich in meinen Zimmer zurückgezogen hatte war es natürlich meine Schuld, das ich einfach nur Angst hatte wollte niemand sehen. Auch nicht die Leute vom Jugendamt. Die haben das einfach so geschluckt, war für sie vermutlich weniger Mühe" erkläre ich Angel nur wieder schulterzuckend, es war zwar wirklich schlimm für mich als das passiert ist, allerdings habe ich gelernt damit zu leben und ich komme gut klar.  Noch ein paar wenige Monate und ich kann dann ausziehen, die Frage ist zwar erstmal wohin aber selbst wenn es noch bis zu meinem Studium und damit bis in den August, September dauert ist es schon gut zu wissen das sie mir dann wirklich nichts mehr sagen können.

„Na klasse... kein Wunder das es dir so schlecht mit deinen Eltern geht. Ich hoffe du kommst da dann wirklich bald raus, davor wirst du doch nicht glücklich" meint Angel kopfschüttelnd während ich wieder zu ihr aufstehe und dabei leicht mit den Schultern zucke bevor ich sie sanft auf die Wange küsste.

„Im März werde ich achtzehn, und selbst wenn ich bis dahin nichts finde studiere ich ja dann ab August, September und kann es mir dann vielleicht mit Bafög leisten" erkläre ich ihr während ich sie durch die Dunkelheit leicht anlächele und dabei wirklich hoffe das sie es sehen kann, immerhin kommt durch die kleinen Schlitze im Rolladen ein kleines bisschen schwummriges Licht rein, selbst wenn es dadurch das es Winter und mitten in der Nacht ist nicht wirklich viel ist. Ohne die Straßenlaternen wäre es vermutlich gar nichts.

„Außerdem bin ich gerade ziemlich glücklich, zumindest solange ich bei dir bin" murmele ich deutlich leiser während ich zu Angel hochsehe und dabei meine ein leichtes lächelnd auf ihren Lippen zu erkennen bevor sie mich schließlich auf die Stirn küsst, etwas das ich wirklich gerne mag. Es gibt mir irgendwie ein Gefühl von Geborgenheit das mir wirklich viel bedeutet, schon alleine weil es einfach von Angel kommt welche mir so unfassbar wichtig ist.

„Da freut mich wirklich sehr" hauchte sie schließlich leise bevor sie mich dann auch noch richtig küsst was mein Herz erst recht höher schlafen lässt während ich mich ein wenig aufstütze sodass ich nicht mehr komplett auf Angel liege und den Kuss so noch ein wenig intensivieren kann, Angel zu küssen ist einfach ein wirklich unglaubliches Gefühl. Mein gesamter Körper steht unter Feuer während es sich einfach richtiger anfühlt als alles andere das ich jemals zuvor gespürt habe.

„Und wenn du möchtest, dann kannst du im März auch erstmal eine Weile zu mir kommen, meine Tür steht dir wie gesagt immer offen. Für dich habe ich immer Platz" bietet sie schließlich leise an während sie ihre Stirn gegen meine lehnt und wir wohl beide unsere Augen dabei schließen.

„Danke, das bedeutet mir wirklich unglaublich viel" antworte ich daraufhin leise bevor meine Lippen wieder den Weg auf Angels finden. Im Moment kann ich schließlich gar nicht anders als sie zu küssen, viel zu gut fühlt es sich an gerade bei ihr zu liegen und immer wieder ihre Lippen auf meinen zu spüren. Meine Gefühle für sie scheinen mich immer mehr zu überwältigen, lange werde ich mich wohl nicht mehr weigern können darüber nachzudenken oder mir bewusst zu machen wie viel sie für mich eigentlich ist. Und vor allem wie sehr ich sie eigentlich brauche, würde Angel mich verlassen wäre ich vermutlich komplett am Boden zerstört.

„Ich bin wirklich unglaublich froh das du mich angeschrieben hast, das kannst du gar nicht glauben..." murmele ich schließlich leise gegen Angels Lippen bevor ich sie wieder richtig küsse wobei meine Augen noch immer geschlossen sind. Als Angel mich mit ihrer Hand noch immer Haaren ein wenig näher an sich zieht und den Kuss so nochmal deutlich leidenschaftlicher macht kann ich ein leides Keuchen nicht unterdrücken, es ist unglaublich wie viel schon ein einziger Kuss in mir anstellen kann, es bringt meinen gesamter Körper durcheinander wie nur Angel es kam. 

„Ich bin auch froh dich zu kennen" haucht Angel schließlich wieder gegen meine Lippen bevor sie mich sofort wieder genauso intensiv wie gerade eben küsst, etwas von dem ich sicherlich nicht genug bekommen können würde, viel zu gut fühlt es sich an Angels Lippen auf meinen zu spüren während ihre Zunge immer wieder über meine Lippen streift und mich nicht viel später dazu bringt diese auch ein wenig zu öffnen sodass unser Kuss nur noch intensiver wird.

Schwer atmend und von Angel vollkommen um den Verstand gebracht öffne ich schließlich meine Augen als sie sich irgendwann doch wieder aus dem Kuss löst was mir nicht im geringsten gefällt.

„Wir sollten langsam wirklich schlafen, sonst wird das gar nichts mehr. Außerdem hast du morgen schon wieder Schule und musst dann schon in ein paar Stunden wach sein" erklärt sich Angel schließlich was mir ein leicht frustriertes Seufzen entlockt, ich möchte wirklich nicht aufhören. Auch wenn ich weiß das alles andere vollkommen übereilt und nicht wirklich gut für mich wäre, doch trotzdem will ich nicht aufhören. Allerdings hat Angel das sowieso schon entschlossen, dagegen kann ich jetzt auch nichts mehr tun während ich mich langsam doch wieder hinlege und meinen Kopf wieder auf Angels Schulter ablegte.

„Du hast ja recht..." murmele ich daraufhin leise und ziehe die Decke wieder höher während Angel mich näher an sich zieht und mir während ich schon dabei bin einzuschlafen noch eine gute Nacht wünscht.

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