Kapitel 57 - Unausweichlich

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Lasander fühlte ich ausgelaugt.

Schon seit Stunden kämpfte er gegen die Massen, die sich ihm entgegen stellten.

So langsam beschlich ihn das Gefühl, dass sie kein Stück weiter kamen. Zwar waren die Riesen verschwunden, aber die anderen kämpften verbissener, als es zuerst den Anschein hatte.

„Landor ist tot!"

Zanor war auf einmal neben ihm aufgetaucht.

„Utek hat seinen Ratgeber verloren? Das ist mal eine gute Nachricht!"

Zanor verzog das Gesicht.

„Er hat sich selbst umgebracht, nachdem ihm endlich in den Sinn kam, was er für einen fatalen Fehler begangen hat."

Lasander hielt einen Moment inne.

„Bei den Göttern, du warst bei ihm?"

Zanor nickte.

Lasander sah ihm an, dass es ihn schwer mitgenommen hatte. Er verstand es, denn er hatte die beiden Elfen erlebt. Er war noch ein junger Kerl gewesen und sie schon erwachsene Männer. Dennoch hatte er von beiden viel gelernt. Sie waren zwar immer schon Rivalen gewesen, aber Lasander hatte schon damals das Gefühl gehabt, dass sie nur deswegen so gut wurden.

Er legte Zanor eine Hand auf die Schulter.

„Es tut mir leid, mein Freund!"

Zanor senkte einen Moment den Kopf, doch dann riss er die Augen auf und zog sein Schwert.

In dem Moment spürte Lasander einen scharfen Schmerz im Rücken.

Er verfluchte sich selbst, weil er einen Moment nicht aufgepasst hatte.

Langsam sank er auf die Knie und schrie seine Wut hinaus.

Zanor stand über ihn und man konnte ein schmatzendes Geräusch hören, ehe Zanor ihn auf seine Schulter packte und ihn weg trug.

„Verdammt! Ich hätte es wissen sollen! Keine Ehre!"

Zanors Atem ging nicht einmal schneller, als er Lasander über das Schlachtfeld trug und Befehle schrie. Sofort waren einige Männer um die beiden und schützten sie so.

„Lass mich runter. So schlimm ist es nicht! Ich muss bei meinen Männern bleiben!"

Zanor lachte kurz.

„Lass das andere beurteilen. Ich finde, es sieht übel aus."

Lasander spürte zwar immer noch den brennenden Schmerz im Rücken, aber es ging ihm eigentlich gut. So war sein Eindruck auf jeden Fall. Doch wenn Zanor ihn über das Schlachtfeld schleppte, dann musste es schlimmer sein, als er annahm.

Zanor hatte genug Erfahrung, um Verletzungen einschätzen zu können, also widersprach Lasander ihm nicht.

Im halsbrecherischen Tempo jagte Zanor auf das Schloss zu und mittlerweile merkte Lasander das Blut, dass über seinen Rücken lief.

„Öffnet das Tor! Euer Prinz ist verletzt!", schrie Zanor zu den Wachen, die auf den Burgmauern die Frauen beschützten.

Er hörte, wie das Holz knirschte, als das Tor langsam geöffnet wurde.

„Bewacht das Tor!"

Lasander bekam es nun nicht mehr richtig mit, was um ihn herum geschah. Sein Kopf wurde schwer und er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.

Es wurde dunkel um ihn, doch sein letzter Gedanke galt seiner Frau.

„Ihr solltet schnell mit mir kommen, meine Königin! Euer Gemahl ist hier!"

KomaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt