Kapitel 53 - Neid

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Darenen hatte es geschafft, einige Hexen um sich zu versammeln, als sie endlich das Schloss erreicht hatten. Es war einfach gewesen diese Frauen zu überzeugen. Alle der sechs Frauen hatten schon Erfahrungen mit dem Nimrod gemacht und sie alle glaubten Utek, beziehungsweise Landor nicht. Danesis war sich sogar sicher, dass sich noch mehr Hexen auf den Weg ins Schloss machen würden. Aber für den Moment reichten ihr diese Frauen.

Darenen hielt sich im Hintergrund, als sie den ersten Nachtelf begegneten, der sie verwundert betrachteten. Klocar, eine der älteren Hexen trat vor.

„Wir wollen für den König kämpfen!", erklärte sie dem Elf.

Dieser nickte und zeigte in das Innere des Schlosses.

„Geht dort hinein und fragt nach Farani oder Ramnor. Einer der beiden wird euch zeigen, wo ihr euer Lager aufstellen könnt."

Klocar runzelte die Stirn.

„Ich sehe nicht viele Soldaten hier. Versteht mich nicht falsch, aber wir kommen gerade von Utek. Dort steht alles voll von Soldaten und Kämpfern!"

Der Nachtelf wurde etwas skeptisch.

„Ihr kommt von Utek? Was hat eure Meinung geändert?"

Klocar richtete sich auf.

„Wir wurden von unserer Meisterin gezwungen, uns Utek anzuschließen. Wir haben allerdings den Behauptungen nicht geglaubt, dass Prinz Lasander jeden auslöschen will, der Magie ausübt. Wir wurden überzeugt, dass wir unsere eigene Meinung vertreten sollen und das tun wir nun. Wir sind ein Zirkel von sieben Frauen. Ich denke, wir könnten euch von Nutzen sein!"

Der Elf nickte bestätigend.

„Das ist wahr. Begebt euch ins Schloss und meldet euch bei einen von den beiden Beratern. Wenn ich euch raten darf, dann fragt nach Farani. Er ist der Berater von Asiri und ist etwas aufgeschlossener gegenüber Hexen als Ramnor." Er beugte sich zu Klocar. „Ramnor hat schon schlechte Erfahrungen mit einer Hexe gemacht. Er traut euch nicht unbedingt!"

Klocar nickte wissend.

„Das wissen wir. Aber ich kann dir versichern, dass niemand hier ist, der Ramnor schaden will!"

Darenen lächelte leicht.

Na ja, nicht alle zumindest

Sie gingen zusammen in das Schloss hinein und fragten nach Farani. Der kam auch nach einer kleinen Weile. Sein Lächeln bezauberte sofort die meisten der Frauen. Man konnte den Erzählungen kaum Glauben schenken, dass der Berater der Zauberin einmal ein einfacher Stallknecht gewesen war. Er strahlte so viel Güte, aber auch Weisheit aus. Irgendwie hatte Danesis das Gefühl, dass sie es einmal mit ihm zu tun haben würde. Doch sie wusste nicht, ob ihr das gefiel.

„Willkommen meine Damen. Ich freue mich, dass ihr unseren zukünftigen König tatkräftig unterstützen wollt. Ich habe euch schon einen Platz frei machen lassen, auf dem ihr euer Lager errichten könnt. Folgt mir bitte."

Nun wurde der Unterschied klar, welchen den Prinz von Utek ausmachte.

Utek hatte sich nicht darum gekümmert, wo seine Soldaten lagern sollten. Es herrschten dort Umstände, die eigentlich in keinem Lager herrschen sollten.

Hier war alles anders. Es war sauber und aufgeräumt. Jeder hatte seinen zugewiesenen Platz. Vor allem sah man von außen nicht, wie viele Soldaten tatsächlich hier waren. Ein kluger Schachzug. Denn bei Utek war man der Meinung, dass der Prinz so gut wie keine Streitkräfte hätte. Nun sahen die Frauen, das dem nicht so war. Diese Armee konnte sich mit der Armee des Uteks messen.

Trotzdem war es ruhig und es ging gesittet zu.

Bei Utek hatte man als Frau Angst vor Vergewaltigungen oder anderen.

KomaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt