Right with you

Kapitel 50

Nachdem ich Angel auch mein Geschenk gegeben habe, sie hat sich hoffentlich wirklich darüber gefreut auch wenn es nicht so emotional bewegendes war als tatsächlich der Schlüssel zu ihrer Wohnung, und einige weitere Filme aus ihrem unfassbar tollen Regal später liegen wir wieder fest aneinander gekuschelt in Angels Bett.

Mein Kopf liegt wieder auf ihrer Schulter während meine Finger über ihre, durch das hochgerutschte Schlafshirt, freiliegende Hüfte fahren und immer wieder kleine Kreise bilden wobei ich es unfassbar sehr genieße Angels ruhige Atmung und den gleichmäßigen Herzschlag zu hören. Generell tut es mir unfassbar gut in ihrer Nähe zu sein und sie wirklich bei mir zu haben. Vor allem nachdem sie mir wirklich einen Schlüssel geschenkt hat. Vermutlich würden mir, wenn ich weiterdaran denke wieder tränen kommen. Inzwischen ist der Schlüssel auch schon sicher an meinem Schlüsselbund verstaut sodass ich wirklich jederzeit hierher kommen kann wenn ich einfach will. Selbst wen ich nicht glaube das ich so oft hier bin während Angel weg ist zeigt es einfach das ich hier wirklich willkommen bin und Angel mich auch gerne hier haben will.

Und diese Versicherung alleine ist schon ein unfassbar großes Geschenk. Nicht zuletzt weil ich Angel vollkommen verfallen bin. Etwas das mir vorher auch nur zu gut bewusst geworden ist. Ich bin ihr absolut verfallen und will einfach für immer ihr gehören, an ihrer Seite sein. Ich bin auf jeden fall unglaublich glücklich sie als meine richtige, feste Freundin zu haben.

Außerdem muss ich falls ich mal früh morgens komme oder so zumindest auch kein schlechtes Gewissen haben wenn ich zu ihr komme und kann so deutlich leiser in die Wohnung ohne das Angel aufstehen muss. Und irgendwie bedeutet es ja auch das ich hier auch wohne oder? Zwar nicht so sehr wie Angel aber trotzdem hat sie ja immer wieder gesagt das es jetzt auch mein Zuhause ist. Ein bisschen fühlt es sich sogar so an als wären wir wie in Teilzeit oder so zusammengezogen. Ich hoffe nur einfach das es auch wirklich funktioniert. Selbst wenn sich vermutlich nicht allzu viel ändern wird. Meine Eltern werden dennoch darauf bestehen das ich ab und an zuhause bin solange sie darüber zumindest noch bestimmen können. Was glücklicherweise nicht mehr allzu lange ist.

„Wann müssen wir morgen eigentlich aufstehen?" frage ich Angel schließlich leise und unterbreche so die angenehme Stille welche bisher zwischen uns geherrscht hat. Das heute war wirklich ein tolles Weihnachten und ich bin wirklich froh mit Angel gefeiert zu haben. Dennoch macht mich der Gedanke an morgen ziemlich nervös. Immerhin werde ich auf ein Mal ihre gesamte Familie kennenlernen, mal abgesehen davon das Jonas so erfahren wird das wir jetzt zusammen sind. Ich hoffe einfach er macht daraus kein Theater oder ein Aufstand, das morgen wird sicherlich auch so nervenaufreibend genug. Dann brauche ich nicht auch noch Jonas als eifersüchtigen oder wütenden Ex.

Aber das wird schon werden, mit Angel an meiner Seite werde ich das schon überstehen. Vor allem wenn so viele in ihrer Familie ja hinter ihr zu stehen scheinen, zumindest hat sie es mir so erzählt als wir über ihr Outing und das Ganze Lesbisch-sein gesprochen haben. Auch wieder ein Gespräch zwischen uns dann sehr wichtig für mich war. Immerhin haben wir uns da das erste mal wirklich geküsst. Und das ist ein Gefühl das ich wirklich niemals vergessen werde, immerhin kann ich mir wirklich nichts schöneres vorstellen als das.

„Gegen halb zwölf sollten wir los. Vielleicht ist es ganz gut wenn wir uns einen Wecker für eine Stunde davor stellen. Nicht das wir noch verschlafen, das würde meiner Familie absolut nicht gefallen" meint sie schließlich leicht grinsend während ich langsam meinen Kopf hebe um zu ihr aufzusehen, leicht lächelnd sehe ich dabei das sie die silberne Halskette mit einem Engelsanhänger trägt welche ich ihr unter anderem vorher geschenkt habe nachdem ich mich dann auch mal beruhigt hatte. Das vorher war schon ziemlich emotional für mich, aber langsam habe ich wohl auch genug darüber nachgedacht. Auch wenn ich vermutlich noch ewig schwärmen könnte, sowohl von Angel als auch von diesem wirklich unfassbar schönen Tag. Obwohl ich wusste das es toll werden würde mit Angel zu feiern hätte ich niemals gedacht das es gleich so unfassbar schön wird.

„Das klingt vermutlich sinnvoll... ich will nicht gleich einen schlechten Eindruck hinterlassen" erkläre ich ihr leicht grinsend während sie an ihrem Handy einen Wecker auf 10:30 Uhr stellt und dieses dann wieder an das Ladekabel anschließt.

Fertig damit sieht sie wieder ein wenig ernster zu mir und streicht mir dabei kurz über die Wange. „Hör auf die solche Gedanken zu machen Süße, sie werden dich mögen und du wirst einen guten Eindruck machen. Ganz sicher. Du bist absolut bezaubernd und das werden sie auch merken, ich bin sicher du hast sie schnell in deinen Bann gezogen" erklärt sie mir leicht grinsend wobei es mir wirklich gut tut das von Angel zu hören.

Das sie mich tatsächlich für einen so tollen, bezaubernden Menschen hält überrascht mich aber ein wenig. Zumindest ist es wirklich das erste mal das ich sowas höre und es tut mir wirklich unglaublich gut. Selbst wenn ich dennoch Angst davor habe, vermutlich werde ich erstmal keinen einzigen Ton über die Lippen bringen. Dabei weiß ich das es eigentlich deutlich besser wäre einen offenen, lebhaften Eindruck zu machen. Vor allem an Angels Seite.

Nur bin ich so einfach nicht und das schon gar nicht wenn ich Menschen das erste mal treffen. Abgesehen davon das Jonas mich nur noch weiter unter Druck setzte. Auch wenn er weder etwas tut, noch überhaupt etwas weiß macht mich das wissen alleine das ich ihn sehen werde nervös.

„Hör bitte auf so viel nachzudenken Kleine, das wird schon. Wenn ich dich mag werden sie es auch, selbst wenn du zurückhaltend bist oder so, du wirst mit der Zeit aufbauen und dann werden sie ganz sicher auch erkennen wie unfassbar toll du bist. Glaub mir das bitte einfach okay?" meint Angel wobei sie mich wieder so ehrlich anlächelt das ich tatsächlich nicht anders kann als ihre Worte wirklich zu glauben.