Right with you

Kapitel 26

„Sollen wir uns erstmal wieder setzen?" fragt Angel schließlich bevor Jonas mich wieder blöd anmachen kann, auch wenn es vielleicht berechtigt wäre. Immerhin ist es sicher nicht schön für ihn das ich hier bin anstatt für ihn, soweit ich weiß hat ihm der Sex gestern schließlich gefallen. Anders als mir was er nichtmal wirklich bemerkt zuhaben scheint. Was es kein bisschen besser für mich macht.

Schließlich scheint Jonas einfach zuzustimmen während seine Füße aus meinem Blickfeld verschwinden. Mit sanftem Druck und ihrer Hand an meiner Schulter, was mich ziemlich bestärkt, lenkt mich Angel ebenfalls zum Sofa auf welches ich mich kurz darauf in einigen Abstand zu Jonas setze.

„Ich mache Nochmal kurz Kaffee für Jana und lass euch dann mal alleine, das ist was das ihr zwischen euch regeln müsst" erklärt uns Angel was sie vorhat während ich eigentlich wirklich nicht alleine gelassen werden möchte, allerdings weiß ich eben auch das es mit ihr eigentlich nichts zu tun hat. Es ist einfach etwas das ich mit Jonas klären muss, so wenig ich das auch möchte. Ich weiß einfach nicht was ich sagen soll oder wie genau es weitergehen soll, das es nicht so bleiben kann wie es ist, das weiß ich schließlich gut genug.

Immerhin fühle ich mich nichtmal mehr im geringsten wohl und alleine mit Abstand neben Jonas zu sitzen lässt mich vollkommen verkrampfen. Die Vorstellung alleine Jonas Hand zu halten kommt mir inzwischen alleine schon vollkommen falsch vor. Daran ihm tatsächlich näher zu kommen möchte ich gar nicht denken.

Erst als Angel eine Tasse Kaffe mit ein wenig Milch vor mir abstellt sehe ich kurz wieder auf und lächele sie nochmal schwach an ehe sie kurz darauf die Türe hinter sich schließt und mein Blick auf meinen Knien haftet auf welchen ich auch meine Hände abgelegt habe.

„Warum bist du gegangen? Und warum bist du ausgerechnet hier?" fragt Jonas schließlich ernst während ich seinen vorwurfsvollen Blick vor mir sehen kann, ihn jedoch wirklich anzuschauen schaffe ich nicht während ich nicht wirklich weiß was ich sagen soll. Natürlich weiß ich das ich zumindest jetzt ehrlich sein sollte, doch die Verlockung einfach nur mit den Schultern zu Zucken und zu schweigen ist nicht gerade klein. Doch das würde nichts besser machen und jetzt wo ich zumindest weiß das ich so wirklich nicht mehr weitermachen will, Zufluchtsort hin oder her, sollte ich das Jonas nun auch sagen.

Kurz hole ich nochmal tief Luft bevor ich sogar nochmal kurz aufstehe, meinen Blick dann allerdings neben Jonas auf die weiß gestrichene Wand richte.

„Ich bin gegangen weil ich mich gestern nicht wohl gefühlt habe. Ich habe dir vertraut und du hast es kein bisschen bemerkt, abgesehen davon das du mich unter Druck gesetzt hast. Selbst wenn du es vielleicht nicht wolltest, aber ich habe mich dazu gedrängt gefühlt obwohl ich eigentlich in keiner Weise bereit war. Und als du dann geschlafen hast, habe ich es neben dir nicht mehr ausgehalten" erkläre ich ihm bevor ich tief Luft hole, ich glaube ich war noch nie so ehrlich zu Jonas was sich irgendwie ziemlich erleichternd und gut anfühlt. Dennoch habe ich noch immer ein schlechtes Gewissen weil ich gegangen bin... und bereue meine Entscheidung einfach mit ihm zu schlafen. Und das wird sich vermutlich auch niemals ändern weshalb ich den Gedanken schnell wieder von mir schiebe, das ist einfach nichts für jetzt.

„Warum hast du gestern dann nichts gesagt oder mit mir gesprochen?" fragt er dann schließlich nach während er ziemlich verletzt klingt, darauf das es ziemlich offensichtlich zu bemerken war scheint er gar nicht eingehen zu wollen.

„Weil es zu viel für mich war. Gestern war ich sowieso schon vollkommen durch den Wind und dein ständiges Drängen und das du nicht akzeptiert hast das ich nicht bereit bin hat es nicht besser gemacht. Außerdem hättest du es bemerken können. Wir sind seit sieben Monaten zusammen, wenn du merkst das ich mich in deiner Nähe anspanne kannst du wohl kaum übersehen das ich schmerzen habe und mich unwohl fühle" werde ich ihm vor wobei ich ihn noch immer nicht ansehe, das kann ich gerade einfach auf keinen Fall während ich meine Arme als ich nicht anders kann als wieder daran zu denken schützend um mich schlinge.

„Sind wir das denn noch? Zusammen meine ich? Du scheinst meine Berührungen ja nicht auszuhalten" fragt er mit vorwurfsvoller Stimme nach während in mir langsam nicht nur Ekel und Abneigung sondern auch Wit hochkocht. Ausgerechnet das ist es worauf er achtet wenn ich ihm sage das ich mich fester gedrängt und ausgenutzt gefühlt habe, dabei dachte ich bisher Jonas sei ein rücksichtsvoller und lieber Mensch, jetzt gerade ist allerdings das Gegenteil der Fall.

„Jetzt auf jeden Fall nicht mehr, ich will dich am liebsten nie wiedersehen" sage ich schließlich nur schlicht während ich ihn doch ansehe und ihn wütend anfunkle wobei ich ihn doch wieder ansehen. Jonas sieht nicht weniger wütend aus wie ich, selbst wenn ich nicht wirklich weiß weshalb er jetzt wütend ist. Selbst wenn es ihn verletzt hat, das ich ihm das gesagt habe und ehrlich mit ihm war kann ihn jetzt doch nicht einfach nur wütend machen.

Verachtend schnaubt er schließlich auf während ich bemerke wie er seine Hand immer wieder zu Faust ballt während ich ein wenig zurückweiche, zwar wurde er mir gegenüber nie gewalttätig, jedoch kann ich ihn im Moment einfach absolut nicht einschätzen und die Wut in seinem Blick macht mir auch ein wenig Angst.

„Du willst sieben Monate Beziehung einfach so wegschmeißen weil ich mir einfach nur genommen habe was mir als dein Freund zusteht? Ich habe so viel für dich getan und trotzdem willst du mir das noch verweigern und sogar alles beenden?" fragte er schließlich voller unterdrückter Wut während ich ihn fast schon ein wenig geschockt ansehe. Niemals hätte ich gedacht das er so drauf sein würde während ich inzwischen vor unterdrückter Wut zitternd aufstehe und ihn aufgewühlt ansehe.

„Geh einfach, ich will das du aus meinem Leben verschwindest!" werfe ich ihm ebenso wie Jonas gerade ein wenig lauter vor während er nur verächtlich auflacht und schließlich auch aufsteht, er überragt mich um gut einen Kopf.

„Du wirst mich nicht aus der Wohnung meiner Cousine werfen!" wirft er mir schließlich wieder verächtlich entgegen während ich leicht erstarre. Ausgerechnet das auch noch, reicht es nicht das er Angel kennt sondern muss auch noch mit ihr verwandt sein?

Noch ehe ich etwas erwidern kann steht allerdings Angel im Türrahmen und sieht Jonas auch ziemlich wütend an. „Ich denke es ist besser wenn du gehst und dich erstmal beruhigst" fordert sie dennoch mit ziemlich ruhiger Stimme während sie Jonas kühl ansieht.