Kapitel 58 - Du verstehst es nicht!

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Christian fluchte leise, bevor er sein Schwert nahm, dass er sich nach seinen Wünschen hatte anfertigen lassen. Gerade hatte ihn die Nachricht erreicht, dass Lasander verletzt worden war und er im Moment nicht kämpfen konnte. Außerdem war Asiri nach einem Streit mit Astrid verschwunden und niemand hatte sie mehr gesehen. Die Vermutung lag nahe, dass sie zu ihrem Bruder übergelaufen war.

„Was hast du denn vor?"

Meleonon war hinter ihm auf einmal aufgetaucht. Christian ging das auf die Nerven, wenn er das tat. Es ging zwar nur ihm so, aber er war eben keine Zauberer gewöhnt, die auf einmal auftauchen, wie sie gerade wollten.

„Ich werde zum Schlachtfeld gehen. Einer muss da sein und zeigen, dass so gut wie alles in Ordnung ist! Ansonsten bekommen sie Angst!"

Entschlossen zeigte er auf die Kämpfenden.

Er rechnete nun damit, dass Meleonon ihn aufhalten würde, aber der nickte nur.

„Du hast Recht! Wir müssen zeigen, dass wir trotz Lasanders Verletzung eine starke Einheit bilden!"

Er reichte ihm ein Schild.

„Du warst zwar ein Kämpfer, aber hast du genug Erfahrung mit dem Schwert?"

Das war ja die Scheiße. Er hatte ein paar Übungsstunden bei den Nachtelfen genommen, aber er war sich nicht sicher, das ihm reichte.

„Ich habe keine Ahnung. Aber ich werde irgendwie durchkommen. Notfalls benutzte ich eine Fäuste, obwohl ich geschworen habe, es nie wieder zu tun!"

Meleonon nickte.

„Ich habe auch vieles geschworen, konnte mich aber nicht immer daran halten. Handle aus deinem Bauchgefühl heraus. Das hat dir meistens nie geschadet. Wenn du zu viel nachdenkst, gibt es bei dir nichts."

Christian runzelte die Stirn.

Verdammt!

Der Kerl hatte völlig Recht.

Als er damals seine Frau geheiratet hatte, wurde es ihm zum Verhängnis. Er hatte hin und her überlegt, ob er es überhaupt tun sollte. Es schien vernünftig, doch sein Bauchgefühl hatte ihm davon abgeraten!

Hätte er nur darauf gehört, wäre ihm vieles erspart geblieben.

Woher wusste Meleonon das?

Christian hatte nun keine Zeit darüber nach zu denken. Er nickte dem Zauberer kurz zu und lief zum Schlachtfeld.

Schnell hatte er eine Stelle gefunden, bei der seine Hilfe gebraucht wurde. Ein paar Hexen waren stark in Bedrängnis gekommen und er stürzte sich gleich auf einen der Soldaten, die eine Hexe töten wollte.

Meleonon hatte Recht. Nicht lange nachdenken und es funktionierte.

Der Soldat brach zusammen, als Christian ihm das Schwert in den Oberkörper trieb.

„Danke!"

Die ältere Frau hatte ihre Hände auf die Knie gestützt und keuchte.

„Kann ich euch weiter helfen?"

Sie nickte.

Wir brauchen nur einen Moment, um den Zirkel auf zu bauen. Dann könnten wir mit voller Macht zuschlagen und müssten uns nicht mit Einzelschlägen herum ärgern!"

Er verstand kein Wort, was sie ihm da erzählte, aber er versicherte ihr, dass er sie mit allem beschützen würde, so lange sie eben Zeit brauchten.

Jeden Soldaten schlug erzurück, die sich den Hexen näherten. Er hörte ihr Gemurmel und dann spürte er, wie es um ihn herum warm wurde.

Die Soldaten, die sich ihm näherten blieben auf einmal stehen und starrten entsetzt auf das Geschehen hinter ihm. Christian drehte sich nicht um, er blieb wachsam.

KomaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt