Right with you

Kapitel 10

Nach der Schule, direkt wie ich es seit einigen Wochen ja muss, bin ich schon wieder auf dem Heimweg den ich noch deutlich länger herauszögere. Lieber erfriere ich hier draußen und komme so ein wenig später zuhause an als das ich mich auch noch beeile.

Sollen meine Eltern auch ruhig sorgen, vielleicht haben sie dann immerhin mal endlich ein einsehen. Ich hasse es einfach... warum kann ich nicht einfach machen was ich möchte? Das wäre mir eindeutig lieber. Wobei es so vermutlich auch absolut jedem geht, warum sollte man sich auch verbieten lassen raus zu gehen. Zumindest mal von seinen Eltern nicht...

Immerhin hört es heute vielleicht auf, zumindest habe ich wieder eine Arbeit geschrieben habe und dabei auch eine gute Note geschrieben habe, was ja hauptsächlich das war was sie von mir wollten. Hoffe ich zumindest... immerhin hat absolut nichts anderes funktioniert, in meinem Zimmer war ich ja trotzdem die gesamte Zeit.

Leise seufzend öffne ich schließlich die Glastüre zu dem kleinen Bäcker welcher glücklicherweise auf meinem Schulweg ist und kaufe mir dort zwei Brötchen, auswärts essen gehen ist ja erstmal nicht mehr, ehe ich meinen Weg nur noch langsamer fortsetze.

Auf den letzten paar hundert Metern hätte mich vermutlich eine Schnecke überholen können, abgesehen davon das ich weder meine Finger noch meine Zehen spüren kann.

Viel früher als ich es hätte komme ich aber dennoch zuhause an und schließlich schnell dir Türe auf, wenn ich eh hier bin kann ich ja auch ins Warme, bevor ich dann im Flur meine Schuhe und meine Jacke ausziehe.

Die Deutscharbeit mit einer meiner Meinung ziemlich guten 12 Punkten ziehe ich dabei schon aus meiner Tasche und gehe dabei direkt ins Esszimmer in welchem ich den Rest meiner Familie schon lautstark essen hören kann.

Ohne meinen Vater oder meine Schwester zu beachten lege ich vor meiner Mutter die Blätter auf dem Tisch und verschränke dabei die Arme wobei ich sie noch immer sauer ansehe. Natürlich bin ich absolut nicht nachtragend... oder so.

„Kann ich jetzt wieder raus?" fragte ich wieder vollkommen genervt nach während auch meine Mutter mich schon ziemlich sauer ansieht, vielleicht war es ein klein wenig übertrieben aber immerhin sind sie wirklich selbst schuld.

Hätten sie mir nicht verboten raus zu gehen, woran ich mich jetzt so oder so nicht mehr halten werde, wäre ich jetzt nicht sauer auf sie und wir hätten alle ein viel schöneres Leben.

„So bestimmt nicht! In diesem Ton sprichst du nicht mit mir" faucht meine Mutter mich gleich an während ich die Augen verdrehte und meine Arbeit auch wieder wegstecke, es ist mir gerade einfach wirklich vollkommen egal.

„Ist gut, fertig?" fragte ich dennoch so ziemlich genauso genervt wie gerade eben nach wobei es jetzt sogar so aussieht als wäre mein Vater kurz davor noch etwas dazu zu sagen. Bevor es jedoch dazu kommt macht meine Mutter ihren Mund erneut auf während sie jetzt nur noch angepisster wirkt.

„So wie du dich benimmst kann man dich nicht nach draußen lassen! Nicht ein einziges Mal schaffst du es zum Essen zu kommen und hängst ständig nur an deinem Handy! Bevor das nicht besser ist kannst du es vergessen" redet sie sich sofort in Rage während ich nur die Augen verdrehte, wenn sie mich einsperren wird es doch erst recht nicht besser anders das möchten sie natürlich nicht sehen... wie ich es doch hasse.

„Ist ja gut..." antworte ich wieder nur darauf und verstehe die Augen, gar nicht erst beachtend was mein Vater jetzt schon wieder von Respektlosigkeit redet.

Es ist mir einfach vollkommen egal und ich habe überhaupt keine Lust darauf mir jetzt auch noch das anhören zu müssen. Das einzige das ich möchte ist es schließlich raus zu dürfen und ab jetzt werde ich mich an das verbot meiner Eltern sowieso nicht mehr halten. 

Immerhin hieß es bis meine Noten wieder besser werden und meiner Meinung nach ist das vollkommen erfüllt. Wenn sie mich einsperrt in der Hoffnung das ich mehr mit der Familie mache dann kann sie darauf lange warten, ab morgen bin ich wieder weg.

„Nichts ist doch gut, du verschanzt dich in deinem Zimmer, kommst nie raus und redest nicht mal normal mit uns! Wie soll das denn weitergehen? Das ist doch kein Umgang miteinander!" redet meine Mutter, vollkommen ungefragt natürlich, weiter während ich meine Augen leicht verdrehe und leise seufzte.

Immerhin wissen sie nicht auch noch wie sehr sich in letzter Zeit mein Rauchverhalten verändert hat... dann würden sie mir das gesamte Zimmer mit Rauchmeldern zukleistern und ich dürfte erst recht nicht mehr raus.

Zugegebenermaßen hat es sich in den zwei Wochen schon ein wenig zu stark entwickelt, es hab kaum einen Tag an dem ich nicht gedacht habe und oft es ist nicht bei einer geblieben, doch ich hoffe das es dann auch wieder besser wird wenn ich nach draußen darf.

„Aber mich einsperren ist es?" fragte ich ein wenig verächtlich und kopfschüttelnd nach ehe ich mich wieder wegdrehe, ich habe nicht die geringste Lust noch öfter eine Diskussion über mein Verhalten oder Umgangsweisen zu haben, es führt doch einfach zu nichts und ist nichts weiter als verschwendete Zeit.

Was auch immer meine Eltern gerade noch sagen, wirklich hören tue ich es auf dem Weg in mein Zimmer nicht mehr. Schnell trete ich durch die dunkle Zimmertüre und schließe sie hinter mir schnell ab.

Einige Male atme ich einfach tief durch, dieser ständige Stress macht mich einfach fertig und ich weiß das ich heute besser nicht mehr unter Leute gehen sollte. Morgen ist glücklicherweise Samstag, da kann ich dann direkt zu Jonas, aber für heute muss es halt noch hier gehen.

Immerhin habe ich inzwischen Angel, sie hat mir über die letzte Zeit wirklich geholfen um mich zu beruhigen und einfach abzulenken wenn ich es einfach mal auch nicht mehr ausgehalten habe nur noch zuhause zu sitzen was wirklich hart für mich war. Hoffentlich ist es jetzt erstmal besser, selbst wenn meine Eltern weiterhin Theater machen werden.

Leise seufzend setze ich mich auf mein großes, bequemes Bett und greife nach meiner Tasche um aus dieser eines der Brötchen zu nehmen während ich nebenbei schon wieder Instagram öffne.

Endlich vorbei!!

Fallen_Angel
Perfekt, wie hast du das geschafft?

Aber herzlichen Glückwunsch auf jeden Fall😊

Antwortet sie wie immer ziemlich schnell, manchmal habe ich wirklich das Gefühl sie würde ihr Handy nie aus der Hand legen. Aber bei mir ist es ja auch kaum besser.

Leicht lächelnd antworte ich ihr schließlich während ich mein Mittagessen esse und mich nur zu gerne von diesem Mädchen, welches ich gerade nach den zwei Wochen schon sehr gerne mag, ablenken.