Kapitel 59 - Eine verheerende Erlaubnis

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„Ihr dürft die Verteidigung nicht allein den Elfen überlassen. Das ist Blödsinn. Sie sind besser eingesetzt, wenn sie den Angriff leiten. Kasek soll sich zurückhalten. Er kann die Golem nicht einfach kopflos in die Schlacht schicken! Wie viele Hexeneinheiten haben wir?"

Lasander lag auf dem Bauch und gab keine Ruhe, sondern brüllte seine Befehle durch den Raum.

Aleada, die gerade seinen Verband wechselte klatschte mit der flachen Hand auf seinen Hintern, was ihn empört aufblicken ließ.

„Du hältst jetzt mal die Klappe, eure Hoheit! Vor nicht einmal einer Stunde warst du mehr tot als lebendig und nun würdest du am liebsten aufspringen und dich wieder ins Getümmel stürzen!"

Seine Berater und einige andere hielten den Atem an, nur die Elfenfrau und Meleonon grinsten sie wissend an. Lasander winkte alle Berater hinaus und legte dann seinen Kopf auf die Arme.

„Du verstehst das nicht, Astrid! Ich müsste eigentlich da draußen sein und mit meinem Volk kämpfen."

Sie strich ihm über die stoppelige Wange.

„Erst einmal ruhst du dich aus, bis deine Wunde vollständig geheilt ist. Christian und die anderen haben alles im Griff. Du musst nicht immer mitten im Geschehen sein. Außerdem werden sie dir alles berichten!"

Er schnaubte leicht.

„Ich bin der Prinz und sie kämpfen für mich!"

Sie verdrehte genervt die Augen.

„Benimm dich gefälligst nicht wie ein bockiges Kind, Nimrod! Das steht dir nicht!"

Sie setzte sich zu ihm und strich ihm einige Haarsträhnen aus der Stirn.

„Mir ist bewusst, dass du präsent sein musst. Aber es bringt im Moment noch nichts. Die Verletzung war wirklich stark. Ich bin froh, dass Kira dich soweit hergestellt hat."

Er lächelte leicht.

„Du hattest Angst um mich?"

Sie hob eine Augenbraue.

„Treib es nicht zu weit, mein Freund. Aber natürlich hatte ich Angst um dich!"

Sein Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen.

„Dann magst du mich also?"

Sie schlug ihm leicht auf die unverletzte Schulter.

„Nein, du Blödmann! Ich mag dich gar nicht!"

Er stemmte sich wieder auf die Unterarme und küsste leidenschaftlich. Dann zog er den Kopf zurück.

„Mh, das habe ich gerade gemerkt!"

Meleonon schnaubte unwirsch.

„Leg dich gefälligst wieder hin. Kira hat die Wunde gerade verschlossen und du verdirbst alles gleich wieder. Deine Frau hat Recht! Du solltest dich noch ausruhen und nicht schon wieder Blödsinn im Kopf haben!"

Lasander hob eine Augenbraue.

„Wenn ich meine Frau küsse, ist das Blödsinn?"

Meleonon schaute in die untere Gegend von Lasanders Körper.

„Ich würde mal sagen, nicht unbedingt Blödsinn, aber sehr unpassend!"

Aleada konnte sich ein Lachen nun nicht mehr verkneifen. Doch dann wurde sie ernst.

Bisher hatte sie ihm nichts über Asiri gesagt, doch sie wusste, dass sie es nicht länger aufschieben konnte. Er hatte sich schon gewundert, dass sie nicht hier war, aber Meleonon hielt es zu dem Zeitpunkt noch zu früh, um mit der Wahrheit heraus zu rücken.

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