Kapitel 32 - Eine wütende Zauberin

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Asiri stand in ihrer ganzen Pracht vor dem Nimrod. Sie hatte sie auf das Podest gestellt, um ihre Macht besser zu präsentieren, aber der Nimrod wirkte absolut unbeeindruckt davon. Dabei sah sie wirklich zum Fürchten aus.

Kelzo stand mit Farani im hinteren Teil des Thronsaals und lächelte.

Sie wollte wohl vor ihm, dem Nachtelf, den Anschein wahren. Sie wusste immer noch nicht, was Kelzo alles in die Wege geleitet hatte, um Utek zu stürzen. Am liebsten hätte er die Zauberin noch eine Weile zappeln lassen. Schließlich hatte sie ihn nicht immer nett behandelt und sie brauchte eine Lektion.

Aber nun sah er, wie Asiri sich vor dem Prinz und ihrem zukünftigen König unbeliebt machte. Sie würde früh genug ihre Lektion lernen. Und sie würde sich schämen.

Kelzo wusste genau, dass Prinz Lasander die Zauberin noch dringend benötigte, aber wenn sie so weiter machte, dann würde er als erste Amtshandlung veranlassen, dass sie aus dem Land gejagt wird! Das konnte er nicht zulassen. er wusste schließlich, was auf dem Spiel stand.

„Ich weiß nicht, was du dir dabei gedacht hast, Nimrod! Nicht nur, dass du einfach verschwunden bist, um irgendeinen dahergelaufenen Kämpfer zu suchen. Nein, du hast mir die Fremde vorenthalten. Sie sollte hier bei mir sein und nicht mit dir um die Welt reisen. Du hast sie in Gefahr gebracht. Und dann finde ich euch endlich und was muss ich sehen? Du wirbst um sie!"

Sie holte tief Luft.

„Diese Frau ist nicht für dich bestimmt, Nimrod! Sie ist die zukünftige Braut des Prinzen!"

Der Nimrod wurde wütend und Kelzo wollte schon einschreiten, doch Farani hielt ihn auf.

„Lass mal, Kelzo. Ich finde es lustig, wenn sie sich streiten.", flüsterte er. „Asiri braucht manchmal einen Dämpfer. Und sie wird sich wünschen, dass sie diese Unterhaltung nie geführt hätte, wenn alles ans Licht kommt."

Kelzo hob fragend eine Augenbraue.

„Du findest es lustig? Sie macht sich zu einer Närrin!"

Er hatte schon lange herausgefunden, dass Farani nicht nur der Berater von Asiri war. Er hatte auch einige Gaben, die man bei einem ehemaligen Stallburschen nicht vermuten würde. So wusste Farani schon seit einiger Zeit, dass Kelzo den Zeitring hatte. Auch wusste er, dass der Nimrod eigentlich Prinz Lasander war. Das hatte der schlaue Bursche aus ihm herausbekommen, als sie zusammen gezecht hatten.

Kelzo nahm sich immer wieder vor, bei Farani vorsichtig zu sein. Aber meist nutzte es nichts. Er trickste ihn immer wieder aus, um an seine Informationen zu kommen.

„Du kannst mir nicht verbieten um Aleada zu werden. Du hast die Prophezeiung auch gelesen. Sie muss sich für den Prinzen und für Lesara entscheiden. Das scheinst du zu vergessen. Aleada ist ein eigenständiges Wesen und sie hat einen eigenen Willen. Sie kann wählen, wen sie will! Außerdem beschütze ich sie. Notfalls mit meinem Leben! Sie war nie wirklich in Gefahr!"

Kelzo verkniff sich ein Lachen, als Asiri sich aufplusterte. Er hoffte nur, dass Asiri nicht die Entführung gesehen hatte und den Aufenthalt bei den verdammten Waldelfen!

Auch Farani kicherte leise.

„Sie ist die Rettung dieser Welt. Sie muss sich für den Prinzen entscheiden, sonst sind wir alle verloren."

Der Nimrod kreuzte die Arme vor der Brust.

„Es liegt bestimmt nicht alleine an Aleada, dass wir von Utek befreit werden und das weißt du genau! Außerdem weißt du doch gar nicht wo dieser Scheißkerl von Prinz ist!"

Sie holte aus und verpasste ihm eine Ohrfeige.

Kelzo fand, dass es nun Zeit war einzugreifen.

Farani schien denselben Gedanken zu haben.

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