Kapitel 28 - Sie gehört zu mir!

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Der Kerl wachte einfach nicht auf.

Nimrod schnaubte leise. So fest hatte er nun auch wieder nicht zugeschlagen, dass Ramnor in dieser Ohnmacht blieb.

Aleada saß die ganze Nacht schon bei Ramnor, wie er sich nun nannte. Erst hatte sie seine Wunden versorgt, dann war sie bei ihm sitzen geblieben.

Nimrod hatte sie nicht einen Moment aus den Augen gelassen. Als sie ihn nach dem Kampf versorgt hatte, war ihm erst so gewesen, als ob sie verstanden hätte, dass er das alles nur für sie getan hatte. Sie hatte mit ihm gesprochen, sein Gesicht sauber gemacht und es war sogar so gewesen, dass sie ihm sanft über die Wange gestreichelt hatte. Doch sobald sie die Herberge erreicht hatten und sie ihren Freund auf der Pritsche hatte liegen sehen, war er vergessen. Das hatte ihm nicht gefallen und er wünschte sich, er hätte dem Kerl noch eine verpasst.

Er konnte sich selbst nicht erklären, was in dieser Kampfarena in ihn gefahren in ihn gefahren war. Er hatte Ramnor einfach Schmerzen bereiten wollen.

Was er zu ihm gesagt hatte, stimmte auch in gewisser Weise.

Du bist ihr wichtig und ich nicht!

Bei allen Göttern, warum war ihm das heraus gerutscht?

Du verfluchter Narr! Weil es stimmt!

Was machte er sich vor? Er war eifersüchtig gewesen, seit er Ramnor gesehen hatte. Dass Ramnor überhaupt nicht wusste, um was es eigentlich ging, hatte seine Wut verstärkt. Ihm war Astrid egal gewesen. Mehr noch, es schien so, als ob er von ihr angewidert gewesen wäre. Erst zum Schluss schien dem Kerl auf zu gehen, was für ein Geschenk er bekam.

Nimrod ließ den Kampf noch einmal vor seinem geistigen Auge ablaufen.

Ja, erst als er Aleadas richtigen Namen erwähnt hatte, wehrte sich Ramnor nicht mehr. Das war seltsam gewesen, aber es hatte Nimrod nicht davon abgehalten, weiter auf Ramnor ein zu schlagen und der hatte es ertragen.

Aleadas Stimme hatte erst eine verheerende Wirkung auf ihn gehabt. Noch mehr Wut und Hass war in ihm hoch gekrochen. Erst als sie ihn das zweite Mal angeschrien hatte, hörte er auf.

„Lasander?", hörte er sie leise flüstern.

„Ja?"

Sie sah ihn müde an.

„Ich glaube nicht, dass Christian heute Nacht noch einmal aufwacht. Eigentlich hatte ich die Hoffnung, ich könnte noch heute mit ihm reden."

Er stand auf und stellte sich hinter sie. Vorsichtig massierte er ihre Schultern, die mächtig verspannt waren.

„Du solltest dich in deinen Raum begeben, Astrid. Ich bleibe bei ihm!"

Sie lächelte ihn leicht an.

„Dir bleibt keine andere Wahl. Es ist dein Zimmer!"

Er lachte leise.

"Das ist wohl wahr! Aber ich mache dir einen Vorschlag. Du gehst in dein Zimmer und schläfst dich aus. Wenn du wieder munter bist, kannst du mich ablösen und ich kann in deinem Bett schlafen!"

Er biss sich auf die Zunge. Das hörte sich verführerischer an, als es in Wirklichkeit war. Doch sie merkte es nicht. In mancher Hinsicht war sie einfach zu naiv und unschuldig.

Sie nickte nur und stand auf.

An ihren Bewegungen konnte man erkennen, dass es ihr wirklich nicht so gut ging und sie dringend Schlaf benötigte.

Langsam legte sie ihre Hand auf seinen Arm.

„Wenn er wach werden sollte, bevor ich erwache, dann wirst du mich rufen lassen?"

KomaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt