Right with you

Kapitel 13

Entspannt und die Wärme genießend liege ich neben Jonas auf dem Sofa, welcher sich mit zuliebe erbarmt hat sich mit einer dünnen Decke zuzudecken, und versuche dabei die Hand an meinem Oberschenkel zu ignorieren welche Jonas immer wieder ein wenig nach oben schiebt während ich einfach nur den Film schauen möchte.

Bisher ist es aber noch ganz okay, noch früher als ich es sowieso tun werden muss, möchte ich einfach keinen Streit anfangen sondern einfach nur in Ruhe den Film schauen ohne mir darum Gedanken zu machen was Jonas von mir möchte, ich aber nicht zu geben bereit bin. Dabei weiß ich nicht mal so wirklich weshalb, es kommt mir schlicht und einfach nicht richtig vor und ich fühle mich bei dem Gedanken alleine vollkommen unwohl, was ja eigentlich nach über einen halben Jahr Beziehung auch nicht mehr so sein sollte.

Aber das ist vieles von meiner Seite aus nicht wirklich, natürlich fühlte ich mich bei Jonas ein Stück weit wohl und genieße es bei ihm einen Zufluchtsort zu haben, doch ihm nahe zu sein, ihn zu küssen oder auch nur an Sex mit ihm zu denken ist irgendwie einfach seltsam.

Vielleicht weil ich mir unsicher bin, immerhin ist es auch so das ich mich dann einem anderen Menschen öffne und mich entblößt und schutzlos zeige, doch das hat eigentlich auch nichts wirklich damit zu tun das ich Jonas einfach nicht so gerne nahe komme und mich teilweise, wie gerade jetzt, nicht richtig entspannen kann.

Leise seufze ich auf als Jonas noch immer nicht aufhört und mit seiner Hand weiter nach oben fährt wobei es mir langsam doch zu viel wird. Vorsichtig und hoffentlich zumindest ein wenig bestimmt, solche Situationen machen mich einfach komplett unsicher, lege ich meine Hand auf seine bevor ich langsam anfange mich ein wenig zu ihm zu drehen.

Da ich schon so weiß das es ihm nicht gefallen wird küsse ich ihn kurz auf die Wange bevor ich ihn ernst ansehe und dann meinen gesamten Körper vom Fernseher weg zu Jonas drehe wodurch ich immerhin seine Hand von meinem Oberschenkel nehmen kann und sie dann mit meiner verschränke.

„Bitte nicht jetzt, okay?" murmele ich leise wobei man mir meine Unsicherheit vermutlich deutlich anhören und ansehen kann, selbst wenn ich es nicht möchte verliere ich in diesen Momenten irgendwie ein wenig die Kontrolle über mich. Egal wie oft es passiert ändert es sich einfach nichts obwohl ich es schon gerne so hätte. Ich hasse es einfach keine Kontrolle zu haben und bei Jonas habe ich immer öfter das Gefühl das sie mir entgleitet.

„Aber warum denn nicht?" fragte er dann schließlich deutlich bestimmter und fängt langsam an sich auf seinen Ellbogen abzustützen wobei er dann auch die Decke beiseiteschiebt welche ich stattdessen um meinen Körper schlinge und hoffe das sie mir zumindest ein klein wenig mehr das Gefühl von Sicherheit gibt.

„Wir sind doch schon lange zusammen und du sagst auch immer das du mich liebst, warum möchtest du das dann nicht? Vertraust du mir nicht oder was hindert dich daran?" wartet er gar nicht erst bis ich irgendwas geantwortet habe während ich langsam seinem Blick ausweiche, ich hasse es wirklich das ich mich gerade selbst nicht verstehe was den Kontrollverlust, welchen ich sonst so gut wie möglich ausblende, nur noch präsenter macht.

„Ich weiß... ich liebe dich ja auch und, es ist halt..." stammelt ich ein wenig ratlos vor mich hin während ich weiterhin seinem Blick ausweiche und auf meine Finger sehe welche mit dem Zettel der Decke spielen wobei ich wirklich froh das ich wetterbedingt ziemlich warme Klamotten trage, selbst wenn sie mich im Moment vor dem bohrenden Blick meines Freundes kaum schützen können.

Dieses unsichere Gefühl gerade ist einfach schlimm, vor allem weil ich einfach keine Ahnung habe was ich überhaupt antworten soll. Ich weiß doch auch nicht warum es einfach nicht geht, so gerne ich es auch einfach würde. Wobei es mir eigentlich vollkommen egal wäre wenn es nur einfach weg geht.

Aber da ich es eben nicht weiß und ich es ihm so ja auch nicht sagen kann, wer weiß was er danach vielleicht noch fragen wird oder sonst was wissen möchte das ich ihm nicht sagen will... das einzige was mir übrig bleibt ist mal wieder die einzig geltende Ausrede zu benutzen. Seufzend hole ich nochmal Luft und sehe dann wieder zu Jonas auf in der Hoffnung das er es mir so eher glaubt und ich weniger unsicher wirke.

„Es ist nur so das ich gerade meine Tage habe und ich mein erstes mal so lieber nicht haben möchte..." erkläre ich ihm schließlich und lächele ihn dabei ein wenig unsicher an während ich gar nicht wüsste was ich sonst noch sagen sollte außer mich in irgendwelche Ausflüchte zu verrennen.

Auch Jonas schneit es jetzt zu verstehen und es mir zu glauben als er sein Gesicht leicht verzieht, selbst er will dann nichts mehr von mir worüber ich auch ziemlich froh bin. „Okay, da hast du recht" lenkt er schließlich ein bevor er sich ein wenig nach vorne lehnt um mich kurz zu küssen wobei ich seine Hand leicht drücke.

So nimmt er mir meine Ablehnung immerhin am wenigsten übel und lässt mich dann auch wirklich in Ruhe, leider ist es wirklich nicht das erste mal das ich diese ausrede nutze um ihn damit zufriedenzustellen das ich halt auch nicht kann, selbst wenn ich es wollte.

„Lass uns einfach weiter den Film schauen, Okay? Es war gerade wirklich bequem" fragte ich ihn leicht lächelnd in dem Wissen das er, wenn ich noch weiter in seiner Nähe bin und nicht versuche ihn groß zu meiden, sich immer leichter besänftigen lässt.

„Dann komm her" meint er wirklich wieder ruhig und leicht lächelnd während er sich hinlegt ehe er die Arme für mich ausbreitet und ich mich einfach an seine Brust lege, selbst wenn mir die Nähe meines Freundes unangenehm ist, war die Situation davor es noch viel mehr. Froh und erleichtert dieser entkommen zu sein breite ich also die Decke wieder über uns aus und lasse zu das Jonas seine Arme um meine Hüfte schlingt bevor ich meinen Blick wieder auf den Bildschirm lenke.

So entspannt wir gerade eben noch werde ich heute bei ihm aber trotz allem sicherlich nicht mehr.